So ein großartiges Wort!Da kommen mir sofort 20 Ideen in den Sinn …Doch dann versuche ich unter dem Fieberwahn zu schreiben und höre nach 2 Seiten enttäuscht auf. Spurlos verschwunden ist die Kreativität, die Idee wirkt nur noch stumpf. Nächster versuch. Wieder gescheitert. Okay, vielleicht mal umdenken. Einfach mal was ohne Mord. Drei Sätze geschrieben.Wieder nix. Und nun?Nun sitze ich da, noch 4 Stunden bis der Post raus sein muss und ich habe nix …Und dann kam das hier dabei raus:Der fette Junge
Sie haben alle gesagt ich bin fett, ich esse zu viel, nur zwei Kilogramm ab zu nehmen würde man mir nicht ansehen, ich müsste, wenn schon mehr abnehmen. Damit haben sie auch nicht Unrecht gehabt, in meiner Familie ist es schon fast normal etwas mehr als nötig zu wiegen. Die Wampe meines Vaters hat schon früh Ekel bei mir ausgelöst. Bier und Wurst Geruch hingen an ihm. Aber wenn man als Mann schön sein will, darf man nicht fett sein. Man muss stark sein und schlank. Also begann ich das Spiel mit dem Gewicht. Ich hungerte, aß nur noch maximal 200 Kalorien am Tag und nahm innerhalb 6 Wochen die gewünschten 15 Kilo ab. Ich bekam haufenweise Komplimente, selbst von den die mich vorher so stark beschimpft hatten. Endlich wurde ich gesehen, ich war endlich jemand. Jemand der schön war und schlank – doch das reichte schon nicht mehr. Anas Gebote waren mein einziger Halt, meine einzige Hilfe in dieser Welt voller Wahnsinn. Nichts ergab mehr Sinn, als mich ihr zu öffnen und endlich zu etwas wertvollen zu werden. Hunger und Sport bestimmte mein Leben – je mehr Sport ich machte umso mehr verschwand das Gewicht und umso weniger musste ich essen. Jede Gewichtsabnahme war gut. Jede Zunahme verursachte Depressionen und wurde mit noch mehr Sport und noch weniger Essen bestraft. Anas Welt hatte mich gefangen genommen ohne, dass ich mir dessen bewusst war. Sie klebte an mir, in jeder Sekunde des Tages. Eine spurlose Gefährtin, leise und unnahbar. Ich wollte noch dünner werden. Ich war unzufrieden mit mir und meinem Leben. Es war noch nicht perfekt genug – nicht für mich und nicht für Ana. Und dann kamen die Neider aus ihren Ecken, versuchten mich zum Essen zu zwingen. Als würde ein Eis spurlos an meinen Hüften vorbei gehen …
Tägliches wiegen und der Gang vor den Spiel waren Pflicht – neue Knochen zu sehen bedeutete ein ungeahntes Glücksgefühl. Der ständige Hunger machte mir nichts aus, daran hatte ich mich schon längst gewöhnt. Der Hunger war ein Teil von mir. Ich wollte immer leichter werden, immer schöner und immer freier.Doch Ana war nicht so still an mir vorbei gegangen, wie ich dachte. Mein Körper gab den Geist auf. Den fetten Jungen gab es nicht mehr, doch mich auch nicht. Von mir blieb nur ein Häufchen Knochen und Haut übrig. Nicht mehr und nicht weniger.
Mein Tod ging spurlos an der Welt vorbei, dabei bin ich nicht der einzige Mann der diesen Weg gegangen ist. Meine Mitstreiter:-Schakals Gedankenwelten-The music box of a morbid Wonderland-Wetterschaf-dycherFyrst SETZT AUS-PAL-Mary -Chelsea
- Die kleine Lili Maus
- Lau -und natürlich der Lordn