Ständiges Wasserlassen, Schmerzen und dadurch Stress plagen ungemein. Dabei kann eine solche Entzündung der Blase bei Katzen gleich mehrere Ursachen haben - und muss je nachdem unterschiedlich behandelt werden.
Kater bekommen häufiger eine Blasenentzündung als weibliche Katzen, meist sind dabei Harnkristalle im Spiel.
Zur Vorbeugung einer Blasenentzündung bei deiner Katze kannst du Maßnahmen treffen. Welche das sind, erfährst du (unter anderem) in diesem Artikel.
Symptome einer Blasenentzündung bei Katzen
Auffällig ist ein häufiges Wasserlassen. Wenn eine Katze im Viertel-Stunden-Takt zum Katzenklo rennt, steckt meistens eine Blasenentzündung dahinter.
Dabei werden nur kleinste Mengen Urin abgesetzt.
Beim Urinieren haben Katzen mit Cystitis meist Schmerzen. Aus diesem Grund suchen sie auch vermehrt unterschiedliche Plätze zum Pinkeln auf. Einen Ort, an dem das Wasserlassen weh getan hat, sucht man schließlich ungern gleich nochmal auf! Leider mündet das bei Wohnungskatzen meist in Unsauberkeit - sprich, die Katze pinkelt an unterschiedlichste Stellen außerhalb des Katzenklos.
Oft wird das Urin Absetzen auch von Klagelauten begleitet. Generell macht eine Katze mit dieser Erkrankung einen gestressten und unruhigen Eindruck.
Die Alarmglocken läuten aber am lautesten, wenn der Urin rot verfärbt ist - die Katze hat Blut im Urin. Ein Katzenhalter der Blut im Katzenklo oder kleine blutige Urinpfützen in der Wohnung findet, geht definitiv schnellstens zum Tierarzt.
Kann die Katze gar keinen Urin absetzen, obwohl sie es dauernd probiert, hat sich eine Verstopfung in der Harnröhre gebildet. Diese besteht aus Blasengrieß oder Blasensteinen, Blut und Schleim. Kater sind davon häufiger betroffen als weibliche Katzen.
Zusammenfassung: Die Symptome
- Häufiges Wasserlassen
- Kleine Mengen Urin
- Unsauberkeit - die Katze hinterlässt überall kleine Pfützen, oftmals außerhalb des Katzenklos
- Schmerzen beim Urinieren, mitunter Klagelaute
- Blut im Urin der Katze
- Katzen mit Blasenentzündung wirken gestresst und unruhig
- Kann die Katze keinen Urin absetzen deutet das auf eine Verstopfung in der Harnröhre hin
Mögliche Ursachen für eine Blasenentzündung bei Katzen
BlasenENTZÜNDUNG hört sich dem Namen nach nach einem bakteriellen Infekt an.
Bei Katzen werden aber allgemein alle Erkrankungen als Blasenentzündung bzw. Cystitis bezeichnet, die die oben genannten Symptome hervorrufen. Und es gibt gleich mehrere Ursachen für die Symptome:
Anders als bei einer klassischen Harnwegsinfektion beim Menschen sind bei Katzen in den wenigsten Fällen ein Bakterieller Infekt der Auslöser - nur etwa 10- 20% der Blasenentzündungen sind bei Katzen auf Bakterien zurückzuführen.
In ebenfalls rund 20% der Fälle ist sind Harnkristalle für die Symptome verantwortlich. Harnkristalle, auch Harngrieß genannt, sind Feststoffe, die sich im Urin bilden. Sie gibt es in verschiedenen Arten: Struvitkristalle und Oxalatkristalle. Mehr dazu unter „Diagnose" und „Behandlung" weiter unten. Blasengrieß kann sich zu Blasensteinen verbinden und so zu noch größeren Problemen führen: Die Harnröhre droht zu verstopfen, ein lebensgefährlicher Zustand!
Fehlbildungen und Tumore sind sehr selten der Grund für die Symptome einer Blasenentzündung bei Katzen.
Beim Rest von ca. 60% Der Entzündungen der Blase bei Katzen ist die Ursache die Idiophatische Cystitis. Das bedeutet im Klartext: Der Grund ist nicht genau bekannt. Das kann nur im Ausschlussverfahren festgestellt werden: Werden weder Bakterien, noch Harnkristalle noch Fehlbildungen oder Tumore gefunden, ist es die Idiophatische Cystitis. Mittlerweile geht man davon aus, dass Stress dabei den größten Faktor ausmacht.
Diagnose
Treffen bei deiner Katze die Symptome einer Blasenentzündung zu, solltest du umgehend deinen Tierarzt aufsuchen. Denn nur er hat die Möglichkeiten herauszufinden, was dahinter steckt:
- Zunächst wird er eine Urinprobe untersuchen. Hier lassen sich Bakterien und Harnkristalle nachweisen. Am besten bringst du gleich eine frische Urinprobe mit.
