Ein paar Tage in der Stadt: so hatten wir es geplant. Bangkok ist auf den ersten Blick besonders zwei Dinge: stinkig und dreckig. Nach zehn Minuten hat man das Bedürfnis, seine Sachen zu wechseln und sich zu duschen. Wir wollten noch die schönen und nicht so grauen Teile der Stadt erkunden und freuten uns darauf, die beiden Architekten dabei zu haben. Am Tag unserer Ankunft legten wir nachmittags gleich los: Wir trafen uns an einer S-Bahn-Station, um zusammen ein Taxi in die Haupteinkaufsmeile der Stadt zu nehmen. Das Taxi war total billig (unter zwei Euro) und mit den Jungs dabei fanden wir sogar einen Fahrer, der seinen Taxometer einschaltete und nicht wie bei unserer Ankunft in Thailand auf die S-Bahn verwies. Unser Hauptziel für den Abend war das riesige Elektronikkaufhaus. Doch bevor wir uns in die Mall begaben, probierte Olli einen Skorpion am Essstand davor. Den Stachel musste er vorher abmachen. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass es nicht sehr schmackhaft war und wir anderen verzichteten.
Das Kaufhaus bestand nicht, wie man es in Deutschland erwarten würde, aus Fluren, von denen aus Geschäfte abgehen. Hier war jeder Quadratzentimeter, der nicht dringend zum Fortbewegen gebraucht wurde, mit Ständen zugeflastert. Die Preise waren nicht weit unter den Preisen in Deutschland. Jere erwarb eine Speicherkarte für sein Handy und zwei ferngesteuerte Hubschrauber. Wenn man zwei Stück kauft, kann man den Preis immer ziemlich weit drücken, wie wir herausgefunden haben. Die Hubschrauber waren leider eher Schrott, denn am nächsten Morgen, als wir den einen fliegen ließen, brach der Anschaltknopf ab. Als wir versuchten, ihn mit einer Nadel anzumachen, kam ein bisschen Rauch heraus und pfutsch war er. Auch das Aufschrauben und untersuchen hat nichts gebracht. Einen bringen wir aber mit nach Hause und hoffen, er hält länger. Ich kaufte ein billiges Handy, weil bei meinem die Tasten nicht mehr funktionieren. Im Internet fanden wir heraus, dass es dieses Handy in Deutschland noch billiger gibt.
Vor dem Laden gönnte ich mir noch eine Kokosnuss mit Strohhalm und dann machten wir uns auf in einer Bar, die Didi und Oli schon bei ihrer Ankunft entdeckt hatten. In einer Hinterstraße in einem Hinterhof zwischen Bambus befindet sich das „Face“, ein Restaurant und Bar mit einer gewissen Kleiderordnung (Didi musste sich ein Shirt ausleihen). Alte thailändische Gebäude sind hier mit modernen Elementen wie riesige Glasscheiben und spartanischer Einrichtung ergänzt. Die Getränkepreise sind wie in Deutschland, also für thailändische Verhältnisse teuer. Nach einem kleinen Cocktail bzw. Fruchtsaft schlenderten wir in den Straßen entlang und setzten uns in einen Nachtmarkt mit Essständen, die sozusagen eine Kooperation miteinander eingegangen sind: Man setzt sich an einen Plastiktisch und bestellt bei einem Stand, kann aber auch Essen von anderen bestellen. Die teilen sich den Gewinn am Ende irgendwie.
Wir planten noch viel für die nächsten Tage, wie ein Essen in einer Skybar mit Aussicht auf die ganze Stadt, eine zweistündige Massage, Stadtbummel und so weiter, doch daraus wurde nichts. Olli und mich erwischte es als erstes: Unser Treffen am nächsten Tag sagten wir ab, weil uns beiden schlecht war und einen Tag später erwischte es auch Jere. Nur Didi schien nichts abbekommen zu haben, was darauf schließen lässt, dass etwas mit irgendwelchem Fleisch nicht richtig gewesen sein muss, denn Didi ist Vegetarier.
Also anstatt Bangkok kennen zu lernen, verbrachten wir die letzten Tage im Hotelzimmer und aßen Tostbrot und Kekse. Auch das tolle Frühstück war nun umsonst. Aber so ist das eben manchmal. Generell hatten wir in unserem Reisjahr ja viel Glück mit unserer Gesundheit: keine Unfälle und keine großen Krankheiten. Unser Hotelzimmer war ja sehr gemütlich und wir nutzten die letzte Zeit unserer großen Reise für den Blog und zur tiefen Entspannung.