Malaysia in den 1950er Jahren. Als Lydia Cartwright von einer Kurzreise nach Hause zurückkehrt, sind ihre kleinen Töchter Emma und Fleur und Ihr Ehemann Alec verschwunden. Sie haben keine Nachricht hinterlassen, die Telefonleitung ist gekappt. Schließlich erfährt Lydia, dass Alec einen Posten im Norden des Landes angenommen hat und sie dort erwartet. Voller Panik begibt sie sich auf eine gefährliche Reise durch das von bewaffneten Unruhen erschütterte Land …
In aller Eile müssen Emma und Fleur ihre Koffer packen. Sie wissen nur, dass sie mit ihrem Vater eine Schiffsreise nach England machen, wo sie fortan bei ihren Großeltern leben werden. Doch warum kommt ihre Mutter nicht mit? Will sie sie nicht mehr bei sich haben? Auf ihre Fragen hat der Vater nur ausweichende Antworten. (Klappentext)
Der schlimmste Albtraum einer jeden Mutter wird für Lydia grausame Wirklichkeit. In einem fremden Land und fast pleite macht sie sich auf die aussichtslose Suche nach ihren Kindern. Sehr einfühlsam beschreibt Dinah Jefferies den Schmerz und die Verzweiflung der jungen Frau. Zwischendurch schöpft Lydia immer wieder Hoffnung, die sich aber schnell zerschlägt. Ich weiß ja, was passiert ist und konnte nur den Kopf schütteln über die Grausamkeit des Vaters. Denn Dinah Jefferies lässt mich auch an den Erlebnissen der beiden Mädchen teil haben.
Während sie mir Lydias Schicksal aus der Erzählerperspektive präsentiert, lässt sie Emma selbst von ihren Gefühlen und Ereignissen berichten. Hier bin ich noch näher dran und es bricht mir fast das Herz, so Leid tut mir das Mädchen. Sie hat so eine enge Bindung an ihre Mama und kommt in ihrem neuen Leben nicht so gut zu recht. Aber auch sie findet genau wie Lydia Verbündete bei ihrer Suche nach der Wahrheit.
Die beiden Erzählebenen laufen fast parallel und es gibt sehr schöne Parallelen bei den Erlebnissen von Mutter und Tochter. So nach und nach wird das Netz von Lügen und Intrigen aufgedeckt und beide kommen der Wahrheit immer näher.
Dinah Jefferies hat einen wunderbar leichten Schreibstil, mit dem sie den Flair der 50er Jahre und die exotische und manchmal grausame Kulisse des fernen Malaysia eingefangen hat. Sie hat ihre Kindheit in Malaysia verbracht und obwohl sie aus der Erinnerung erzählt, lässt sie das fremde Land vor meinen Augen aufleben. Die Geschichte um Verlust und Hoffnung ist von Anfang an sehr geheimnisvoll und auf eine besondere Art spannend. Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und berührt.
Fazit: Eine tragische Familiengeschichte mit dem Flair der 50er Jahre und der Exotik des fernen Malaysias.
Die Autorin:
Dinah Jefferies wurde 1948 im malaiischen Malakka geboren, acht Jahre später übersiedelte die Familie nach England. Dinah Jefferies studierte Theaterwissenschaft und Englische Literatur und arbeitete als Lehrerin, Fernsehmoderatorin und Künstlerin. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann in Gloucestershire. “Bis wir uns wiedersehen” ist ihr Romandebüt, derzeit schreibt sie an ihrem nächsten Werk. (Quelle: Bastei Lübbe)
„Bis wir uns wiedersehen“ ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Vielen Dank für mein Rezensionsexemplar!
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