[Blogtour] Vielleicht habe ich an dich gedacht - Tag 5 - Ein Gespräch mit Jennifer Waschke

Von Tiana

Wenn das Vertrauen einmal gebrochen ist, ist es schwer, dieses erneut zu gewinnen. Wenn man zur schlimmsten Zeit des Lebens verlassen wird, ist an Vergebung nicht mehr zu denken. Doch was ist, wenn das Schicksal anders denkt und plötzlich deine erste Große Liebe vor dir steht? 
Im neusten Buch von Jennifer Waschke wird genau das behandelt, denn Ellie hat vor 2 Jahren einen großen Verlust erlebt und ihr damaliger Freund war nicht für sie da. Und nun trifft sie ihn überraschend in Köln wieder und er studiert auf der gleichen Uni wie sie. Horror! Oder vielleicht der Beginn einer zweiten Chance?
In den letzten 4 Tagen gab es so einiges zu entdecken, denn bei Ricky von www.tasty-books.de gabs eine Vorstellung zu lesen, bei Marie-Isabel vonwww.readingmaddoxgirls.at gab es einen Artikel über Trauerbewältigung, bei Manja vonwww.manjasbuchregal.de konntet ihr etwas über den Umgang mit Enttäuschungen erfahren und gesternbei Sarah vonwww.kleenesbuntewelt.de gab es einen Beitrag über Träume und dem erreichen dieser.Und heute, am letzten Tag bin ich an der Reihe! Ich hatte die tolle Aufgabe die Autorin höchstpersönlich auszufragen. Das habe ich schon vor 1,5 Jahren gemacht (hier findet ihr das Interview von damals *klick*), aber neues Buch, neue Fragen! 
Den kompletten Tourplan findet ihr *hier*
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Über die Autorin (Allgemein)

© Jennifer Waschke (1)


