Black Mountain
„IV“
(Jagjaguwar)
Ein bisschen Besinnung, um danach nicht alles über den Haufen, sondern einfach vieles zusammenzuschmeißen, kann sich, wie man am neuesten Album der Black Mountains hören kann, durchaus lohnen. Deren letzter Opus „Wilderness Heart“ ließ ja ein wenig die ausufernden Großtaten der frühen Tage vermissen, dafür gab es ein paar getragene Balladen mehr im Angebot. Nicht jedermanns Sache, aber auf dem Wege zu neuen Klängen und mit der Lust an Veränderung verständlich. Nun, Amber Webber und Stephen McBean haben sich für das schlicht „IV“ betitelte Album für einen Mittelweg entschieden und so gibt es in knapp einstündiger Überlänge von allem, was man von dem kanadischen Quintett erwarten darf, reichlich: Ganze drei Langformate hält diese Platte bereit, beginnend mit dem herrlichen „Mothers Of The Sun“, das kurz noch verhalten mit Webbers zarter Stimme beginnt, aber kurz darauf zum Psychrockkracher mutiert. Etwas spaciger dann das mantraartige „(Over And Over) The Chain“, in dessen Mittelteil die Gitarren erneut heftig schmirgeln und wenig später dann der neunminütige Schlußakkord „Space To Bakersfield“, ein Stück in nächster Reichweite zu King Crimson und Pink Floyd. Fast poppig geraten dagegen „You Can Dream“ oder „Cemetry Breeding“, Black Mountain scheuen offenkundig auch konventionelle Strukturen nicht. Aufgefüllt mit jeder Menge elektronischer Verzierungen, leben alle Songs vom Spannungsfeld der Gesangsduette und der Wucht ihrer Kompositionen, das WahWah angerissener Seiten („Defector“) kontrastiert mit dem fast schon süßlichen Schmelz des Countryschunklers „Line Them All Up“. Harsches, Grobes, Einschmeichelndes, Verträumtes, Abgedrehtes – sie haben viele Bälle in der Luft und so, wie es sich anhört, auch genügend Hände, um sie am Schweben zu halten. Die unbedingte Düsternis der beiden Erstlingswerke ist dennoch dahin, es wird spannend sein zu beobachten, wie der Anhang mit dem Überangebot und der Stilvielfalt zurechtkommt. http://www.blackmountainarmy.com/
06.04. Zürich, Bogen F
07.04. Genf, PTR Usine
16.04. Berlin, Lido
„IV“
(Jagjaguwar)
Ein bisschen Besinnung, um danach nicht alles über den Haufen, sondern einfach vieles zusammenzuschmeißen, kann sich, wie man am neuesten Album der Black Mountains hören kann, durchaus lohnen. Deren letzter Opus „Wilderness Heart“ ließ ja ein wenig die ausufernden Großtaten der frühen Tage vermissen, dafür gab es ein paar getragene Balladen mehr im Angebot. Nicht jedermanns Sache, aber auf dem Wege zu neuen Klängen und mit der Lust an Veränderung verständlich. Nun, Amber Webber und Stephen McBean haben sich für das schlicht „IV“ betitelte Album für einen Mittelweg entschieden und so gibt es in knapp einstündiger Überlänge von allem, was man von dem kanadischen Quintett erwarten darf, reichlich: Ganze drei Langformate hält diese Platte bereit, beginnend mit dem herrlichen „Mothers Of The Sun“, das kurz noch verhalten mit Webbers zarter Stimme beginnt, aber kurz darauf zum Psychrockkracher mutiert. Etwas spaciger dann das mantraartige „(Over And Over) The Chain“, in dessen Mittelteil die Gitarren erneut heftig schmirgeln und wenig später dann der neunminütige Schlußakkord „Space To Bakersfield“, ein Stück in nächster Reichweite zu King Crimson und Pink Floyd. Fast poppig geraten dagegen „You Can Dream“ oder „Cemetry Breeding“, Black Mountain scheuen offenkundig auch konventionelle Strukturen nicht. Aufgefüllt mit jeder Menge elektronischer Verzierungen, leben alle Songs vom Spannungsfeld der Gesangsduette und der Wucht ihrer Kompositionen, das WahWah angerissener Seiten („Defector“) kontrastiert mit dem fast schon süßlichen Schmelz des Countryschunklers „Line Them All Up“. Harsches, Grobes, Einschmeichelndes, Verträumtes, Abgedrehtes – sie haben viele Bälle in der Luft und so, wie es sich anhört, auch genügend Hände, um sie am Schweben zu halten. Die unbedingte Düsternis der beiden Erstlingswerke ist dennoch dahin, es wird spannend sein zu beobachten, wie der Anhang mit dem Überangebot und der Stilvielfalt zurechtkommt. http://www.blackmountainarmy.com/
06.04. Zürich, Bogen F
07.04. Genf, PTR Usine
16.04. Berlin, Lido