Yeah, die Blogtour zu dem neuen Buch von Isabel Abedi "Die längste Nacht" ist heute mit Station 19 bei mir auf Beauty Books zu Gast :) Ich freu mich sehr, denn ich durfte das Buch natürlich bereits lesen und stelle euch heute wichtige Protagonisten aus der Geschichte ein wenig genauer vor!
Es sind nur ein paar Sätze in einem noch unveröffentlichten Manuskript, das Vita im Arbeitszimmer ihres Vaters findet – aber etwas an ihnen verzaubert und verstört die Siebzehnjährige gleichzeitig. Wenig später bricht sie mit ihren Freunden zu einer Fahrt quer durch Europa auf und stößt in Italien durch Zufall auf den Schauplatz des Manuskripts: Viagello, ein malerisches kleines Dorf. Der Ort strahlt für Vita eine merkwürdige Anziehungskraft aus, die noch stärker wird, als ihr der Seiltänzer Luca buchstäblich vor die Füße fällt. Auf den ersten Blick ist Luca für Vita etwas Besonderes, doch etwas an ihm und seiner Familie kann sie nicht fassen. Noch ahnt sie nicht, dass er sie auf eine Reise tief in ihre Erinnerungen führen wird, an deren Ende etwas steht, was einst in Viagello geschah – in jener längsten Nacht. (Quelle: Arena Verlag)
Und los geht's:
Vita: Sie ist siebzehn Jahre jung und steht kurz vor ihrer großen Freiheit. Mit ihren Freunden Danilo und Trixie möchte sie neun Wochen mit einem VW-Bus durch Europa reisen. Neun Wochen, ohne Aufsicht, ohne feste Stationen und ohne eigenen Führerschein, den nur Danilo und Trixie hatten. Die beiden waren im Gegensatz zu Vita volljährig. Gleich nach dem Abiball soll es losgehen. Als Vita vier Jahre alt war, hat sie ihre Schwester Livia verloren. Vita ist lateinisch und bedeutet Leben. Ihr Geburtsname war Viktoria. Sie hasste es, wenn man sie Vicky nannte. Sie ist klein. Schlank, schmale Taille, kräftige Arme. Ovalrunde Gesichtsform, große Nase, volle Lippen. Die Oberlippe geschwungen wie bei einem fliegenden Vogel, so wie Kinder ihn malen. Ein Muttermal rechts über der Oberlippe. Hennarot gefärbte Haare, ein Pfauenfederohrring im rechten Ohrloch, drei schwarze Salzwasserperlen im linken. Augen in einem hellen, durchscheinenden Graublau, die Iris schwar umrandet. Ein direkter Blick, noch fordernd, eher abwehrend.
Livia: Schwester von Vita. Sie war naiv, auf eine liebenswerte Art. Sie war neugierig. Fantasievoll. Alles Mögliche hat sie zum Lachen gebracht. Wenn Tollpatschigkeit eine olympische Disziplin gewesen wäre, Livia hätte die Goldmedaille gewonnen. Sie hat ständig was fallen lassen, hat sich an Türen oder Möbelstücken gestoßen. Mit Sport hatte sie nichts am Hut. Beim Tischtennisspielen hat sie keinen einzigen Ball getroffen und hatte auch nicht den geringsten Ehrgeiz, es zu lernen. Sie konnte sich stundenlang hinter Büchern verschanzen. Wenn sie beim Lesen jemand ansprach, hat sie entweder gar nicht erst den Kopf gehoben oder einen mit glasigen Augen angeschaut. Als ob ihr Geist noch in der Geschichte war.
Trixie: Leidet unter Prüfungsangst und muss für gute Noten Nächte durchbüffeln, das komplette Gegenteil von Vita. Sie war stets dauerhigh und brauchte dafür nicht mal Drogen. Sie war der solidarischste Mensch, den Vita kannte. Trixie konnte ein echter Kumpel sein.
Thomas Eichberg: Vater von Vita. Er war Verleger und der Hamburger Verlag, den er vor elf Jahren gründete, trug seinen Namen: Thomas Eichberg Verlag. Sein Programm aus klassischer und moderner Literatur war klein, aber besonders. Die noch lebenden seiner Autoren kannte er alle persönlich und pflegte die Beziehung zu jedem einzelnen mit großer Sorgfalt. Thomas war kein Schmusedaddy, die meisten körperlichen Aktivitäten lagen ihm fern. Seine sechzig Jahre standen ihm und er machte aus der Ferne betrachtet stets einen lässigen, unbeschwerten Eindruck. Empfänge und öffentliche Veranstaltungen war er gewohnt, und er wirkte im Kreis von anderen immer gelöster als zu Hause.
Mutter von Vita. Sie war wie ein Schweizer Uhrwerk. Sie lief perfekt, von morgens um sieben bis abends um zehn, sie kaufte ein, kochte, putzte, bügelte, faltete Wäsche und rückte alles an den rechten Platz, aber sie lebte in ihrer eigenen Welt, tickte still und regelmäßig in ihrem einsamen Rhythmus. Sie hat weißblondes Haar, kurz geschnitten, dass sich leicht im Nacken kräuselte. Ihre blasse Haut wirkte transparent, als könne man durch sie hindurchsehen, aber ihre eingefrorenen Gesichtszüge ließen es nicht zu. Mit ihren sechsundfünfzig Jahren zählte sie zu den älteren Müttern. Sie war neununddreißig gewesen, als Vita zur Welt kam.
