THE D TRAIN kommt von den Regisseuren Andrew Mogel und Jarrad Paul und ist tatsächlich mehr ein Drama, als eine Komödie, wie man es eventuell erwarten würde, wenn die Hauptdarsteller Jack Black und James Marsden heißen und eine eher merkwürdige Bromance eingehen. Das erinnert dann ganz stark an Blacks Rolle in Richard Linklaters BERNIE, ein ebenso schwarz-finsteres Drama.
Jack Black spielt hier Dan, der in der High School schon nicht unbedingt zu den beliebtesten Schülern gehörte. Heute ist er in seinen Depressionen versunken, organisiert aber immerhin die regelmäßigen High School Reunions. Allerdings ist auch aus diesen bald die Luft raus. Immer weniger tauchen die ehemaligen Mitschüler auf diesen Treffen auf.
Um genau das zu ändern trifft sich Dan mit Oliver in Los Angeles. Der gehörte ebenso zu seinen Mitschülern, ist inzwischen zum Werbespot-Schauspiel-Superstar herangewachsen und hat sich dementsprechend natürlich noch nie auf einem High School Reunion-Treffen blicken lassen. Er wäre also die spektakuläre Sensation, würde er jetzt doch mal auftauchen.
In Los Angeles will Dan den ewig beliebten und coolen Oli genau davon überzeugen, aber dann entwickelt sich alles ganz und gar anders als erwartet. Daraus wird dann eine ziemlich heftig-einseitige Bromance, bei der Dan fast schon zum Oli-Stalker mutiert – nicht zuletzt vermutlich Ursache einer „interessanten“ Nacht, die er mit Oliver verbringt.
Wer bisher tatsächlich nur einen Blick auf die normalen Komödien Jack Blacks geworfen hat, sollte dringend BERNIE nachholen oder nun THE D TRAIN eine Chance geben. Denn diese Filme sind es, in denen sich Black vom Status der öden Ulknudel verabschieden und sein viel zu selten zu sehendes Gesicht als finsterer Drama-Mann zeigen darf. Wenn Black einen böse anschaut, wenn er in sich grollend jede Minute zum Killerwerkzeug greifen könnte (soweit geht es in THE D TRAIN nicht), dann packt einen schon die Gänsehaut im Angesicht Jack Blacks.
Black spielt perfekt die Rolle des verzweifelt-depressiven lebenslangen Losers, der seinen kompletten Fokus nun auf diesen ehemaligen High School Coolboy legt, der natürlich mit breit grinsender Rockstar-Attitüde von James Marsden ebenso passend gespielt wird.
Eine bizarre Bromance, wie man sie in noch nicht allzu vielen Filmen zu Gesicht bekommen hat, lässt THE D TRAIN zu einem sehr guten, kleinen Charakterstück werden.
THE D TRAIN
Darsteller: Jack Black, James Marsden, Kathryn Hahn, Russell Posner, Jeffrey Tambor
Regie: Andrew Mogel, Jarrad Paul
Länge: 101 Min
Kinostart: 17. September 2015
Bilder © Sony Pictures