Jennifer Waschke wurde am 15.06.1988 geboren. Aufgewachsen im Kölner Norden lebt sie inzwischen in Dormagen, fühlt sich jedoch noch immer mit Köln verbunden. Sie ist staatlich anerkannte Erzieherin und Sozialarbeiterin und arbeitet in einer Abteilung vom Jugendamt. Dort installiert sie Hilfen für Kinder und Jugendliche mit Legasthenie und Dyskalkulie. Seit ihrer frühsten Kindheit schreibt sie Geschichten und träumt davon, ihre eigenen Bücher in den Händen halten zu können. Dabei ist es ihr ein Anliegen, mit ihren Geschichten nicht nur zu unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anzuregen. Die Autorin freut sich, über Social Media von ihren Lesern zu hören.
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Legende: Tiana Jennifer
[T. Tigert unruhig im Raum herum, die Nervosität ist greifbar]
Gleich ist sie da, gleich ist sie da.
[Es klopft an der Tür – Tür geht auf]
Jennifer, hallo! Schön, dass es erneut mit einem Interview klappt .[lächelt breit] Hallo Tiana [winkt]. Ich freue mich dir nochmal Rede und Antwort stehen zu können.
September 2018 habe ich nicht nur mein erstes Buch (Schattenherz) von dir gelesen, sondern dich gleich interviewen dürfen. Nun, fast 1,5 Jahre später ist dein 6. Buch erschienen. Wie fühlst es sich an bereits ein paar Buchbabys in die Welt entlassen zu haben?Noch sehr unwirklich. Innerhalb von zwei Jahren sechs Bücher veröffentlichen zu dürfen, hätte ich früher nie zu träumen gewagt. Es ist jedes Mal toll und sehr spannend, eine Geschichte unter Vertrag zu bekommen und sie mit den Lesern zu teilen. 
Aber ich bin viel zu schnell und greife vor [holt tief Luft]. Würdest du dich bitte kurz vorstellen?Aber klar. Ich bin Jennifer Waschke, 31 Jahre alt und komme aus Nordrhein-Westfalen. Ich bin Sozialarbeiterin beim Jugendamt und installiere dort Hilfen für Kinder und Jugendliche u. a. mit Legasthenie, Dyskalkulie und Autismus. Seit meinem 10. Lebensjahr schreibe ich Geschichten und veröffentliche seit 2018 Bücher. Bei mir findet ihr emotionale Geschichten mit Protagnisten, die vom Leben gezeichnet sind.
Was liebst du am Schreiben am meisten?Mhm … [überlegt] gar nicht so einfach die Frage. Ich denke, ich liebes es am meisten, wenn ich richtig in einen Schreibflow komme, mit der Geschichte eins werde und gar nicht merke, wie die Zeit vergeht. Es erinnert mich an den Zustand, wenn man joggen geht und nach einer Weile die Anstrengung nicht mehr spürt und das Hochgefühl einsetzt. Nach solchen Schreibflows bin ich immer voller Glückshormone und fühle mich richtig gut. In meine Geschichten einzutauchen macht einfach glücklich, ein Leben ohne Schreiben kann ich mir schon gar nicht mehr vorstellen.
Und bevor wir weiter zu den Fragen zum Buch gehen, noch eine schnell-Antwort-Runde. Entscheide dich:Herr der Ringe oder Harry PotterOh Gott. Das ist schwierig, denn Harry Potter ist meine Lieblings-Buchreihe, aber Herr der Ringe und die zwei Türme ist mein Lieblingsfilm. Aber ich denke, ich wähle Harry Potter.
Liebe und Schmerz oder nie geliebt habenLiebe und Schmerz. Nie geliebt zu haben wäre manchmal einfacher … aber ich sehne mich nach Liebe.
Jonah oder LarsDas ist eine Frage, die die Leser von „Vielleicht habe ich an dich gedacht“ gerade spaltet. Ich bin Team Jonah, auch wenn ich nicht leugnen kann, dass Lars sich sehr stark in mein Herz geschlichen hat.
WG oder eigene WohnungDefinitiv eine eigene Wohnung. Ich bin sehr ruhebedürftig. 
Ellie oder LenaEllie. Ich mag ihre sensible Seite sehr.
Ich liebe solche Fragerunden so sehr [breit grins]; aber weiter geht’s mit Fragen zu deinem aktuellsten Buch „Vielleicht habe ich an dich gedacht“. Darin geht es um Ellie, die in ihren jungen Jahren bereits viel durchmachten musste. Als sie zum Studieren nach Köln zieht läuft sie überraschend ihre erste große Liebe Jonah über dem Weg. Die Trennung war damals schmerzhaft und man erkennt, dass nicht alles schwarz-weiß ist und Geschehnisse aus mehreren Perspektiven betrachtet werden sollen.Wie bist du auf die Idee zu dem Buch gekommen und wie hast du entschieden wann du eine Rückblende einbauen willst?Wie ich auf die Idee gekommen bin, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Es war wie ein Überfall, auf einmal waren Ellie und Jonah da, und damit die ganze Geschichte. Ich glaube, die Idee kam und ich habe sofort angefangen zu schreiben. Es war also alles sehr spontan. Die Rückblenden habe ich komplett nach Bauchgefühl entschieden, bzw. ich habe erst die Rückblenden geschrieben, damit ich Ellie und Jonas Geschichte kenne und habe dann die restliche Story drumherum gebaut.
Ich mag Ellie. Sie hatte eine schwere Zeit und hat es dennoch geschafft wieder nach vorne zu schauen. Der Schmerz ist noch da und ich glaube, dass jeder versteht, warum sie nicht so leicht loslassen kann, ich tue es jedenfalls. Jonah war für mich lange sehr undurchsichtig. Es gab zwar seine Sicht, aber ich wollte einen Bösewicht haben und so blöd wie das klingt, ich wollte ihm nicht seine Wahrnehmung glauben. Aber es gibt nicht immer Gut und Böse, Schwarz oder Weiß. Das Leben ist eben viel komplizierter. Wie würdest du Ellie und Jonah mit je drei Worten beschreiben?Ellie: Sensibel – Stark – TreuJonah: Emphatisch – Hilfsbereit - Verletzlich
Ellie hat mit ihrer WG maßlos Glück gehabt. Ich mag jeden von ihnen, einschließlich Nachbarn Lars. Wen von Ellies Freunden hat sich am meisten in dein Herz geschlichen und würde dich die Idee reizen ein weiteres Buch zu einen von Ellies Freunden zu schreiben?Lars. Definitiv Lars. Er hat mich beim Schreiben selbst überrascht. Anfangs war er nur als kleine Nebenfigur gedacht, die Ellie ein bisschen aus der Reserve locken sollte. Aber er hat sich immer mehr in mein Herz und damit auch mehr in die Geschichte geschlichen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, seine Geschichte auch zu schreiben, aber geplant ist in dieser Hinsicht (noch) nichts.
