Blogparade - Was würde ich mit einer Million Euro machen?

Von Groschenreiter

Uwe Steinbrich  / pixelio.de

Karrierbibel veranstaltet eine wunderbare und interessante Blogparade mit dem Thema Was würden Sie mit einer Million Euro machen?
Ich war ganz begeistert, als ich davon las und jetzt sitze ich völlig überrascht da und stelle fest, daß ich überhaupt gar keine Idee habe, was ich mit so viel Kohle machen sollte. Sicher nicht deshalb, weil ich so vermögend bin und mir daher schon alle meine Wünsche erfüllt habe. 
Ja, natürlich würde ich den Rest des Wohnkredits auszahlen und ja natürlich würden wir, also meine Frau und meine beiden Kids einmal eine richtig fette Shoppingtour unternehmen. Aber dann würde ich noch immer auf bisschen mehr als 900.000 Euro ohne jeden Plan sitzen.
Es ist doch so, meine Frau und ich sind knapp über vierzig, unsere beiden Kinder zwölf und fünfzehn Jahre alt und wir haben uns unser Leben gemeinsam eingerichtet. Wir lieben unsere Wohnung und die Gegend in der wir leben. Unsere Familien und Freunde wohnen hier, zur Schule und zu den Arbeitsplätzen ist auch nicht weit. Also wäre die Anschaffung einer anderen Wohnung oder gar einem Haus völlig uninteressant.
Außerdem muss ich beim Thema Hausbau immer an die zahllosen TV-Berichte denken, in denen man verzweifelte und vor dem Ruin stehende Menschen zeigt, deren Häuser aufgrund baulicher Fehler entweder eine Schimmelpilzfarm oder ein statisches Desaster sind. Und ist der Hausbau trotz aller Widrigkeiten doch gut gegangen, fallen doch immer irgendwelche Instandhaltungsarbeiten an.
Wir könnten uns irgendwelche Luxuskarossen anschaffen und damit durch die Stadt cruisen. Doch da für meine Frau und mir ein Auto nichts anderes ist als ein Vehikel , das uns von A nach B bringt, hält sich die Begeisterung für diese Idee auch in Grenzen.
Eine andere Möglichkeit wäre, das Geld für die Zukunft anzulegen. Einerseits für unsere Kinder, andererseits aber auch für uns "Alten", denn schaut man sich das österreichische Pensionssystem an, dann können wir froh sein, wenn wir eine Rente irgendwo am Existenzminimum bekommen.
Doch war ich selbst fast zwanzig Jahre in der Versicherungs- und Finanzbranche tätig und weiß daher was ich von diversen Vorsorgemodellen zu halten habe. Abgesehen davon hat uns die noch immer nicht ganz überwundene Wirtschaftskrise deutlich gezeigt, wie "sicher" das Geld bei Investmenthäusern und Banken ist. Und denke ich an das Buch Der größte Raubzug der Geschichte, dann ist es ohnehin am Klügsten, wenn ich das Geld einfach unter meine Matraze lege.
Aber gehen wir mal davon aus, daß ich einen Teil des Geldes doch anlege, 100.000 pro Kind und für meine Frau und meiner Wenigkeit nochmal 200.000. Bleibt also noch immer eine halbe Million übrig.
Also ehrlich, ich hätte nicht gedacht, daß das ganze so schwierig wird. Um dem Ganzen endlich ein Ende zu machen, schenke ich meinen Eltern, meinen Schwiegereltern und meiner Schwester alles in Allem 300.000 Euro, weitere 100.000 spende ich und die restlichen 100.000 Euro behalte ich als eine Reserve, falls einmal die Waschmaschine den Geist aufgibt :-)
So, endlich ist die Kohle weg. Ich wußte ja, daß ich recht habe, wenn ich schon seit Jahren sage "Besitz belastet und macht nur Kopfschmerzen". In diesem Sinne, wünsche ich euch allen, daß Ihr keine Million Euro bekommt.
Liebe Grüße
Euer Groschenreiter
P.S: Weil ich mir den ganzen Ärger bisher ersparen wollte, habe ich in meinem Leben erst drei Mal Lotto gespielt. Bei meinem Pech mach ich noch den Haupttreffer.