Schokoherzen, Pralinen, Rote Rosen, Diamanten. Beenden wir hier doch die Assoziationsübung „Valentinstag". Der 14. Februar ist und bleibt ein reiner Konsumfeiertag, oder nicht? Werbeplakate und -spots suggerieren uns, dass wir nur mit dem passenden Geschenk und der richtigen Geste eine Beziehung am Laufen halten können und alles andere doch irgendwie keine Chance hat. Im Mai schreiben mein Mann und ich 10 Jahre Beziehungsgeschichte, zwei davon sind wir verheiratet. Blumen, Schokolade, romantische Candlelight-Dinner - alles schon gehabt, alles schon gemacht, alles mittlerweile ein wenig ausgelutscht. Vielleicht findet sich aber doch irgendwie „die" eine romantische Geste?
Warum ich trotzdem vom Valentinstag überzeugt binIch bin eine Verfechterin des Valentinstags. Nicht unbedingt damit mein Mann mit einem Strauß Blumen heimkommt und das war's, sondern eher um sich bewusst Zeit füreinander zu nehmen, beim Abendessen mal den Fernseher aus zulassen, sich nicht in Jogginghose an den Tisch zu setzen und einfach mal die Zeit zugenießen die man mit- und füreinander hat. Im Grunde auch an jedem anderen Tag im Jahr möglich und machbar. Aber seien wir doch ehrlich zu uns selbst: Manchmal braucht es so einen Anstupser in Form eines festgelegten Termins. Im Alltagsstress geht es doch viel zu oft unter und warum nicht dann dieses Datum nutzen, um seinen persönlichen Wir-Tag, abseits von Werbe- und Konsumindustrie zu planen. Gut, ganz ohne Konsum geht es nicht, nie. Essen kostet, Kerzen kosten, ja auch das Fläschchen Sekt gibt es nicht für lau. Dieses Jahr feiern wir zwar alkoholfrei, aber so ein Gläschen Sekt zum Anstoßen genießen wir sonst gerne an solchen Tagen.
Unser Valentinstag - zwischen Langzeitbeziehung und BabybauchDer letzte Valentinstag zu zweit. Meine kleine Bauchbewohnerin wird nächstes Jahr sicherlich einiges an Aufmerksamkeit verschlingen. Also wie feiert man dann nach all den Jahren und mit der Aussicht des baldigen Familienzuwachses einen Valentinstag, der in irgendeiner Weise besonders ist? Nun gut. Zunächst verabschieden wir uns von dem Druck des „besonderen". Warum soll es denn etwas besonderes sein? Und was genau bedeutet besonders? Genauso wie an Silvester jede/r immer die eine beste unvergesslichste atemberaubendste Party ins neue Jahr feiern möchte, scheint es als seien am 14. Februar jedes Jahr Pärchen auf der Suche nach der ultimativen Liebeserklärung.
Für mich sind die schönsten Liebeserklärungen im Übrigen im Alltag verworren - wenn der Mann ohne zu fragen das Badezimmer putzt, weil ich es einfach nicht schaffe und auch ehrlich gar keine Lust habe. Wenn sonntags auf einmal Mickey Mouse-Pfannkuchen in der Pfanne brutzeln, einfach weil ich Disney-Fan bin und warum denn dann einfach nur runde machen? Wenn ich ihm den Pizzaleberkäseaufschnitt vom Metzger hole, weil ich weiß wie gern er ihn hat. All solche Dinge sagen in meinem Augen viel mehr „Ich liebe Dich", als die eine Rose am Valentinstag.
Nichtsdestotrotz: Sich einen Tag zu nehmen, den man seiner Beziehung widmet finde ich eine wunderschöne Idee. Wenn man den Druck dann mal raus nimmt, nichts plant und alles eher auf sich zukommen lässt, läuft es zwar vielleicht auf ein Wohnzimmerboden-Picknick hinaus (hey, sowas hatten sogar wir noch nicht ;)), aber man schafft es aus dem Alltag zu entfliehen und sich mal wieder länger in die Augen zu sehen, einander mal wieder richtig anzulächeln und in unserem Fall vielleicht auch noch über die Zeit als zukünftige Familie zu reden, mal so richtig, so ausführlich, nicht nur zwischen Tür und Angel, sondern mit Konzentration und Aufmerksamkeit für den anderen. Solch ein Valentinstag würde mir mehr geben, als alle Pralinen, Geschenke und Rosen der Welt...
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