[Blogtour] Tag 7: "Der Tag, an dem ich zum ersten Mal eine Sex-Szene schrieb" von Jenny-Mai Nuyen



 Manchmal liest man Szenen in Büchern, bei denen einem die Röte nur so ins Gesicht steigt: Bestimmte Tätigkeiten werden bis ins Detail beschrieben, intime Dinge seitenlang ausgerollt. Nur, wenn das Lesen einer solchen Szene schon derart beschämend sein kann, müsste man sich ebenso sehr fragen, wie es wohl dem Schreiberling dabei so ergehen könnte. Ich habe mich selbst schon einmal an so einer Szene versucht und kann nur sagen: Leicht ist das nicht. Die richtigen Worte müssen gefunden werden, es sollte nicht zu blumig, aber auch nicht zu abgedroschen klingen. Ein perfektes Mittelmaß ist schwer zu finden. Auch Jenny-Mai Nuyen hat sich in "Noir" erstmalig an eine Sexszene gewagt und gibt uns hier exklusive Einblicke in ihre Gedankenwelt.
 Körperliche Liebe als magisches Ritual…In meinen Romanen ging es immer auch um romantische Liebe. Schließlich ist sie eine der stärksten Regungen, die ein Mensch empfinden kann, und selbst wenn wir sie noch nicht am eigenen Leib erlebt haben, besitzen wir eine klare Vorstellung davon. Ja, gerade wenn man noch nicht richtig geliebt hat, sind die Fantasien am stärksten, die Erwartungen am größten. So auch bei Nino Sorokin, der Hauptfigur in „Noir“. All seine Vorstellungen von der Liebe fügen sich zusammen in dem Geistermädchen Noir, das er eventuell nur träumt. Wie seine Gefühle ist Noir anfangs eindimensional, hat kaum Eigenschaften, kaum Umrisse. Wie Ninos Fähigkeit zu lieben, muss sie erst wirklich werden.In einem Fantasyroman, der in einer erfundenen Welt spielt, hätte ich mir für diesen Prozess einen Zauber ausgedacht, hätte die Figuren vielleicht auf die Suche nach einer magischen Heilung geschickt. Aber „Noir“ ist in der Realität angesiedelt und muss die Bildsprache benutzen, die diese Welt zur Verfügung stellt: Am ausdrücklichsten ist die Liebe zwischen zwei Menschen in der körperlichen Vereinigung. Folglich ist diese das Ritual, das Noir in eine echte Frau verwandelt. Ich hatte mir im Vorfeld keine Gedanken darüber gemacht, wie explizit ich diese Szenen beschreiben würde. Meine Romane entstehen größtenteils intuitiv. Eines Tages kam ich bei dem entscheidenden Kapitel an, als ich mit ein paar befreundeten Juristen, die für ihr Staatsexamen lernten, in der Staatsbibliothek saß. Vielleicht war ich ein bisschen paranoid, die hinter mir Sitzenden könnten lesen, was ich gerade schrieb, also blieb die Szene ohne eindeutige Begriffe. Eine Beschreibung der Liebe sollte meiner Meinung nach, wie das Lieben selbst, zwischen den Worten stattfinden, in der romantischen Dunkelheit der Ahnung. Ich hoffe, das ist mir bei „Noir“ gelungen. Jenny-Mai Nuyen im September 2012
Ich finde schon, aber das muss jeder für sich selbst herausfinden. Meine Rezension zu "Noir" wird Anfang Oktober erscheinen. Jedenfalls bedanke ich mich an dieser Stelle bei Rowohlt Polaris und Jenny-Mai Nuyen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und die tolle Blogtour!

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