Blocksatz gliedern und Wortzwischenräume ausrichten

So sieht ein schlechter und gutr Blocksatz aus

Regeln unbedingt befolgen

Ein Blocksatz hat die Aufgabe einen Text so zu setzen, dass durch eine Erweiterung der Wortzwischenräume die Zeilen auf die gleiche Breite gebracht werden. Größtenteils kann man das in Büchern sehen, da durch so einen Blocksatz enorm viel Platz gespart werden kann. Doch wie sollte ein guter Blocksatz aussehen, was muss ich beachten?

Ein Blocksatz füllt also die volle Satzbreite aus. Dabei wird eine glatte und rechte Satzkante nur dann erreicht, wenn die Weißräume zwischen den einzelnen Wörtern gleichmäßig verteilt werden. Dadurch werden Wortzwischenräume entweder sehr weit vergrößert oder aber auch eng verringert. Das führt daher dazu, dass sich die Wortzwischenräume im Blocksatz von Zeile zu Zeile unterscheiden.
Im Gegensatz zu früher, wo Buchstaben noch im Bleisatz gesetzt wurden, ist es heute kein großes Kunststück mehr, einen Digitalsatz in Blocksatz zu erzeugen, da die Größe der Wortzwischenräume für jede einzelne Zeile selbstständig vom Programm errechnet wird. Ein Klick und schon ist der Text im Blocksatz mit rechter Satzkante.

Blocksatz hin oder her, das kann doch wirklich jeder Laie bewerkstelligen. Da ist was dran, aber nur Wenige beherrschen ihr Werkzeug tadellos und können eine guten Blocksatz setzen. Worauf ist also zu achten? Der automatische Zeilenumbruch muss Zeile für Zeile sowie Absatz für Absatz vom Gestalter nachgeprüft und notfalls korrigiert werden. Die Kolumne muss gleichmäßige Wortzwischenräume bieten; im Endeffekt sollten Hersteller und Korrektoren nachprüfen, ob es ausschlaggebende Mängel gibt.
Doch welche Faktoren spielen eine wesentliche Rolle, die für die Qualität sprechen? Von Bedeutung zählt zum einen die Anzahl der Anschläge pro Zeile sowie die Voreinstellung für den Blocksatz im System selbst. Je kürzer eine Zeile ist, desto schwieriger wird es, einen Text im Blocksatz wiederzugeben. Ratsam sind daher viele Anschläge in Zeilen, mit möglichst kurzen Wörtern.

Verwendet der Gestalter den automatischen Blocksatz, so prüft das System, wie viele Silben durch Verringerung und danach durch Erweiterung der Wortzwischenräume gesetzt werden können. Besteht eine Möglichkeit, so werden die Freiräume gleichmäßig in der Zeile verteilt. Möglich ist das jedoch nur für einen veränderbaren Wortzwischenraum. Mit Sicherheit erinnert ihr euch noch an das flexible Leerzeichen oder an die Gevierte. Diese Faktoren bringen feste Abstände mit sich, die durch einen gesetzten Blocksatz nicht verändert werden. Dadurch kann es passieren, dass Wortzwischenräume gar nicht mehr gleichmäßig verteilt werden. Ein guter und gleichmäßiger Absatz beginnt erst ab rund 40 Anschlägen pro Zeile, hierbei zählen auch Leer sowie Interpunktionszeichen. Wird mit weniger als 40 Anschlägen gearbeitet, so wächst die Gefahr, unregelmäßige Wortzwischenräume zu erstellen.

Ein wunderschöner Blocksatz erreicht man mit knapp 60 Anschlägen, was 10 Wörter pro Zeile entspricht. Eine weitere Faustregel wäre, Wörter die weniger als 5 Buchstaben haben, nicht zu trennen und bestenfalls in eine Zeile zu packen. Das erzeugt nur unnötige Wortsplitter und stört den Lesefluss erheblich. Unschön sieht es aus, mehr als 3 Trennungen pro Zeile hinzunehmen, wobei es nicht verboten ist. Denn im Endeffekt kommt es auf das ganze Satzbild an. Besser zahlreiche Trennungen, als durch Weißraum gesprengte Wortzwischenräume, die nicht richtig reguliert worden sind.
Gerade bei diesen Wortzwischenräumen ist es wichtig, diese nicht allzu klein ausfallen zu lassen. Mindestens 86% sind von Nöten, um einen Abstand zwischen den Wörtern gut zu erkennen. Maximal hingegen, ohne das großartig Löcher im Satzbild entstehen, verwendet man 130% in InDesign.

Zum Schluss noch eine wichtige typografische Anekdote für das Setzen im Blocksatz: Verwendet niemals einen erzwungenen Blocksatz, da dieser selbst Zeilen austreibt, die nur aus einem Wort bestehen. Bei wenigen Anschlägen pro Zeile sieht das einfach miserabel aus!


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