Blixa Bargeld – Mein Leben (Doku) 43 Min. ARTE

Niemand verkörperte in den frühen 80er Jahren das Lebensgefühl der Westberliner Punkszene besser als Blixa Bargeld. So kaputt, so dämonisch – und dabei so originell – war sonst keiner. Noch heute wird Blixa Bargeld hauptsächlich als Sänger und Kopf der “Einstürzenden Neubauten” wahrgenommen, dabei ist Blixa Bargeld ein Multitalent und hat sich nie nur auf die Musik beschränkt. “Blixa Bargeld – Mein Leben” zeigt einen erstaunlich aufrichtigen und offenen, ja privaten Blixa, der trotz seiner Zugänglichkeit nichts an Radikalität verloren hat. 2009 feierte Blixa Bargeld, bürgerlich Christian Emmerich, seinen 50. Geburtstag.

Blixa Bargeld war und ist eine Kunstfigur. Seine fahrige und zerstörte Erscheinung von einst – seine teils rasierte, teils wüste Haarpracht, seine schwarze Gummi- und Lederkluft – hat er inzwischen gegen dunkle maßgeschneiderte Anzüge und eine in ihrer Symmetrie fast symbolisch anmutende Frisur eingetauscht. Doch bedeutet dieser äußere Wandel nicht, dass Blixa an Kompromisslosigkeit eingebüßt hat; mehr denn je erscheint diese sogar als unumgängliche Notwendigkeit seiner Figur. Als echter Künstler ist Blixa Bargeld natürlich auch anstrengend: Er ist despotisch, ungeduldig, aufbrausend und rechthaberisch. Auf die Frage nach seinem arroganten Image, platzt er heraus: “Arrogant – mit Berechtigung!” Andererseits ist er liebenswert, chaotisch, überraschend belesen und gebildet.
Die Dokumentation vollzieht die Stationen seiner nunmehr drei Jahrzehnte andauernden künstlerischen Karriere nach und begleitet Blixa an die aktuellen Orte seines kreativen Schaffens. Sein Wohnsitz ist mittlerweile auf drei Erdteile verteilt – San Francisco, Peking und Berlin – doch die Basis für sein weltweites Agieren blieb bis heute seine Geburtsstadt Berlin. Hier trifft die Regisseurin Birgit Herdlitschke auf seine “Bandbrüder” Alexander Hacke und Andrew Unruh und beobachtet den nicht ganz undespotischen Blixa während der Proben im Studio.

Im nächsten Moment zeigt die Dokumentation ein großzügiges und hell eingerichtetes Appartement in San Francisco. Während der Regen gegen die Scheiben prasselt, sitzt Blixa lesend und beinahe gezähmt auf einem weißen Sofa. So wirft der Film Blicke hinter die laute und schrille Fassade der Figur Blixa und porträtiert deren besinnliche, private Seite.
“Blixa Bargeld – Mein Leben” zeigt einen erstaunlich aufrichtigen und offenen Blixa, der trotz seiner Zugänglichkeit nichts an Radikalität verloren hat. Untermalt von alten Aufnahmen ist es möglich, die Resolutheit und Zerstörtheit des jungen Blixa zu entdecken und dessen Kompromisslosigkeit in den Bildern des Jetzt und Heute wiederzufinden.

Seit damals arbeitet Blixa Bargeld in allen Sparten der darstellenden Kunst. In Filmen und Hörspielen, Theaterinszenierungen, Konzerten, Performances und Installationen tritt er in wechselnden Rollen auf; er ist Sänger und Schauspieler, Regisseur und Autor, Musiker, Dichter und Experimentator. Wie er selbst sagt: “Ich bin alles Mögliche und alles dazwischen.”

ARTE- ZDF
Regie: Birgit Herdlitschke


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