Fetir, auch "Ägyptische Pizza" genannt, gibt es in Ägypten überall.
Süß - z.B. mit Nüssen - oder herzhaft - mit Käse und Thunfisch- gefüllt gehören sie zu den beliebtesten Nationalgerichten, die meistens fertig gekauft und selten zu Hause zubereitet werden.
"Fetir-Buden" sind wie deutsche Pommes-Buden überall zu finden, man erkennt sie an der großen Marmorarbeitsfläche, dem Pizzaofen und den Thunfischdosen in der Vitrine.
Bei vielen steht auf Englisch "Egyptian Pizza" dran und die Feteer-Bäcker wirbeln den Teig genauso gekonnt durch die Luft, wie ihre italienischen Kollegen.
Auch ungefüllte Fetir werden gerne und oft, z.B. zum Abendessen, gegessen. Dann gehören "schwarzer Honig" (= Zuckerrübensirup), Bienenhonig und Eschta dazu.
Ich habe dieses Rezept aus meinem Lieblingskochbuch "Rosenwasser und Granatapfelkerne" von Suzanne Zeidy für Euch getestet und veröffentliche es hier mit freundlicher Genehmigung des Knesebeck Verlags:
Ergibt 3 große Feteer-Pasteten
1,5 kg Mehl
3 EL Zucker
3 EL Salz
Sonnenblumenöl zum Einfetten
1 kg Ghee oder Butterschmalz
Zum Servieren
Puderzucker
Ishta (Streichrahm;
alternativ Clotted Cream oder Crème double)
Zuckerrübensirup
Honig
Tahina-Paste
In einer großen Schüssel Mehl, Zucker und Salz vermengen. Nach und nach 600-800 ml Wasser untermengen und mit den Händen alles zu einem glatten Teig verkneten. Das dauert 5-10 Minuten.
Den Teig in neun Stücke zerteilen und zu glatten Kugeln formen. Die Teigklöße leicht abflachen, auf ein großzügig mit Öl bestrichenesBlech legen, locker mit Frischhaltefolie zudecken und an einem kühlen Ort ruhen lassen.
Eine möglichst große Arbeitsfläche oder Marmorunterlage mit Öl einfetten. Ein Teigstück darauflegen und mit eingeölten Händen oder einem Nudelholz zu einem papierdünnen, fast durchsichtigen runden Fladen von 60-80 cm Durchmesser ausrollen. Rund 100g Ghee in kleinen Flöckchen auf dem Fladen verteilen und die vier Seiten so zur Mitte falten, dass ein Quadrat entsteht. Umdrehen, sodass der Saum unten liegt, und beiseitelegen.
Die Arbeitsfläche erneut einölen und ein zweites Teigstück in der beschrieben Weise ausrollen. Einige Ghee-Flöcken darauf verteilen, das erste Teigpaket in die Mitte legen und die vier Seiten darüberschlagen, sodass es vollständig bedeckt ist. Mit dem dritten Teigstück ebenso verfahren. Das ganze lose mit Frischhaltefolie zudecken und beiseitelegen.
Die verbliebenen sechs Teigstücke in gleicher Weise vorbereiten, sodass Sie am Ende 3 Teigpakete haben. Locker mit Frischhaltefolie zudecken und rund 30 Minuten ruhen lassen.
Den Backofen auf höchster Stufe vorheizen.
Eine runde Backform von etwa 40 cm Durchmesser einige Minuten im Ofen vorheizen und mit etwas Sonnenblumenöl einfetten. Eine der Teigtaschen in die Mitte legen und mit den Händen flach bis an den Rand der Form ausbreiten. Im heißen Ofen 5 Minuten backen, bis die obere Seite gebräunt ist. Vorsichtig wenden und von der anderen Seite 5 Minuten goldbraun und knusprig backen.
Anschließend die beiden anderen Pakete backen.
Die Feteer-Pasteten mit verschiedenen Garnituren- Puderzucker, Ishta bzw. Clotted Cream oder Crème double, Zuckerrübensirup, Honig und Tahina zum Eintunken -servieren.
Fetir mit Assal Eswit - schwarzem Honig (Zuckerrübensirup)
Meine Anmerkungen:- Ein tolles Rezept, alles hat gut funktioniert und das Ergebnis war köstlich!
- Ich habe das Rezept gedrittelt, 3 Feteer sind doch sehr viel und ich wollte es zuerst ausprobieren. Also habe ich 500 g Mehl, 250 ml Wasser und 300 g Butter benutzt.
- Die Ghee- bzw. Buttermenge in diesem Rezept ist wirklich enorm. Einiges an Butter lief beim Backen aus, ich würde beim nächsten Mal vielleicht "nur" 200-250g Butter pro Fetir nehmen.
- Ein Teelöffel Vanillezucker in der Butter verfeinert den Geschmack.
- Eine runde Form habe ich nicht hinbekommen, das fertige Fetir war sehr elastisch und hat sich immer wieder in die rechteckige Form zurückgezogen.
- Die Backzeit war in meinem Ofen nicht 10, sondern eher 20 Minuten, bis es goldbraun wurde.
- Die Ränder waren sehr knusprig, fast hart, aber innen war mein Fetir schön weich.
- Am besten warm geniessen!
- Wer vegane Margarine benutzt, kann auch vegane Fetir machen.
Wenige Minuten nachdem ich mit dem Fotografieren fertig war ;)
Bilhana wa schifa! Guten Appetit!
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