Jaaa! [Herzchen in den Augen] Darauf würde ich mich soo freuen! Auch Lars verdient ein Happy End! Vor allem er! 
Wie in „Schattenherz“ hat auch „Vielleicht habe ich an dich gedacht“ eine tiefere Bedeutung. Verlust bewältigen, an 2. Chancen glauben und das nicht alles einseitig betrachtet werden darf. Was kam daher zuerst, die Idee zur Handlung oder die Thematiken, die das Buch behandeln sollte?In dem Fall kamen Idee und das Thema rund um die „zweite Chance“ gleichzeitig, da ich sofort wusste, dass Ellie und Jonah Ex-Freunde sind, als sie mir in den Sinn kamen. Die anderen Themen, besonders Ellies Verlust, haben sich nach und nach eingefügt. Es geht bei mir wohl einfach nicht ohne solche emotionalen Themen. 
Was war die schwierigste Szene für dich zum Schreiben?Die schwierigste Szene war der Chat zwischen Ellie und Jonah, am Todestag der Eltern. Ich wusste, dass die beiden den nächsten Schritt aufeinander zugehen mussten, aber ich fand es sehr schwer die Balance zwischen der Annäherung und der alten Verbitterung zu halten. Die Momente, in denen die Verbitterung ein Stück weicht und man sich dennoch noch nicht vollständig auf den anderen einlassen kann, brauchten viel Fingerspitzengefühl und ich bin manchmal regelrecht daran verzweifelt. Ich wollte ja, dass es authentisch ist und die Schritte in einem nachvollziehbaren Tempo passieren.
Hast du eine Lieblingsszene? Oder ein Lieblingszitat, welches du mit uns teilen willst?Meine Lieblingsszene ist die Rückblende zum Tod von Ellies Eltern, in der der Leser erfährt, was genau passiert ist. Ich mag es einfach sehr, solche emotionalen, traurigen Szenen zu schreiben und war selbst total aufgelöst, nach dieser Rückblende.
Aber ein kurzes Lieblingszitat habe ich auch noch. Und ich freue mich, dass es in abgewandelter Form auch auf den Klappentext geschafft hat. „Mein Herz mag noch so oft Jonahs Namens rufen, das Echo wird immer Verrat und Enttäuschung sein.“ Ich finde, der Satz zeigt Ellies Misere sehr gut.
Wie schaffst du es, dass die Gefühle in jeder Zeile mitschwingen, dass man als Leser nicht anders kann als das zu fühlen, was Ellie fühlt? Man leidet mit, freut sich oder hat Herzrasen. Schreibst du drauf los oder arbeitest du nach einen peniblen Plan?Meistens schreibe ich drauflos. Bevor ich schreibe weiß ich immer den Anfang und das Ende, und meistens ein-zwei Schlüsselszene. Ich schreibe immer erst die emotionalen Schlüsselszenen zuerst, weil ich die am meisten mag und sie mir besonders leichtfallen. Danach schreibe ich dann Anfang und Ende, und dann alles dazwischen. Leider eine sehr chaotische Vorgehensweise, aber so lerne ich meine Protagonisten direkt am Anfang in ihrer schwierigsten Krise kennen. Die Schlüsselszenen zuerst zu schreiben hilft mir, die Emotionen zu transportierten, da die Gefühle dann noch so sehr roh sind und ich nicht von anderen Dingen abgelenkt werde. Außerdem machen sie mir besonders Spaß, also bin ich dann auch besonders Schreibmotiviert.
Aktuell sind alle deine Bücher bei Verlagen erschienen. Würde dich die Idee Selfpublisher reizen oder vertraust du ganz auf die Sicherheit der Verlage?Ich vertraue auf die Sicherheit der Verlage, beziehungsweise auf deren Kompetenzen. Ich habe großen Respekt vor Selfpublishern, aber ich denke nicht, dass das was für mich ist. Allein bei dem Gedanken, für Buchcover, Klappentext, Buchsatz und Co selbst verantwortlich zu sein und Entscheidungen zu treffen, bekomme ich Schweißausbrüche [lacht]. Ich lege das gerne in fähigere Hände als meine und liebe den Austausch und die Hilfe von den Verlagen. Aber man soll ja niemals nie sagen, also mal sehen, was in den nächsten Jahren so kommt.
[grinst breit, Hände reiben aneinander] Was sind deine nächsten Projekte? Auf was dürfen sich deine Leser als nächstes freuen?Spruchreif ist noch nichts. Ich kann nur sagen, dass ich mich momentan für ein paar andere Sub-Genres öffne und mich ein wenig ausprobiere. Das macht sehr viel Spaß, ob und wann und wo etwas davon veröffentlicht wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht fest. Aber ich schreibe auf jeden Fall fleißig weiter. Zuletzt habe ich sogar meine Arbeitszeiten im Brotjob gekürzt um noch mehr Zeit zum Schreiben zu haben. Es kommt also ganz sicher noch neuer Lesestoff von mir.
An dieser Stelle möchte ich mich wieder herzlich bei dir bedanken! Danke Jennifer für deine Zeit und das du mir meine vielleicht ab und an unmöglichen [grinst] Fragen beantwortet hast. Das letzte Wort gehört wieder ganz dir, was möchtest du deinen Lesern noch auf den Weg geben?Danke Tiana, für die tollen Fragen. Es hat mir viel Spaß gemacht, sie zu beantworten. Gerne will ich noch ein paar Worte sagen.
Jetzt kommt das obligatorische Danke, ohne das es einfach nicht geht. Denn was wäre eine Autorin ohne Leser? Obwohl „Vielleicht habe ich an dich gedacht“ mein sechster Roman ist, bin ich noch ein kleines Licht in der Buchwelt, das auf jede neue Lichtquelle angewiesen ist. Die Lichtquellen seid ihr – eurer Feedback, eure Fotos und Rezensionen, eure lieben Nachrichten. Sie bringen mich zum Wachsen und Strahlen und bringen mich dazu, das Schreiben noch mehr zu lieben und motiviert zu bleiben. Also Danke. Jeder einzelne Leser, jedes Feedback, bedeutet mir sehr viel und ich freue mich immer über Kontaktaufnahmen auf Social Media.
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Vielleicht habe ich an dich gedacht