Luca: Wenn er festen Boden unter den Füßen hatte, bewegte er sich immer noch in diesem leichtfüßig federnden und gleichzeitig wachsamen Gang, als hielte er auf einem unsichtbaren Seil über einem Abgrund sein Gleichgewicht. Sein Hobby: Er war Seiltänzer. Er war nicht besonders groß. Sehniger, drahtiger Körper. Lockige Haare, kastanienbraun, heller als das vieler Italiener, am Hinterkopf zusammengebunden. Ein paar unordentlich heraushängende Strähnen, die sich in der Hitze kringelten. Vereinzelte Sommersprossen auf den Wangenknochen. Eine prägnante Nase mit geschwungenen Nasenflügeln, die beim Atmen ganz leicht bebten. Zwischen Nase und Mund eine tropfenförmige Kuhle. Intensive, tief liegende Augen, in einem hellen Braun wie karamellisierter Kandiszucker. Ein großer Mund mit einem Lächeln, das vom einen Ohr bis zum anderen reichte. Das Lächeln eines Jokers mit breiten Lachfalten, aber dahinter ein lauerndes Brodeln. Eine versteckte Wut. Und dahinter: Verletzlichkeit. Er jobbe mit seinem Bruder in einem nahegelegenen Weingut und half seinen Eltern mit den Gästen.
Alice: Cousine von Luca. Sie war um die dreißig Jahre alt. Ihre gebräunte Haut schimmerte seidig, und durch die Reflektion des Flusswassers leuchteten ihre grünen Augen noch intensiver. Sie war atemberaubend schön. Sie hatte einen sinnlichen Körper, weiblich und muskulös zugleich. Das herzförmige Gesicht und die vollen Lippen hatte sie von ihrer Mutter, aber bei Alice waren die Züge schärfer, die Wangenknochen prägnanter, der Schwung der Lippen lasziver, und die schräg stehenden grünen Raubtieraugen gaben ihrer Sinnlichkeit etwas Kämpferisches, das ihrer Mutter gänzlich fehlte. Alice war ein Wildfang, hungrig nach Abenteuern, schneller, höher, weiter - aber sie hatte immer festen Boden unter den Füßen, bei allem was sie tat.
Gitta: Mutter von Luca. Ihre roten Locken waren zu einem Zopf geflochten, aber noch immer waren es die Haare einer Löwin. Ihr Gesicht war herb und voller Sommersprossen, sie wirkte erdverbunden und kräftig.
Bruno: Er war ein schlaksiger Mann. Anfang dreißig, mit blasser Haut. Seine strähnigen, ungekämmten Haare hatten die Farbe von verwelktem Laub und fielen ihm ohne jeden Schnitt über die Augen. Sie sahen aus, als hätte jemand mit einer stumpfigen Schere sein Glück daran versucht, nur um auf halbem Weg wieder aufzugeben. Er war nachlässig gekleidet. Im Gegensatz zu seiner verwahrlosten Aufmachung sah seine blasse Haut weich und glatt aus. Sie schimmerte beinahe und brachte seinen Mund zur Geltung, volle, stark durchblutete Lippen unter einer langen, sehr geraden Nase. Auf eine undefinierbare Weise strahlte er ein hohes Maß an Intelligenz aus. Bruno war ein Träumer, er verlor sich in Tiefen, zog sich zurück und tauchte ab, stellte alles und jeden infrage.
Bianca: Luca's Tante. Aus der Nähe wirkte sie zerbrechlich. Die Schatten unter ihren Augen waren dunkelviolett. Ihre hohen Lider waren vorgewölbt und in ihren großen haselnussbraunen Augen schimmerte eine tiefe Traurigkeit. Alles an ihr war weich und sanft.
Arturo Verdane: Winzer, mit einem wunderschönen Weingut, bei dem Luca und Bruno gelegentlich arbeiteten. Er hat keine Familie, zumindest keine Frau oder Kinder, dafür einen ziemlichen Verschleiß an jungen Geliebten.
Nando: Heißblütig und leidenschaftlich, ganz oder gar nicht, danach hat er gelebt. Er hat Livia über alles geliebt.
Um noch mehr Protagonisten kennenzulernen, müsst ihr unbedingt "Die längste Nacht" lesen :) Die wichtigsten hab ich euch nun etwas näher vorgestellt & ich hoffe, dass eure Neugierde auf das Buch noch etwas gewachsen ist!
Morgen geht es dann bei BibuKimi weiter :)
Gewinnspiel
Drei „Die längste Nacht“-Exemplare stellt der Arena Verlag als Gewinn für die Tour zur Verfügung, eines davon wird auch signiert sein. Beantwortet mir dafür einfach diese Frage und hinterlässt mir mit eurer Antwort, und eurer Email, falls ihr Anonym kommentiert, einen Kommentar:
Wenn ihr euch einen Protagonisten ausdenken würdet, wie wäre dieser? Aussehen, Charakter etc.
Für die Antwort per Kommentar habt ihr bis einschließlich 29. April 2016 Zeit.
Auf jedem Blog gilt es eine Frage zu beantworten. Pro Antwort erhaltet ihr ein Los. Der Arena Verlag lost dann unter allen Gewinnern der verschiedenen Blog-Stationen die drei Gewinner aus.
VIEL GLÜCK ♡