Blickkontakt halten oder vermeiden? – Wenn sich zwei Blicke treffen

Erstellt am 23. August 2020 von Gentality

Dem einen schlottern bereits beim Gedanken daran die Knie, dem Anderen entfacht es ein Feuerwerk der Gefühle - der tiefe Blickkontakt lässt niemanden kalt. Als Kommunikationsmedium verraten Deine Augen im Augenblick mehr über Dich, also Du vielleicht denkst. Der Augenkontakt zählt zur nonverbalen Kommunikation und ist unweigerlich mit Deiner Mimik verbunden.

In diesem Beitrag findest Du:

Das Tor zur Seele - was Blickkontakt bewirkt

"Ein Blick sagt mehr als tausend Worte"

Tatsache ist, dass Menschen mit Ihren Augen mehr als nur ihre Umwelt wahrnehmen. Mit den Augen transportierst Du Deine Emotionen. Bewusst oder unbewusst vermittelst Du einen Eindruck Deiner Gefühlslage. Selbst Tiere nutzen diese Art der Kommunikation und zeigen dadurch Zorn, Wohlwollen oder Trauer.

Somit sollte klar sein: Der Blickkontakt stellt ein unvermeidbares Kommunikationsmittel dar. Selbst wenn Du jemanden nicht ansiehst, besitzt der abgewandte Blick eine Aussagekraft. Du kannst mit Deinen Augen nicht "nicht Kommunizieren"!

Die Augen - das Tor zur Seele - hinterlassen beim ersten Treffen unweigerlich einen ersten Eindruck. Der erste Blickkontakt kann Vertrauen oder Interesse vermitteln. Ein abschweifender Blick spricht hingegen von Unsicherheit oder Nervosität. Bei einem Augen Rollen sollte klar sein, was Dein Gegenüber Dir vermitteln will.

INFO: Der Blickkontakt gilt als Vertrauensbeweis. Kannst Du jemanden nicht in die Augen sehen? Dann fühlst Du Dich wohlmöglich schuldig?

Exkurs: Was die Augenfarbe zum Blickkontakt beiträgt

Braune Augen lassen Männer dominanter wirken als blaue Augen. Wobei dieser Faktor stark mit den Gesichtszügen der Person verknüpft ist. 1

Zudem noch ein Vorteil für braune Augen: Jene Personen wird eine höhere Vertrauenswürdigkeit unterstellt.

Abseits davon sollte nicht zu viel in die Farbe der Augen interpretiert werden. Gesichtszüge, Mimik und andere Faktoren spielen bei der Kommunikation essentiellere Rollen.

Den Blickkontakt einsetzen

Laut Studien wird ein längerer Blickkontakt als 3,3 Sekunden als unangenehm empfunden. 2 Andere Untersuchungen sprechen von einer Schwelle von 3,2 Sekunden. 3 Was für Dich konkret bedeutet, dass Du gar nicht erst permanenten Augenkontakt aufrecht halten musst.

Vielen Menschen fällt es schwer, sich auf den Blickkontakt zu konzentrieren. Klar, der Vorgang kostet Deinem Gehirn Energie, dass es liebe für die Wortefindung verwenden würde. 4 Lass Dir daher nicht einreden, um jeden Preis Blickkontakt halten zu müssen. Denn ständiges Starren könnte auch negative Folgen mit sich ziehen. Generell vermittelt der Augenkontakt:

  • Interesse am Gespräch und dem Gegenüber
  • Vertrauensdarlegung
  • Selbstbewusstsein oder Dominanz
  • Emotionen: Freude, Trauer, Verzweiflung, Liebe, ...

WICHTIG: Blickkontakt kann immer positiv oder negativ interpretiert werden. Der Kontext entscheidet, welche Signalwirkung Deine Blick mit sich ziehen.

Zudem solltest Du wissen, dass nicht nur der direkte Blick in das Auge als Blickkontakt interpretiert wird. Je nach Entfernung zum Gegenüber werden Blicke ins Gesicht als Blickkontakt wahrgenommen. Bei einer Besprechung oder eine Vortrag reicht es bereits aus, Deinen Blick durch das Publikum schweifen zu lassen ohne jedermanns Augen zu fixieren.

Blickkontakt im Beruf

Täglich passiert es im Büro: Blickkontakte vermitteln eine Menge an Informationen. Was bewirkt Augenkontakt im beruflichen Umfeld?