von Jennifer Waschke
Forever Verlag
ET: 03.02.2020
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Rezension
Ihr Herz ruft seinen Namen, doch das Echo wird immer nur Verrat und Enttäuschung sein
Ellie musste schon viele Rückschläge verkraften. Doch nun erfüllt sich einer ihrer größten Träume – das Studium an der Wunsch Uni. Endlich kann sie wieder nach vorne blicken und ihr Leben, nach dem Tod ihrer Eltern wieder aufnehmen. Aber dann trifft sie auf einer Party plötzlich Jonah, ihre erste große Liebe wieder. Und Ellies Welt gerät ins Wanken. Denn Jonah hat sie in der schwersten Zeit ihres Lebens einfach allein gelassen. Immer häufiger laufen die beiden sich an der Uni über den Weg und sie merken schnell, nicht alle Gefühle zwischen Ihnen sind erloschen.
Aber schaffen sie es, die Kluft zwischen sich zu überwinden?
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Schattenherz

von Jennifer WaschkeAngelwing VerlagET: 19.07.2018QuelleRezension
Um den schmerzlichen Verlust ihrer Schwester zu überwinden, ziehen Lilianas Eltern mit ihr in die Kleinstadt Gildenbach. Schnell findet Liliana Anschluss an eine Gruppe Jugendlicher, die ihr den Neustart erleichtern. Alles könnte perfekt sein, wären da nicht die Schatten, die plötzlich auftauchen und nur von Liliana gesehen werden. Schatten, die ihre Kreise immer enger um das Mädchen ziehen und die Menschen, die ihr nahestehen, bedrohen. Wird Liliana es schaffen, die Bedrohung zu bannen, und herausfinden, was es mit den Schatten auf sich hat? Oder wird sie gegen die Dunkelheit verlieren?
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Weitere Titel der Autorin


Weil mein Herz dich ruft
Du und ich gegen den Rest der Welt
Solange wir Atmen
#LoveYourself
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(1) Das Foto wurde uns von der Autorin für Werbezwecke und Presseanfragen zur Verfügung gestellt.
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