Was gehört zum letzten Monat des Jahres - fast so sehr wie Weihnachten und Silvester? Richtig, die Blogparade zum Jahresabschluss von Katrin von Saiten, der jetzt bereits in die fünfte Runde geht. Ich bin zwar kein Mensch erster Stunde und war bisher lediglich zwei Mal dabei, dennoch komme ich an der alljährlichen Blogparade nicht vorbei. Hier also die Antworten auf die üblichen Verdächtigen:
Anfang des Jahres hatte ich weitverbreitete Krankheit, die anscheinend ansteckend ist: Dystopiemüdigkeit. Immer mehr Leseeulen können sie einfach nicht mehr lesen und langsam aber sicher ähneln sich die düsteren Zukunftsvisionen schon sehr. Kleine Lichtblicke (wie "Gelöscht" von Teri Terry) konnten da auch keine Abhilfe schaffen bis ich dann schließlich "Gebannt: Unter fremdem Himmel" von Veronica Rossi mit den Erwartungen eines Erwachsenen vor Weihnachten begonnen habe. Die ersten Seiten waren genauso lahm und kühl, wie ich es schon erwartet hatte, aber dann wendete sich das Blatt. Plötzlich war ich gefangen, ja, gebannt unter diesem fremden Himmel und habe mich mit Aria und Peregrine durch die Wildnis geschlagen, während ich mich ganz langsam in Perry verliebt habe. Diese Dystopie hatte für mich den Charme eines Fantasyabenteuers und war viel mehr als nur eine kühle dystopische Geschichte - ich habe mitgefiebert und konnte nicht aufhören zu lesen und das obwohl ich doch eigentlich so wenig davon erwartet hatte. "Gebannt" war also definitiv mein erster Platz was positive Überraschungen angeht, auf Platz zwei befindet sich übrigens "Von wegen Liebe" von Kody Keplinger, das ich in nur einer Nacht verschlungen habe und auf Platz Nr. 3 hockt glücklich und zufrieden "Grave Mercy: Die Novizin des Todes", das mich in eine ganz besondere Welt enführt hat.
Eines der Bücher, das dieses Jahr am stärksten in den Mittelpunkt der Leserschaft gerückt ist, ist wohl "Kirschroter Sommer" von Carina Bartsch. Und ja, ich weiß, so gut wie jeder hat es geliebt - knapp 1.300 Stimmen auf Amazon mit einer Durchschnittsbewertung von 4.3 dürften auch eigentlich nicht lügen können, aber ich habe dieses Buch gehasst. Ich wollte es wirklich mögen, aber je mehr ich mich angestrengt habe, umso schlimmer wurde das Buch. Ich habe Emily gehasst mit ihrer vorpubertären Art, die einer zwanzigjährigen Studentin gar nicht gut steht und ihrer unglaublichen Arroganz so ziemlich jedem gegenüber, ich habe Elyas gehasst, der einfach nur aufgesetzt und peinlich wirkte und das ganze Konstrukt dieses Buches habe ich einfach nicht ausstehen können. Den oft so angepriesenen tollen Sarkasmus habe ich seitenlang vergeblich gesucht und über fünfhundert Seiten lang passiert in diesem Buch einfach gar nichts. Dieses Buch hat mich nicht nur negativ überrascht, sondern richtiggehend aggressiv gemacht - sehr schade! Auf Platz Nr 2 der Bücher, die mich negativ überrascht haben, obwohl ich mir viel von ihnen versprochen habe, ist übrigens "Der Gefangene des Himmels" von Zafón. Ich liebe seine Bücher über alles, aber dieses blieb weiter hinter seinen anderen Werken zurück. Platz 3 belegt schließlich "Was geschah mit Mara Dyer?" - eines der vielen Bücher, bei denen ich den Hype absolut nicht verstehen kann.
Meine persönlichen Autoren-Neuentdeckungen sind dieses Jahr größtenteils aus Deutschland und schreiben alle drei einfach wunderbar. Auf Platz 1 befindet sich Franziska Fischer, deren Debüt "Das Meer, in dem ich schwimmen lernte" ich Anfang des Jahres gelesen und geliebt habe. Franziska schreibt wirklich wunderschön, sehr bildhaft und poetisch und wird Ende 2015 ein Hardcover im Droemer Knaur Verlag veröffentlichen, auf das ich mich schon wahnsinnig freue (auch wenn ich noch gar nicht weiß, worum es geht oder welches Genre es sein wird!). Autoren-Neuentdeckung Nr. 2 ist definitiv Anke Weber, die den wunderschönen Jugendroman "Regenbogenasche" geschrieben hat. Die Geschichte um Rhina und Uncas hat mich verzaubert und hat alle Räume, in denen ich gelesen habe, bunt angemalt. Auch Anke Weber schreibt an einem neuen Buch, das ich kaum erwarten kann. Und die dritte Autoren-Neuentdeckung ist Benjamin Constable, der mit seinem Werk "Die drei Leben der Tomomi Ishikawa" definitiv das kurioseste und doch faszinierendste Buch geschrieben hat, das ich je gelesen habe. Er hat einen ganz besonderen Schreibstil und deswegen hoffe ich auf mehr Bücher von ihm.
Puh, was Cover angeht tue ich mich immer sehr schwer, denn eigentlich bin ich da gar nicht so anspruchsvoll. Besonders gut gefallen und in Erinnerung geblieben sind mir dieses Jahr aber diese drei Schätze: "Selection" von Kiera Cass, ein wirklich tolles Cover mit einem Kleid, von dem sicherlich jedes Mädchen schon einmal geträumt hat. Auch der Inhalt braucht sich nicht zu verstecken - ich habe es geradezu verschlungen, auch wenn ich nicht alles ideal gelöst fand. "Wie Monde so silbern" habe ich ganz frisch ausgelesen und kann Cover und Inhalt schon jetzt zu einem meiner Jahreshighlights zählen - ich kann das Buch wirklich nur jedem ans Herz legen. Und als letztes "Sommernachtszauber", ein Buch, das ich zwar noch nicht gelesen habe, dessen Cover aber ein Traum aus Gold und Türkis ist und in der Realität noch dreihundert Mal besser aussieht - auf den Inhalt bin ich schon sehr gespannt, da die Autorin mir schon mit "Halva, meine Süße" viele Emotionen entlocken konnte.
Mal ganz davon abgesehen, dass meine Wunschliste für 2014 mal wieder jegliche Rahmen sprengt, habe ich mir diese drei Bücher herausgesucht, die schon sehr bald erscheinen - nämlich alle im Januar - und mich jetzt schon total faszinieren. Auf Platz 1 liegt momentan "Wie Blut so rot" von Marissa Meyer, schließlich hat mir "Wie Monde so silbern" so gut gefallen und jetzt möchte ich eigentlich nur noch weiterlesen und in dieser unglaublichen Welt versinken. Platz 2 hat sich unangefochten "Die Feuerkrone" von Rae Carson unter den Nagel gerissen. Warum? Weil Band 1 wahnsinnig toll ist und definitiv nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, wie es verdient hätte. Band 2 ist ein absolutes Muss für mich und wird sicherlich direkt verschlungen. Und schlussendlich natürlich "Zersplittert" von der Frau mit dem kuriosen Namen - Teri Terry. Da der erste Band schon so toll war und extrem rasant und offen endet, bin ich wahnsinnig gespannt, in was für Abgründe uns Terry dieses Mal blicken lässt.
Was sind eure Highlights dieses Jahr gewesen, was könnt ihr mir empfehlen? Und welche Bücher werdet ihr definitiv im nächsten Jahr lesen?