Black Barbie

41999_web_R_by_Klaus Rupp_pixelio.deIn Nigeria, wie ich dank meines hohen Fernsehkonsums erfahren habe, gibt es jetzt auch eine schwarze Barbie als Alternative zu der uns hier Bekannten. So sollen die nigerianischen Mädchen mit einer Puppe spielen mit der sie sich identifizieren können. Nachvollziehbar, ehrlich gesagt wie so oft, ich stamme ja aus Naivistan, hätte ich gedacht, dass es so was schon gibt. In der Babyversion bilde ich mir ein, es schon einmal gesehen zu haben. Umso so schockierter war ich dann zu hören, dass es die Idee schon vor 5 Jahren gab und der Entwickler / Erfinder es einfach nicht unter die Menschen bringen konnte aus Mangel an Interesse.

Mangel an Interesse? Jetzt wurde nicht jede Schülerin oder sonstige potenzielle Abnehmerin interviewt und konnte somit darstellen, woran es lag. Gewöhnung? Gruselig wäre es, aber sicher auch nicht ganz Abwegiges, das hört man ja immer wieder, dass Afrikaner sowie Asiaten nach den Schönheitsidealen der Europäer lechzen. Ich kann es nicht beurteilen, mir fehlt es an Erfahrungen mit den Alternativen. Ich fühle mich so wie ich bin ganz gut. Natürlich finde ich mich dann auch zu blass vor allem wenn immer wiederkehrende Pickel feuermelderrot mir im Spiegel entgegen leuchten. Da wünschte ich mir dann doch weniger vornehme Blässe und wie oft ich gefragt werde, ob es mir so gut geht. Nichtsdestotrotz kann man vielleicht zu diesem Thema sagen, dass der Mensch von Natur aus nach dem strebt, was er nicht haben kann. Und jeder Körper hat sicher mal von seinen Merkmalen abgesehen nicht nur Nachteile, sondern auch Vorzüge.

Ob schwarze Barbies sein müssen oder nicht, müssen Schwarze entscheiden. Wenn der Anspruch dieser Puppen der ist, dass sie zur Identifizierung für die Mädchen dienen, dann haben sie den Anspruch, wie ihre weißen Schwestern, bei weitem verfehlt. Und da haben plötzlich Weiße und Schwarze etwas gemeinsam. Sie entsprechen den vorgefundenen Schönheitsidealen der Puppen nicht. Wenn man gewollt hat, dass die Mädchen sich mit ihrer Puppe identifizieren können, hätte man sie pummeliger gestalten müssen. Die Mädchen sahen nicht aus wie ihre Puppen genauso wenig wie ich das damals tat. Damals so muss man ehrlich zugeben, habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, dass sie so wunderschön, so sehr schlank ist und dass ich nur noch aussehen möchte wie sie und deshalb stelle ich die Nahrungsaufnahme ein. Aber nichtsdestotrotz glaube ich, dass ich unterbewusst dieses Bild mitgenommen habe in die heutige Zeit. In der ich denke, wenn ich eine Frau mit Größe 40 im Fernsehen sehe, irgendetwas stimmt hier nicht und irgendwann komme ich dahinter, dass sie zu dick ist, als ob es nur eine bestimmte Kleidergröße geben dürfte. Da will man gar nicht wissen, was ich zu Kleidergröße 46 sagen würde, obwohl sie auch in meinem Schrank hängt.

Da diese Puppe von einem anderen Planeten stammt mit anderen evolutionären Hintergründen, ist die Frage, ob sie alleine durch diesen kleinen Aspekt oder auch der Tatsache, dass auf ihrem Planeten andere Erdanziehungs- oder Schwerkräfte walten oder hatte ich mich verhört als ich mal gehört habe, sollte sie jemals zum Leben erwachen, würde sie nach vorn überkippen, den Anspruch auf Bezug zur Realität verloren hat.Wozu dann also noch eine schwarze Barbie? Und wo können sich die anderen Gruppierungen anmelden, die eine Identifizierung suchen? Da hat mich mein Sohn drauf gebracht, der hat den Beitrag mit angesehen und Gott sei Dank musste er danach kurz weg, sonst würde er noch heute aufzählen. Die Barbie im Rollstuhl, war doch klar, dass ihm das als erstes einfällt.Und ganz ehrlich so viel schlechter wäre die Idee jetzt nicht als die Idee Plätzchenförmchen für Rollstuhlfahrer oder aus Rollstuhlfahrern oder mit Rollstuhlfahrern, wie auch immer die Präposition da auch klingen mag, man weiß doch was ich meine, oder? Und dann noch natürlich eine Oma-Barbie, tschuldigung Demographie-Barbie, und dann meinte er noch es könnte auch so eine Barbie geben mit einem Mini-Rollator. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt, man könnte jede Gesellschaftsschicht, jede Behinderung, jede Herkunft, jede Religion mal zu Rate ziehen. Schön und gut, ich für meinen Teil halte gerne das gute alte Original hoch „Bulimie-Barbie“.

(Foto: Klaus Rupp  / pixelio.de)


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