BITKOM – Zahlen zum Let’s Play-Konsum

Der BITKOM - Verband der Informations- und Telekommunikationsbranche – veröffentlichte unter dem Titel Gaming-Trend „Let’s-Play“-Videos Ergebnisse einer in seinem Auftrage durch das ARIS durchgeführten Befragung (Link zu Pressemitteilung). Befragt worden seien 517 Gamer ab 14 Jahren. Alle Daten seien repräsentativ.

Die publizierten Ergebnisse im Überblick:

  • „Jeder neunte Gamer (11 Prozent) schaut sich Let’s-Play-Videos im Internet an.“ Dies entspräche rund 3 Millionen Bundesbürgern.
  • Unter den männlichen Spielern seien dies 13 Prozent, unter den weiblichen 9 Prozent.

Gefühlt-realistische Zahlen, obgleich ich vermute, dass die Verhältniszahlen größer würden, wäre die Alters-Range wenige Jahre tiefer angesetzt. Welche Voraussetzungen jemand erfüllen muss, um als „Gamer“ zu gelten, gibt die Pressemitteilung leider nicht her.

Let’s Plays werden dort verstanden als Videos, „[…] in denen gezeigt wird, wie man ein Game durch alle Schwierigkeitsstufen durchspielt [..]“ und es würden „[…] zum Teil auch besonders schöne oder spannende Spielszenen wiedergegeben.“ Das Spielgeschehen werde dabei häufig kommentiert. Das gemeine Verständnis des Let’s Play-Begriffes scheint mir jedoch ein leicht anderes zu sein: Der Fokus liegt weniger auf dem Durch-Spielen eines Games, sondern vielmehr in der Präsentation des Spiels in Verknüpfung mit dem eigenen Commentary. Das Durchspielen unter besonders herausfordernden Bedingungen wäre dabei eine spezifische Unterform, so auch das Zeigen besonders schöner Momente, oder im Jargon zu sprechen: besonders epischer, „trashiger“ Momente. Viele Let’s Plays schlagen andere Richtungen in ihrer Akzentuierung ein: etwa durch die Zur-Schau-Stellung des Gesichts via Facecam-Mitschnitt bei Horror-Titeln oder die Präsentation sozial auffälliger Interaktion. – Am Rande bemerkt: Es scheint sich bei diesen Fällen bereits weniger um einen expliziten Gaming-Trend zu handeln, sondern mehr um einen soziokulturellen: „Ich schaue jemandem dabei zu, wie er spielt.“ und nicht „Ich schaue mir In-Game-Szenen an, während dabei jemand spielt.“

Tobias Arns, Bereichsleiter Social Media &  Mobile beim BITKOM e.V., sagt zur Motivation des Let’s Play-Konsums: „Viele schauen sich die Videos an, um sich einen Eindruck von dem gezeigten Spiel zu machen oder Schwierigkeitsstufen zu sehen, die sie selbst noch nicht erreichen.“ Offen bleibt an der Stelle leider, ob es sich dabei um eine – zugegeben plausible – Mutmaßung handelt oder zu dieser These ebenfalls Daten erhoben worden sind.

Uns würden weitere Details zur Umfrage interessieren und wir sind gespannt auf Rückmeldung auf unsere Anfrage dazu.


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