Vierzig zu werden gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, aber mit “Meinem” an der Seite ist es ganz erträglich. Der hat sich nämlich gedacht, es sei blöd, erst im Oktober zu feiern und schenkt mir deswegen jeden Monat eine Kaffeepause mit einer Freundin, einer Schwester, einer… Na ja, ich weiss nicht so genau, wen er alles ausgesucht hat, denn er verrät rein gar nichts. Er sagt mir nur, wann ich wo sein muss und dann kann ich mich überraschen lassen, wer da mit einem Gutschein, den “Meiner” organisiert hat, auf mich wartet. Eine typische “Meiner”-Idee: Spontan, geheimnisvoll und perfekt auf meine derzeitigen Bedürfnisse zugeschnitten.
Natürlich freue ich mich wie ein kleines Kind über dieses Geschenk und wie ein etwas grösseres Kind frage ich mich insgeheim: “Was, wenn die Frau, die er zu einem Kaffeeklatsch mit mir verdonnert hat, gar nicht mit mir kaffeeklatschen will?” Allzu lange denke ich aber nicht über diese Frage nach, denn “Meiner” hat mir versichert, die Frauen, die er bis jetzt kontaktiert habe, seien alle begeistert. Na, dann will ich ihm mal glauben…
Einen klitzekleinen Haken hat diese grossartige Geschenkidee natürlich trotzdem: Ich muss meine Arbeit vorholen. Darum werde ich jetzt schön brav eine Nachtschicht einlegen, um die Kolumne zu schreiben, die ich morgen, wenn ich beim Kaffee sitze, schreiben würde. Und die Wähe für das Mittagessen mache ich dann im Morgengrauen. Aber dieses kleine Zusatz-Schlafmanko nehme ich für einmal noch so gerne in Kauf.