[Blogtour] Eine kulinarische Reise durch „Das Haus der Granatäpfel“ von Lydia Conradi

Von Buchherz

Hallo ihr Lieben,

gestern hat euch Buchsichten für einen Abstecher in das historische Smyrna und das heutige Izmir abgeholt und euch diese vielschichtige pulsierende Stadt näher gebracht. Heute werde ich euch auf eine kulinarische Reise durch Das Haus der Granatäpfel mitnehmen. Das historische Buch ist gespickt mit vielen köstlichen Leckereien aus der türkischen, armenischen und griechischen Küche, die man in Smyrna essen kann. Mehr Informationen zu Das Haus der Granatäpfel von Lydia Conradi findet ihr hier.

Die Köstlichkeiten im Roman ließen mir regelrecht das Wasser im Mund zusammen laufen. Daher werde euch jetzt die Leckereien und Charakteristika der türkischen, armenischen und griechischen Küche mit Rezepten vorstellen. Als besonderes Highlight gibt es auch das Lokum Rezept von der Autorin Lydia Conradi.  So dass ihr hoffentlich nicht nur Appetit auf die Leckereien bekommt, sondern auch auf diesen lebensfrohen und vorzüglichen Roman.

Kunterbunt und aromatisch – Die türkische Küche

Die türkische Küche ist eine der abwechslungsreichsten Küchen der Welt: Zuckersüße Früchte und Desserts, buntes Gemüse, gut gewürztes Lamm-, Kalb- und Rindfleisch sowie frischen Fisch machen die Küche so einzigartig. Besonders wichtig: Gegessen wird in einer geselligen Runde mit Freunden, Bekannten und Familie.

Börek: Blätterteig mit Käse und Spinat

Als Vorspeise gibt es vielfältige heiße und kalte Leckereien wie Dolmas aus Weinblättern mit Reisfüllung, Sucuk eine scharf-würzige Rohwurst aus Lamm- oder Rindfleisch, eine Kichererbsenpaste Humus oder Börek mit Käse, Spinat oder Hackfleisch gefüllter Blätterteig. Nach diesen Leckereien folgt der Hauptgang mit dünn geschnittenen, gegrillten und raffiniert gewürzten Fleischscheiben, Kebabs genannt, oder würzigen Hackfleischbällchen namens Köfte zusammen mit vielfältig angerichtetem Gemüse serviert. Der herzhafte Gang wird von dem besonders lockeren Reisgericht Pilaw oder dickem weichem Fladenbrot namens Pide ergänzt.

Baklava

Die türkische Küche bietet unzählige zuckersüße Desserts wie die würfelförmige Süßigkeit Lokum aus Sirup mit Nüssen, Pistazien oder Trockenfrüchten zu einem einzigartigen Geschmack und einer kunterbunten Farbe verfeinert. Das klebrig süße Baklava verzaubert die Geschmacksknospen mit Blätterteig und Pistazien oder Nüssen.

Typische türkische Getränke sind der Tee Çay angereicht in typischen kleinen Gläsern mit dem klebrig saftigen Teegebäck Sekerpare, der milchig weiße Anisschnaps Raki und auf türkische Art in einer kupfernen Cezve zubereiteter Kaffee.

Lydia Conradis Lokum Rezept

Lokum mit Tee

In der Türkei ist die zuckersüße Köstlichkeit Lokum an jeder Straßenecke zu finden. Mit vielen kunterbunten Farben ist die eckige Süßigkeit nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein „essbares Wahrzeichen“, wie Frau Conradi die Leckerei beschreibt. Außerdem könnt ihr das Lokum je nach Geschmack würzen und färben. Zum selber machen habe ich hier für euch passend zur bald kommenden Weihnachtsbäckerei das Lokum Rezept von Lydia Conradi.

Zutaten:
  • Etwa zweieinhalb Tassen Zucker
  • Etwa ein und eine Vierteltasse Maismehl plus Maismehl zum Ausstreuen der Form
  • Etwa zwei und eine Vierteltasse Wasser (etwas mehr)
  • Geröstete Pistazien, Haselnüsse, Mandeln oder was immer man sonst gern mag und hinzufügen möchte
  • Zitronensaft, etwa drei bis vier Esslöffel
  • Orangenblütenwasser und/oder Rosenwasser, je einen Löffel
  • Puderzucker zum Verzieren
  • Alles, was man auch sonst zum Färben von Lebensmitteln benutzt
Zubereitung:
  1. Als erstes eine oder mehrere eckige Formen mit Backpapier auskleiden – wenn man die Seiten leicht mit Öl einfeuchtet, klebt es besser. Den Boden dünn mit Maismehl bestreuen.
  2. Sodann aus Zucker, einer Tasse Wasser und Zitronensaft einen dicken, nicht mehr flüssigen, sondern sämigen Sirup kochen, der jedoch noch nicht karamellisiert ist. Das Maismehl mit dem restlichen Wasser langsam anrühren.
  3. Dann dem Sirup hinzufügen und bei stark reduzierter Hitze rühren, rühren und rühren – auch wenn es bei der immer dicker werdenden Mischung schwer fällt. Nach etwa einer guten Stunde sollte die Mischung eine Konsistenz erreicht haben, die nicht mehr am Topfboden klebt, sondern sich leicht löst.
  4. Nun auf die Formen verteilen und mit Rosen- oder Orangenwasser (oder was einem sonst einfällt) würzen. Nach Wunsch Nüsse etc. und/oder Lebensmittelfarbe hinzufügen.
  5. Die Formen mit Folie bedecken und mindestens vierundzwanzig Stunden lang trocknen lassen. Stürzen. In Puderzucker (und/oder Kokosflocken, gemahlene Mandeln etc. etc. etc.) wälzen. Fertig!

