Bloggen? Was soll soll das?

Von Vera Nentwich @veraswelt

Meine Freundinnen lächeln. Dieses Lächeln, das gebremst wirkt. Sozusagen lächeln mit halber Kraft. Wenn man dies beim Gegenüber sieht, dann weiß man, das ist zwar wohlwollend gemeint, drückt aber auch Unverständnis aus. Ich weiß das auch, wenn ich es sehe. Es überrascht mich aber nicht, denn ich habe damit gerechnet. Weil ich immer dieses Lächeln ernte, wenn ich mich von meiner Begeisterung habe hinreißen lassen und von meinem Blog schwärme. Meine Freundinnen lesen keine Blogs. Sie haben also keine Ahnung, wovon ich da in schillernsten Farben berichte. Sie freuen sich lediglich für mich, dass ich daran Spaß habe. Aber eigentlich fragen sie sich die ganze Zeit: Ein Blog? Was soll das?


Unter Autoren ist ebenfalls umstritten, ob ein Blog für das Autorenmarketing sinnvoll oder gar essenziell ist, wie es einige Experten behaupten. Bei den Diskussionen wird der Zeiteinsatz aufgerechnet und gefragt, wie viele Bücher denn ein Blog verkaufen würde. Doch so einfach lässt es sich leider nicht erklären. Dennoch möchte ich es erneut versuchen und das Gerüst für meinen Versuch hat mir Annika Lamer geliefert. Sie ist Texterin und hat mich netterweise für den Liebster Award nominiert. Ich bin schon einige Male nominiert worden und war da zuerst zurückhaltend. Schließlich möchte ich meine Leserinnen und Leser nicht langweilen. Dann hat sie mir ihre Fragen gesendet und ich stellte fest, dass sie der ideale Rahmen sind, um meine Blogleidenschaft und meine Erkenntnis, dass ein Blog das Kernelement des Autorenmarketings sein kann, zu erläutern. Hier also ihre Fragen:
Annika:

Kind, was treibst du da eigentlich im Internet? Kaffeetrinken bei deiner Oma: Wie würdest du ihr in wenigen Worten deinen Blog erklären?

Vera:

Ich berichte über meine Erlebnisse und Erfahrungen als Autorin und erzähle den Menschen von meinen Büchern. Dabei versuche ich, den Leserinnen und Lesern immer einen Nutzen zu bieten. Selbst wenn ich berichte, wie etwas nicht so gut funktioniert hat, hilft das letztlich, denn aus Fehlern kann man bekanntlich lernen. Auch wenn es die Fehler eines Anderen sind. Somit haben meine Blogbesucher die Chance, aus meinen Fehlern zu lernen.


Annika:

Wie bist du auf den Namen für deinen Blog gekommen? Wenn es dein eigener Name ist - warum hast du dich dafür entschieden?

Vera:

Zuvor habe ich jahrelang eine Kolumne geschrieben über meine Erlebnisse. Da passte der Name »Veras Welt« sehr gut. Für meinen Blog habe ich diesen Namen dann übernommen. Mittlerweile weiß ich, dass ich aus Marketinggründen eher einen Namen hätte wählen sollen, der die Zielgruppe anspricht, aber letztlich ist es ein sehr persönlicher Blog und so bleibe ich dabei.


Annika:

Worauf achtest du beim Schreiben eines Blogartikels besonders? (Zum Beispiel Keywords, Formulierungen, Zwischenüberschriften)

Vera:

Für mich ist wichtig, dass die Kernaussage zum jeweiligen Thema herauskommt und die Leserinnen und Leser einen Nutzen daraus ziehen können. Dabei spielen die Struktur und somit auch die Zwischenüberschriften eine Rolle, genauso wie andere Elemente, z.B. Bilder, Zitate. Zu jedem Artikel suche ich ein passendes Titelfoto, das zur Kernaussage passt. Natürlich möchte ich auch immer dazu anregen, einen Kommentar zu hinterlassen und den Artikel zu teilen. Gelingt mir mal mehr und mal weniger.


Annika:

Was fällt dir beim Schreiben besonders leicht?

Vera:

Meistens gärt so ein Thema schon einige Tage in meinem Kopf, sodass mir das Schreiben dann generell eher leicht fällt.


Annika:

Was fällt dir beim Schreiben besonders schwer?

Vera:

Wie gesagt, das Thema gärt einige Tage in meinem Kopf und dann an einem Morgen - ich schreibe meistens morgens - schreibe ich es in einem Rutsch. Schwierig ist dann für mich, den Artikel nicht im Überschwang gleich zu posten, sondern mich zu zwingen, ihn noch einen Tag liegen zu lassen, am nächsten Morgen noch einmal kritisch zu betrachten und zu überarbeiten. Ich weiß, dass dies meinen Texten guttut, aber dennoch kann ich mich manchmal einfach nicht bremsen. Wenn dann der Text nicht die erhoffte Resonanz bringt, ärgere ich mich im Nachgang, es nicht getan zu haben.


Annika:

Duzt oder siezt du deine Leser und warum?<

Vera:

Letztlich habe ich mich für das Du entschieden, weil es einfach besser zum Geist meines Blogs passt. Schließlich ist er so etwas wie mein Wohnzimmer im Web und da passt das Sie nicht.