Positive Interpretationen
  • Langanhaltender Blickkontakt strahlt Dominanz aus
  • Augenkontakt halten zu können/zu dürfen wird mit Stärke gleichgesetzt
  • Der Blick in die Augen vermittelt Selbstbewusstsein
  • Lächle und Deine Augen lächeln mit
  • Langer Blickkontakt unterstreicht wichtige Argumente
  • Ein Blick ins Gesicht genügt und wird vom Zuhörer meist schon als Blickkontakt gewertet
Negative Interpretationen
  • Übertriebener Augenkontakt kann einschüchtern wirken
  • Dominanz kann zu Aggression führen
  • Zu exzessiver Blickkontakt erweckt Skepsis und fördert Widerstand
  • Dein Gegenüber könnte sich beobachtet fühlen
  • Kulturelle Unterschiede führen bei Augenkontakt zu Missverständnissen
  • Häufiges Blinzeln beim Sprechen ist normal. Beim Zuhören gilt es als Anzeichen für Langeweile5

Blickkontakt beim Flirten - 6 Tipps

Beim Kennenlernen solltest Du unbedingt auf die Blicke Deiner Gegenüber achten und Deine eigenen als Stillmittel zum Flirten einsetzen.

  • 1. Zur Kontaktaufnahme - Im Club, auf der Straße oder im Supermarkt, finde heraus ob Dein Blick erwidert/wahrgenommen wird.
  • 2. Keine Scheu - Wenn der Augenkontakt aufgenommen wurde, blicke keinesfalls sofort wieder beschämt weg. Gönn Dir den Moment und schenke ein Lächeln.
    TIPP: Versuch die Augenfarbe der Frau zu erfassen und schon sind ein paar Sekunden um.
  • 3. Kein Starren - Ein lüsternes Begaffen aus der Ferne oder ein Mustern aus der Nähe führen nicht zum gewünschten Erfolg.
  • 4. Blick halten ja, aber nicht um jeden Preis - Selbst im Gespräch musst Du nicht ständig den Augenkontakt erzwingen. Ein Blick hier und dort gestaltet das Kennenlernen interessant.
  • 5. Als Feedback - Blickkontakte gepaart mit einem sachten Nicken lassen Dich positiver erscheinen6 und zeigen, dass Du Dich für das Gespräch interessierst.
  • 6. Mit Übung - vergehen Unsicherheit und Nervosität. Übung macht den Meister!
    TIPP: Beim nächsten Gang durch die Stadt versuchst Du, anderen Personen in die Augen zu blicken. Richte Deinen Körper auf, blicke nach vorne und versuch kurzen flüchtigen Augenkontakt herzustellen.

INFO: Nutze den Augenkontakt um selbst Feedback zu erhalten. Alles was für Dich gilt, kann natürlich auch auf Dein Gegenüber angewandt werden. Sieht sie Dir nicht in die Augen, ist sie entweder nervös oder mit geringer Aufmerksamkeit bei der Sache.
Übrigens: Augenklippern kann eine Interessensbekundung seitens der Frau darstellen.

Dem Blick eines adretten Mannes kann eine Frau selten entfliehen

FAQ kompakt - Blickkontakt

Fazit - Mit den Augen sprechen

Wann und wie viel Blickkontakt einzusetzen ist, hängt stark vom Beziehungsrad zwischen Dir und dem Gesprächspartner ab. Wir beziehen uns hier hauptsächlich auf den ersten Kontakt.

Unter Freunden oder Familie schafft Augenkontakt eine respektvolle Verbindung. Es unterstreicht Dein aktives Zuhören und vermittelt ein aufrichtiges Interesse an der anderen Person. In Deiner Beziehung führen tiefe Blicke, nun, dass müssen wir hier vermutlich nicht ausführen.

Trau Dich unabhängig von Deiner Augenfarbe Deine Blickkontakte als Kommunikationsmedium bewusst einzusetzen. Es macht Spaß und verrät so einiges über Dein Gegenüber.

Was sind Deine Erfahrung mit Augenkontakten? Scheust Du noch den Blick oder setzt Du Deine Augen bereits gekonnt ein? Lass es uns unten in den Kommentaren wissen!

Quellen & weitere Infos

1 KLEISNER, Karel, et al. Eye color predicts but does not directly influence perceived dominance in men. Personality and Individual Differences, 2010, 49. Jg., Nr. 1, S. 59-64.

2 BINETTI, Nicola, et al. Pupil dilation as an index of preferred mutual gaze duration. Royal Society Open Science, 2016, 3. Jg., Nr. 7, S. 160086.

3 Scientific American - Eye Contact: How Long Is Too Long?

4 Psylex - Blickkontakt, Augenkontakt (Psychologie, Psyche)

5 Karriere Bibel - Blickkontakt: Wie lang ist zu lang?

6 CONTY, Laurence; GEORGE, Nathalie; HIETANEN, Jari K. Watching Eyes effects: When others meet the self. Consciousness and cognition, 2016, 45. Jg., S. 184-197.

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