Traditionell und das Brot darf nicht fehlen – Die armenische Küche

Die armenische Küche ist sehr traditionsreich mit abwechslungsreichen Geschmäckern und Aromen, individuell geformt mit türkischer, arabischer sowie persischer Note. Wie in der türkischen Küche nimmt die Vorspeise eine besondere Rolle ein. Frische Salate, Bohnengerichten, Käse, kalte Fleischspeisen wie die scharf gewürzte Wurst Sudschuch oder Suppen wie die Milchsuppe Katnapur, Chasch aus dem Mark von Kuhfüßen mit Knoblauch und Wodka gewürzt oder die Lammfleisch-Suppe Bosbasch verzaubern die Sinne.

Schaschlik auf dem Holzkohlegrill

Als Hauptgang folgen das beliebte Dolma, mit Hackfleisch, Äpfeln oder Quitten gefüllte Wein- oder Kohlblätter oder aufgespießter und auf Holzkohle gegrillter Schaschlik, Chrovats genannt, zusammen mit gegrillter Tomate, saftiger Aubergine und knackigen Paprikaschoten angerichtet. Zu jeder Mahlzeit wir reichlich Brot serviert, der Lawasch ein papierdünner Fladen im Tonofen gebacken, und bevorzugt Bulgur aus geschrotetem Weizen gegessen.

Granatapfel

Auch die armenische Küche bietet viele leckere Süßigkeiten wie das Gatah, ein mit Butter, Zucker und Nüssen gefülltes süßes Brot. In Armenien wird schon lange die Aprikose angebaut und der Granatapfel ist, wie im Titel des Buches, eine heilige Frucht und wird gerne über Gerichte gestreut und zu einer säuerlichen Grenadine namens Narrscharab verarbeitet. Auch der Armenische Weinbrand und Kaffee sind beliebte Getränke in der armenischen Küche.

Bosbasch Suppe zum Selbermachen

Für die kommende kalte Jahreszeit hat es mir in den vielen Gerichten aus dem Buch vor allem die Bosbasch Suppe aus Hammelfleisch angetan. Die herzhafte Suppe wärmt die kalten Hände nach einem langen Spaziergang an einem sonnigen Tag mit herbstlicher Frische. Daher habe ich auch ein Rezept herausgesucht:

  • 0,5 kg Hammelfleisch
  • 1 Glas ausgehülster Erbsen
  • 0,5 kg Kartoffeln
  • 2 Äpfel
  • 2 Zwiebeln
  • 2 EL Butter
  • 2 EL Tomatensauce

Zubereitung:

  1. Das Fleisch unter dem fließenden Wasser abspülen und in Stücke mit 30 – 40 g Gewicht schneiden bzw. hacken.
  2. In einen Kochtopf legen und kaltes Wasser eingießen, so dass das Fleisch gerade bedeckt ist, salzen und zum Kochen bringen.
  3. Auf kleiner Flamme kochen, bis das Fleisch gar ist, dabei ständig den Schaum abschöpfen.
  4. Inzwischen die Erbsen putzen, waschen und aushülsen.
  5. In einen anderen Kochtopf geben, 2 – 3 Gläser kaltes Wasser zugießen und etwa 1 – 1,5 Stunden kochen lassen.
  6. Das Fleisch aus der Bouillon herausnehmen, die feinen Knochen entfernen und das Fleisch zu den Erbsen geben. Die durchgeseihte Bouillon zugießen.
  7. Zwiebeln und Kartoffeln schälen, die Zwiebeln in Halbringe, Kartoffeln in Würfeln schneiden.
  8. Die Zwiebeln in erhitzter Butter anbraten, die Tomatensauce dazugeben und noch kurz braten.
  9. Die Äpfel entkernen und in Würfeln schneiden.
  10. Kartoffeln, Zwiebeln und Äpfel in die Suppe geben, mit Pfeffer und Salz würzig abschmecken.
  11. Zugedeckt etwa 20 – 25 Min. kochen.
  12. Mit der fein gehackten Petersilie servieren.

