Immer schneller nach oben rasende Bitcoin-Kurse hatten zuletzt zu einer Goldgräber-Stimmung unter Anlegern geführt - doch jetzt brauchen Investoren wohl Nerven aus Stahl: Nach dem Allzeithoch am Sonntag von 19.666 Dollar am Index von CoinDesk rasselte der Wert der Digitalmünzen Freitagmorgen (Ortszeit) auf einen vorläufigen Tiefstwert von unter 11.000 Dollar - ein Minus von fast 40 Prozent seit dem Kurs-Rekord.
Der Kurs schien eine Weile fast wie im freien Fall.
Dann jedoch zeigte die Kurve plötzlich wieder nach oben in dem veritablen Finanz-Thriller.
Zwei Stunde nach dem Tiefstwert hatte der Kurs fast 2000 Dollar wettgemacht. Bei der gewaltigen Volatilität wird selbst angebrühten Finanz-Profis mulmig.
Suche nach Gründen für Kursrutsch
„Es ist wie in einem Haifischbecken da draußen", schrieb Bloomberg News.
Nebulos sind die möglichen Gründe für die wilden Turbulenzen: Michael Jackson, Top-Manager bei der Finanzfirma Mangrove Capital Partners glaubt gegenüber CNBC, dass zuletzt in den Markt eingestiegene Spekulanten Panik befallen haben könnte.
Davor war wild spekuliert worden, das die Talfahrt auslöste. Genannte wurde der Ableger „Bitcoin Cash": Anleger könnten ihre Investitionen verlagert haben, so ein Experte zu Reuters.
Aber auch bei Bitcoin Cash gab es zuletzt nichts als Chaos: Beim Debüt am Exchange Coinbase kam es zu Turbulenzen und Untersuchungen wegen möglichen Insider-Handels.
Minus auch bei „Altcoins"
Der Kurs von Bitcoin-Cash krachte zuletzt ebenfalls 36 % nach unten.
Gespenstisch auch: Die Talfahrt von Bitcoin begann ausgerechnet am Tag, an dem der Handel mit Bitcoin-Terminkontrakten bei der Handelsfirma „CME Group" in Chicago startete. Mit dem Investment-Instrument kann auf künftige Kursentwicklungen spekuliert werden.
Ein Zusammenhang mit dem Start des "Futures Trading" und der Talfahrt der Kurses bleibt aber unklar.