Dieser Titel ist keinesfalls abwertend oder sarkastisch gemeint. Tatsächlich habe ich mich zum ersten Mal als Tourist nicht nur wie ein Reklameschild gefühlt, sondern auch als Eindringling in das Leben Anderer.
In Savannaketh gibt es scheinbar keine Touristen und auch keinen Tourismus. Die Stadt hat nur noch einen Hauch des Glanzes der französischen Kollonialarchitektur und selbst der ist unter Ruß und Schmutz verdeckt. Die Hälfte der Häuser verfällt und seit langer Zeit habe ich mal wieder das Gefühl, hier nicht im Dunkeln in den Straßen sein zu wollen. Um die Mittagszeit wirkt die Stadt noch verlassener und einsamer wie sowieso schon. Sporadisch fährt ein Motoroller oder Auto die Straßen entlang und an manchen Ecken sitzen Einwohner zusammen und unterhalten sich. Geschäfte sind verschlossen, Gitter abgeschlossen und Rolläden herabgelassen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ein typischer Sonntag. Nur das Montag ist.
Das Unangenehmste ist, das ich mich selten so voyeuristisch dabei gefühlt habe Fotos zu machen, von Gebäuden oder Ecken einer Stadt. Verschämt versuche ich dann einen Schnappschuss zu ergattern, wenn niemand hinsieht. Eine traurige Stadt und ich bin froh, morgen weiter nach Pakse zu reisen. Schade, dabei hatte ich so ein gutes Bauchgefühl für diese Stadt!