Annika:

Reifen lassen oder raus damit - wie viel Zeit vergeht bei dir von den ersten Sätzen eines Blogartikels bis zur Veröffentlichung? Schreibst du Blogartikel vor?

Vera:

Das Reifen geschieht im Kopf. Zumeist schreibe ich Artikel an einem Tag vor, überarbeite und veröffentliche sie dann am nächsten Tag. Aber wie oben schon beschrieben, kann ich mich manchmal nicht bremsen und veröffentliche direkt.


Annika:

Liest du Ratgeberblogs zum Thema Bloggen und wenn ja, welche kannst du empfehlen?

Vera:

Ja, ich lese diverse Ratgeberblogs. Da sind natürlich die bekannten Blogs, wie Affenblog, Schreibsuchti, Zielbar oder Robert Weller.
Dann lese ich einige amerikanische Blogs. Bei denen muss man zwar manchmal ein paar Abstriche machen, aber es gibt dennoch viele hilfreiche Tipps. Meine Favoriten sind da The Daily Egg und  Boost Blog Traffic


Annika:

Ein neuer Kommentar zu einem deiner Blogartikel. Was muss er haben, um dich besonders zu freuen?

Vera:

Ich freue mich wirklich über jeden Kommentar. Wenn er mir dann noch zeigt, dass sich die Leserin oder der Leser mit dem Thema auseinandergesetzt hat, ist es das Größte.


Annika:

Stell dir vor, du hättest genug Zeit übrig und könntest ganz ohne geschäftliche Hintergedanken über dein Lieblingsthema bloggen. Welches wäre das?

Vera:

Mein Blog kommt dem schon ziemlich nahe. Ich könnte gar nicht nur aus Kalkül bloggen. Natürlich beschäftigen mich auch schon mal Themen, die nicht direkt mit meinem Autorinnendasein zu tun haben oder ich möchte einfach nur mal meine Meinung zu einem aktuellen Thema kundtun. Dies passt dann nicht in meinen Blog. Aber ich blogge gelegentlich bei Huffington Post. Da ist dann Platz für solche Themen. Momentan reicht aber meine Zeit nicht dazu und so habe ich dies etwas vernachlässigt.


Annika:

Was ist der wichtigste Rat, den du Bloganfängern mitgeben würdest?

Vera:

Unter Autorinnen und Autoren ist durchaus umstritten, ob Bloggen hilfreich für das Autorenmarketing ist. Ich glaube, der Fehler, den viele Autoren dabei machen, ist, dass sie zu eng denken. Sie erwarten, dass jemand auf ihren Blog kommt und dann sogleich auch ihr Buch kauft. Dies geschieht aber eher selten. Sie bloggen, weil sie Bücher verkaufen möchten. Aber so funktioniert es nicht. Ein Blog ist eine ideale Plattform, eine Bindung zu Menschen aufzubauen. Aber dafür muss man anders an die Dinge herangehen. Also liebe Bloganfänger, deshalb mein Tipp: Denkt nicht daran, was ihr erreichen möchtet, sondern daran, wie ihr euren Leserinnen und Lesern helfen könnt, deren Wünsche zu erfüllen.


Ich wünsche euch viel Spaß beim Bloggen.

Hier sind nun meine Nominierten:


Meine Fragen an die nächsten Nominierten:

  1. Als Autor oder Autorin kennst Du den Pitch, die Kernaussage einer Geschichte. Was ist der Pitch für Deinen Blog?
  2. Welchen Nutzen habe ich als Leserin davon, Deinen Blog zu verfolgen?
  3. Wie lange bloggst Du und was war der Auslöser für Dich, damit zu beginnen?
  4. Was war Dein bisher erfolgreichster Blogartikel und wie ist es dazu gekommen?
  5. Bei welchem Deiner Blogartikel warst Du enttäuscht, weil er nicht die erhoffte Resonanz gefunden hat? Was war Deiner Meinung nach der Grund dafür?
  6. Verfolgst Du eine Strategie beim Bloggen und wie ist sie?
  7. Wie sehen Deine Freunde Deine Blogaktivitäten? Können sie damit etwas anfangen oder sehen sie Dich nur mit großen Augen an, wenn Du etwas erzählst, aber verstehen es nicht?
  8. Schreibst Du auch für andere Blogs oder Plattformen? Wenn ja, welche und wie ist es dazu gekommen? Wenn nein, würdest Du es gerne tun?
  9. Was sind die weiteren Ziele für Deinen Blog?
  10. Hast Du ein aktuelles Schreibprojekt? Was ist es?
  11. Wenn Du einen Wunsch bei der Fee für Autorinnen und Autoren frei hättest, welcher wäre es?

Die Regeln:

  • Danke der Person, die dich für den Liebster Award nominiert hat, und verlinke ihren Blog in deinem Beitrag.
  • Beantworte die 11 Fragen, die dir der nominierende Blogger stellt.
    Nominiere 3 bis 11 weitere Blogger für den Liebster Award.
  • Stelle eine Liste mit 11 Fragen für die von dir nominierten Blogger zusammen.
  • Schreibe diese Regeln in deinen Artikel zum Liebster Award, damit die Nominierten wissen, was sie tun müssen.
  • Informiere die nominierten Blogger über die Nominierung und deinen Artikel.