Blogparade #Familienalbum: Unsere Kindheit der 70er und 80er Jahre

Von Bine

Bei Frau Mutter gibt es eine tolle Blogparade für Kinder der 70er und 80er Jahre. Da passe ich doch prima rein und plaudere heute mal aus dem Nähkästchen. Also, angeschnallt und los geht die Zeitreise.


Meine Kindheit in den 80er Jahren hatte viele tolle Momente und noch mehr Schamfaktor. Mein Gott, was wir uns an den Leib geschnürt und erst mal darein geschoben haben. Modisch wie kulinarisch waren es wohl keine Glanzjahre :-)

Urlaubstechnisch waren wir dafür up to date. Spanien olé sage ich nur. Jedes Jahr aufs Neue ging es per Reisebus, bewaffnet mit selbstgeschmierten Stullen, Keksen im Prinzendesign und jede Menge Trinkpäckchen, in schlappen 18 Stunden nach Spanien. Die Bustour, heute als Rückentour verschrien, war schon das Vorglühen auf 14 Tage Sonne, Strand und Meer. Meist fuhren wir mit Bekannten meiner Eltern und wir Kiddies spielten Karten, hörten Walkman und tauschten Stickerbilder. Klar wurde im Bus dauergequalmt. Heute unvorstellbar, war damaliges Dampfen kein Thema. Im vorderen Teil gab es die Lightversion der Bedampfung im Sitzen. Nichtraucherplätze für Möchtegernweltverbesserer. Dreimal dürft ihr raten, auf welchen Rängen ich mich tummelte :-) Und im Urlaub selbst? Der gute Spanienurlauber versteht unter Kulturprogramm den Ausflug in den einheimischen Supermarkt und spült den Sand seiner täglichen 10 Sonnenstunden mit einem kühlen Bierchen runter. Wir Kinder verbrachten tolle Tage mit Sandburgenbauen, Kartenspielen und "chillen".

Kulinarisch ist mir aus dieser Zeit der Dosenpfirsisch in Erinnerung geblieben. Vielseitig verwendbar und gern gesehen verspeist.
Ob als Obsteinlage in Mamas berühmter Bowle, auf dem Kuchen oder wenn´s so richtig dicke kam, pur als Nachtisch am Sonntag. Auch beliebt war Salatmayonnaise. Wahlweise mit und ohne Salat. Der Begriff "Hüftgold" war zu damaliger Zeit höchstens als eines der augenkrebserregenden Accessoires bekannt.

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Ein nicht ganz überwundenes Trauma. Noch immer fragen wir uns, welches Dope wir intus hatten, als wir diese Klamotten anzogen und damit vor die Tür gegangen sind. Viel hilft viel war die damalige Devise. Explodierende Frisuren, knallige Neonfarben und riesige Ohrringe prägten das Modeverständnis der 80er Jahre. Außerdem war Stricken in. Alles und jeder wurde bestrickt. Für Mensch, Heim und Tier gleichermaßen. Vorzugsweise im Partnerlook.

Was ich da anhabe, ist übrigens kein Sabberlatz. Das war schick (glaubte zumindest meine Mutter und andere verirrte Geister). Heute würde man für so etwas auf dem Schulhof verprügelt.

Vom obligatorischen Trainingsanzug in Plastikoptik habe ich leider kein Bild mehr, aber wir hatten ihn alle. Quasi die Familienpackung.

Kommen wir zu meiner letzten großen Erinnerung: !
Es wurde gerne und viel gefeiert. Vorzugsweise im heimischen Partykeller. Jeder Hausbesitzer, der etwas auf sich hielt, hatte einen. Ob klein oder groß, rustikal oder schick. Er war ein MUSS. Dort wurde die Nacht zum Tag gemacht und wir Kinder immer mittendrin. Geburtstage, Jubiläen, Silvester und Karneval. Wir hangelten uns von einem Fest zum nächsten. Musiktechnisch hatte meine Mutter die neuesten Hits auf Kassette, ja Kassette. Das funktionierte folgendermaßen. Stunde um Stunde saß sie vor dem Radio und wenn dann das eine Lied kam, drückte sie mit Lichtgeschwindigkeit die Aufnahmetaste. So hat sie über die Jahre einen ordentlichen Fundus angelegt.

Das waren sie auch schon. Meine Kindheitserinnerungen an die 80er Jahre. Eine schöne Erinnerung an die gute alte Zeit. Bis bald,

Eure Bine