(Quelle: foodtempel.de)

Genuss und viel Fleisch – Die griechische Küche

Dolmades: Mit Reis gefüllte Weinblätter

Die Griechen leben eine Esskultur des Genusses, die das Essen und Trinken als ein gesellschaftliches Ereignis zelebrieren. Als erste Vorspeisen werden kleine Appetithappen wie Oliven, Käsehäppchen, gebackene Kartoffeln, Meeresfrüchte, Salate und Fleischbällchen zum Anisschnaps Ouzo oder Wein gereicht. Darauf folgen weitere Vorspeisen wie das Joghurtgericht Tzatziki mit viel Knoblauch und Gurke oder die Knoblauchpaste Skordalia, der Fischrogen Salat Taramosalata, Weinblätter mit Reis gefüllt namens Dolmades oder eine Suppe aus Bohnen, die Fasolada.

Souvlaki Fleischspieße

Die herzhaften Hauptgerichte bestehen aus traditionell gewürzten und geschnetzelten Schweinefleisch Gyros oder Souvlaki Fleischspieße aus Lamm- oder Schweinefleisch zusammen mit Reis oder Kritharaki, kleinen Nudeln in Reiskornformat. Gemüse wie grünen Bohnen oder Auberginen runden das Gericht ab. Dazu wird das dicke weiche Brot, Pita genannt, zusammen mit Feta gereicht. Mit Gemüse, Fleisch oder Früchten gefüllte Pasteten sind eine Spezialität der griechischen Küche wie die Tiropitakia mit Schafskäse gefüllte Teigtaschen.

Für alle Schleckermäuler, die es gerne süß mögen, gibt es die bekannte Milchpastete Galaktoboureko, die fruchtige Rodakonopita mit saftigen Pfirsichen, Vanille und Olivenöl sowie die Schafskäsepastete Myzithropita mit Vanille, Orange, Zimt und Sesam verfeinert.

Rezept für Tiropitakia

Tiropitakia

Ob herzhaft mit Käse, saftig mit Gehacktem oder süß mit Früchten: Ich liebe Pasteten und gefüllte Teigtaschen über alles. Daher habe ich auch inspiriert von Das Haus der Granatäpfel ein Rezept für Tiropitakia rausgesucht. Gefüllt mit Schafskäsecreme zergehen diese Leckereien mit einer intensiven Geschmacksexplosion auf der Zunge.

Zutaten für ca. 60 Stück:

Für den Teig

  • 400 g griechischen Joghurt
  • 100 ml Olivenöl (oder ein neutraleres Öl)
  • 1 TL Salz
  • 500 g Mehl (Typ 550 oder ein anderes)
  • 2 gestrichene TL Backpulver

Für die Füllung

  • 300 g Feta
  • 100 g Manouri (oder Ricotta oder siehe oben)
  • 1 TL getrocknete Minze (oder etwas mehr frische Minze)
  • 1 TL getrockneter Oregano
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zum Bestreichen

  • 1 Ei
  • 1-2 EL Milch
  • Sesam und/oder schwarzer Sesam

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben. Erst mit einem Löffel vermengen und dann mit den Händen zu einem glatten Teig kneten. Der Teig ist sehr weich, lässt sich gut formen und klebt nicht an den Händen. Am besten etwa 1 Stunde kühl stellen. Man kann ihn aber auch gleich verwenden.
  2. Für die Füllung die beiden Käsesorten in einer Schüssel zerbröckeln. Mit einer Gabel so bearbeiten, dass die Käsebrocken immer feiner werden. Es muss aber keine glatte Creme werden. Die Kräuter und den Pfeffer dazugeben und abschmecken.
  3. Den Ofen vorheizen auf 180 Grad und ein Backblech oder zwei mit Backpapier auslegen.
  4. Einen Teil des Teiges auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, ca. 5mm dick. Mit einem Glas runde Teigstücke ausstechen von etwa 5cm Durchmesser ausstechen. Man kann den Teig auch mit den Händen plattdrücken und möglichst rund formen.
  5. Gefüllt wird das Teigstück mit einem halben Teelöffel von der Fettcreme. Nun den Teig zu einem Halbmond klappen die Ränder andrücken. Wenn ihr möchtet, könnt ihr den Rand auch mit einer Gabel rundherum verschließen und so ein Muster formen.
  6. Auf das Backblech legen und so lange weitermachen bis Teig und Füllung verbraucht sind. Das Ei mit der Milch glatt rühren und die Teigtaschen damit bestreichen. Nach Geschmack mit Sesam bestreuen. Bei 180 ° C ca. 20 bis 25 Minuten backen bis sie goldbraun sind.

(Quelle: zitroneundolivenoel.de)

Das ist nun das Ende meiner kulinarischen Reise durch den Orient und Das Haus der Granatäpfel. Ich hoffe es hat euch gefallen und euch einige Leckereien aus dem Buch sowie der türkischen, armenischen und griechischen Küchen näher gebracht. Vielleicht habt ihr jetzt wie ich sowohl großen Heißhunger auf die vielen Köstlichkeiten bekommen, als auch das Buch von Lydia Conradi zu lesen. Morgen geht es dann mit der Blogtour bei The Bookmark mit einem Lesetagebuch weiter.

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