Gerne würden wir an dieser Stelle der Form halber zumindest auf ein MySpace-Profil der Band verweisen, doch wird uns dies leider durch den äußerst ungünstig gewählten Bandnahmen und die Vielzahl an Sponges-Bands erschwert. Wer es trotzdem wissen möchte: Wir verdächtigen diese hier.
Wurde beim Bühnenumbau im Publikum noch herzhaft gegähnt, war dies spätestens beim Auftauchen von Skandalnudel Cole Alexander vorbei. Seien wir schließlich ehrlich, wer hat nicht spätestens jetzt darüber nachgedacht wie der eigene Magen den Anblick des fröhlich speienden, spuckenden Gitarristen der Black Lips vertragen würde?
Auch für ein zaghaftes Distanzieren vom Bühnenbereich war jetzt der passende Augenblick, wusste man doch sehr wohl noch wie Signore Alexander im Festsaal Kreuzberg putzmunter von der Empore in die verschwitzte Besuchermenge pinkelte.
Um Eines vorneweg zu nehmen: Derlei Eskapaden blieben im Lido gänzlich aus.
Ungewohnt brav aber dafür nicht minder ausgelassen wurde nahezu musterschülerhaft ein knapp einstündiges Set gespielt, das schlicht und ergreifend einfach nur Spaß gemacht hat.
Die Welt haben die Herren mit Goldzähnen, gemeinsamer Trällerei mit Black Lips-Homie King Khan (“Too Much In Love”) und illustrer Gitarrenzüngelei an diesem Abend zwar nicht aus den Angeln gehoben und auch die zu “Bad Kids” vorwitzig in die glücklich wackelnde Menschenmasse geworfene, etwas einsame Klopapierrolle wollte ihre volle Flugkraft nicht gänzlich entfalten aber einen Abbruch hat das der Stimmung nicht getan. Im Gegenteil.
Fakt ist: Es macht unfassbar Laune dem Lausbuben-Quartett beim Musik machen zuzusehen. Und klingen tut der Spaß auch noch gut. Was will man denn noch mehr?