- Außerdem wird der Tierarzt den pH-Wert des Urins messen. Ist er zu weit im alkalischen Bereich (über 7), bilden sich Struvitkristalle. Ist der Urin zu sauer (unter 6), können Oxalatkristalle entstehen.
- Zu einer gründlichen Untersuchung gehört außerdem ein Ultraschall. So lassen sich sowohl Harnkristalle als auch Fehlbildungen und Tumore sehen. Auch die Nieren werden dabei angeschaut. Bei einem längeren Verlauf kann es nämlich zu einer Nierenentzündung kommen.
- Durch ein Abtasten den Unterbauchs kann der Tierarzt erkennen wie voll die Blase der Katze ist. Ist sie gut gefüllt und kann die Katze trotzdem keinen Urin absetzen, liegt vermutlich eine Verstopfung der Harnröhre vor. Diese tritt besonders häufig bei Katern auf, ihre Harnröhre ist länger, enger und S-förmig.
Wenn bei diesen Untersuchungen kein Auslöser für den Harnwegsinfekt gefunden werden, wird von einer Idiophatischen Cystitis ausgegangen. Da diese meist stressbedingt ist, muss nach Stressauslösern gesucht werden.
Behandlung der Felinen Cystitis
Dein Tierarzt wird die Blasenentzündung je nach Ursache behandeln:
- Eine bakterielle Infektion wird durch die Gabe von Antibiotika behandelt.
- Struvitkristalle und Oxalatkristalle werden mithilfe von Medikamenten behandelt, die den PH-Wert des Urins verändern
- Auch Diätfutter, das den Urin entweder ansäuert (bei Struvitsteinen) oder in den basischen Bereich bringt (bei Oxalatkristallen) kann eingesetzt werden.
- Bei einer durch Stress ausgelösten Idiophatischen Cystitis gilt es, den Auslöser zu finden. Dabei bist vor allem Du gefragt. Zusätzlich kann Feliway helfen, ein synthetisch hergestelles Katzenpheronom. Feliway gibt es als prktischen Zerstäuber für die Steckdose und sorgt für eine entspannte Atmosphäre bei Katzen.
- Unabhängig vom Auslöser werden meist auch entzündungshemmende Schmerzmittel und die Blasen entspannende Mittel gegeben. Sie lindern die Symptome und den Stress für das Tier, bis die Ursache der Blasenentzündung kuriert ist.
So kannst du einer Blasenentzündung bei deiner Katze vorbeugen
Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung einer bakteriellen Infektion der Blase deiner Katze ist eine gute Katzenklo-Hygiene.
Entferne mindestens täglich die Exkremente aus der Katzenstreu. Außerdem solltest du die Streu ungefähr alle zwei Wochen komplett wechseln, je nach Nutzung des Klos.
Dabei solltest du das Katzenklo gleich gründlich reinigen. Verwende dazu heißes Wasser und einen antibakteriellen, unparfümierten Katzenkloreiniger.
Grundsätzlich sind Übergewichtige Katzen anfälliger für Blasenentzündungen. Daher solltest du stehts auf ihr Gewicht achten.
Blasenkristallen vorbeugen
Besonders die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Harnkristallen bei deiner Katze:
- Füttere kein Trockenfutter, sondern ausschließlich hochwertiges Nassfutter.
- Animiere deine Katze zum trinken, zum Beispiel mit einem Katzenbrunnen
- Achte auf das Gewicht deiner Katze - Katzen mit Übergewicht neigen eher zur Bildung von Harnsedimenten
- Zu viel Magnesium im Futter fördert die Bildung von Struvitsteinen. Es sollte weniger als 0,1% der Trockensubstanz Mgnesium enthalten sein.
Wichtig ist, dass Katzen genügend trinken, beziehungsweise Flüssigkeit zu sich nehmen. Das verhindert, dass der Urin zu lange in der Blase steht und sich eventuell enthaltene Feststoffe konzentrieren können.
Katzen sind eher trinkfaul, von Natur aus nehmen sie den Großteil an Flüssigkeit über die Nahrung auf. Trockenfutter enthält ca. 10% Feuchtigkeit, Nassfutter um die 80%. Auch eine Ernährung mit Frischfleisch (BARF) ist natürlich empfehlenswert.
Zusätzlich sollte vor allem eine reine Wohnungskatze viele Möglichkeiten haben, etwas zu trinken. Hier findest du viele Tipps, wie du deine Katze zum Trinken animieren kannst:
Um Stress zu vermeiden wäre es optimal, wenn du deiner Katze Freigang ermöglich würdest. Streifzüge in der Freiheit entspannen ungemein, du kennst es bestimmt selbst von einem schönen Spaziergang.
Fazit
Mit der richtigen Ernährung und einer guten Katzenklo-Hygiene kannst du einer Blasenentzündung bei deiner Katze gut vorbeugen. Treten die Symptome dennoch auf, solltest du deinen Tierarzt für eine Diagnose aufsuchen. Er wird die Ursache feststellen, so dass gezielt behandelt werden kann.