S.Geissler / pixelio.de
Ich freue mich - Schon seit einiger Zeit lese ich Martins Blog "1001 Erfolgsgeheimnisse" regelmäßig und endlich habe ich auch Gelegenheit an einer seiner Blogparaden teilzunehmen. Dieses Mal geht es um das spannende Thema Ziele setzen - Ja oder Nein?Für mich ist das Thema dieser Blogparade insofern so spannend, weil ich ein äußerst problematisches und zwiegespaltenes Verhältnis zum Setzen von Zielen habe. Das begründet sich sicher in meiner beruflichen Vergangenheit, da ich lange Zeit einen äußerst leistungsorientierten Beruf ausübte und dabei das Setzen und Erreichen von Zielen Voraussetzung für beruflichen und finanziellen Erfolg war.
Genau dabei machte ich jedoch die Erfahrung, daß dieses "Ziele setzen" nicht nur positive Seiten hat, sondern zumindest bei mir auch negative Auswirkungen hatte.
Pro und Contra
- Pro - Das Setzen von Zielen hilft dabei, organisierter, methodischer und effizienter zu arbeiten und vorzugehen, was mir in verschiedenen Projekten auch oft gelang.
- Contra - Aber ebenso oft stellte ich fest, mich im sogenannten "Scheuklappen-Modus" zu befinden. Dabei war ich so sehr auf das Erreichen meines Ziels fokussiert, daß ich viele wichtige Details und Ereignisse sei es nun privater oder beruflicher Natur nicht mehr wahrnahm.
- Pro - Habe ich ein bestimmtes Ziel vor Augen, gibt mir das auch eine Artvon Sicherheit. Ich weiß, was und wohin ich will, und was ich dafür tun muss um es zu erreichen
- Contra - Der Wunsch ein Ziel zu erreichen, kann so übermächtig und alles bestimmend sein, daß dabei jede Kreativität und Spontanität verloren geht.
- Pro - Beginne ich ein bestimmtes Projekt mit einer klaren Zielsetzung, spüre ich eine enorme Motivation, Leidenschaft und Begeisterung in mir - Ein Zustand, den ich verständlicherweise sehr genieße.
- Contra - Ein besonders ehrgeiziges Ziel kann aber auch zur Belastung werden. Die Furcht zu scheitern, die nagenden Zweifel und die Unsicherheit sind in diesem Fall ständige Begleiter.
- Pro - Ziele bedeuten auch Orientierung. Es kann schon mal vorkommen, daß man vom richtigen Weg abkommt, doch dann hält man kurz inne, besinnt sich seiner Ziele und schon geht es wieder weiter.
- Contra - Ein Ziel zu haben, kann aber auch Verbissenheit bedeuten. Stur und ohne gut gemeinte Ratschläge Andere zu beachten, geht man weiter seinen Weg, obwohl es der völlig Falsche ist.
Anhand dieser kleinen Liste, die meine bisherigen Erfahrungen repräsentiert, erkennt man die Gründe für mein kompliziertes Verhältnis zum Setzen von Zielen.
Wobei sich dieses Verhältnis in letzter Zeit durchaus gebessert hat, was möglicherweise mit der veränderten Qualität meiner Ziele zu tun hat. In der Vergangenheit definierte ich den Ausgang bzw. das Ergebniss eines Projekts oder Vorhabens meist über Zahlen oder genauer gesagt über den finanziellen Erfolg.
Heute setze ich mir Ziele völlig anderer Natur. Ich habe mir als Vater von zwei pubertierenden und bald flügge werdenden Kindern vorgenommen, so viel Zeit wie möglich mit den Beiden zu verbringen. Ich werde mich intensiv mit der Aufgabe als Sterbebegleiter auseinandersetzen, weil ich schon lange vorhabe ehrenamtlich in einem Hospiz zu arbeiten. Ich will mich noch mehr auf die Dinge in mein Leben konzentrieren, die mir wirklich Freude bereiten. Ich will die Dinge, die ich in meinem Leben nicht mag, endgültig verbannen.
Ich will....
Tja, die Liste würde sich noch endlos fortsetzen lassen, aber dann wären ich wieder bei der Angst vorm Scheitern.
Zum Abschluss
Setzt Euch Ziele, die Ihr erreichen könnt. Es macht Euch Freude, Ihr habt damit Erfolg, es stärkt Euer Selbstbewusstsein und ansonsten geht es locker an und genießt Euer Leben. Es vielleicht Euer einziges.