Man kann es nicht mehr leugnen, so gerne ich es auch verdrängen würde… Die Tage werden kürzer, das Licht hat sich schon verändert und eine ganz leichte Verfärbung an den Blättern kann man hier und da auch erkennen.
Der Herbst steht wohl vor der Tür, leider, und ich bin melancholisch, denn ein richtig schöner Sommer, nach dem man sich auf Abkühlung freut, war das nicht. Die letzten Wochen so kalt, immer wieder Regen und abends im Shirt draußen sitzen - undenkbar.
Nun gut, es wird mir nichts anderes übrig bleiben, als dem Herbst ”Hallo” zu sagen. Herzlich Willkommen bekomme ich allerdings nicht über die Lippen.
Wenigstens hat er schon mal etwas mitgebracht – reife Birnen, frisch, saftig und süß und bei diesen Temperaturen können wir uns endlich mal wieder einem meiner Lieblingsthemen widmen – Schokolade.
Am besten gleich Birnen und Schokolade zusammen, das ist nämlich eine ganz prima Kombi.
Wir waren letzte Woche im Elsass einkaufen und ich konnte natürlich der tollen, 40%igen Crème Fraîche d’Isigny wieder nicht widerstehen. Auch nicht der wunderbaren bretonischen Butter und auch wenn der eine oder andere sicher protestieren wird, dass man das doch beim Backen nicht schmeckt – doch, man tut es.
Auch wenn viele Menschen behaupten, dem sei nicht so, man schmeckt es, wenn Öl oder Margarine statt Butter verwendet wurde, wenn keine hochwertige Schokolade verwendet wurde oder wenn ganz einfach zu wenig Fett verwendet wurde.
Ich hab mir angewöhnt, lieber etwas kleinere Brötchen, äh, Kuchen zu backen, etwas weniger davon zu essen oder ein paar mehr Früchte zu verwenden, aber bloß nicht an den Zutaten zu sparen.
Auch hier durfte wieder meine geliebte Valrhona ran – es gibt einfach nichts besseres für einen aromatischen Schokoladenkuchen.
Und Schokolade und Birne ist ganz schön gut zusammen!
Das Grundrezept für den Schoko-Crème-Fraîche-Kuchen habe hier hier bei Foodlovin gefunden, die Birnen habe ich innen ein klein wenig am Kerngehäuse ausgehölt und einfach in den Teig gesetzt und versinken lassen.
Nach ziemlich exakt einer Stunde haben sowohl Birnen als auch Teig genau die richtige Konsistenz.
Das Teigrezept ist übrigens sehr gelungen, richtig schön saftig, trotzdem sehr gut geeignet für eine Kastenform und nicht mit zu viel Mehl, ich finde, allzu viel Mehl hat in einem Schokoladenkuchen nichts verloren.
Man sollte ein bisschen warten mit dem Anschneiden, mir ist der Kuchen anfangs fast zerbröselt, komplett ausgekühlt ließ er sich dann aber viel besser schneiden.
Zutaten für eine Kastenform:
(ich habe nur 75% der Menge gemacht, da die Birnen ja auch noch Platz brauchen, hier die entsprechend geänderten Mengen):
85 g Zartbitter-Schokolade
90 ml heißer Kaffee
130 g Butter und etwas für die Form
150 g Zucker
2 Eier
1 TL Vanilleextrakt (ersetzt durch 1 EL selbstgemachten Vanillezucker, den ich an der Gesamtmenge abgezogen habe)
120 g Mehl
45 g Kakaopulver
1 Prise Zimt (weg gelassen)
1/4 TL Meersalz
1 TL Backpulver
150 g Crème Fraîche
3 Birnen – am besten ganz feste, aber aromatische nehmen, sonst gibt es zu viel Feuchtigkeit!
Ofen auf 180 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Eine Kastenform ausbuttern und mit Backpapier auslegen.
125 ml starken Kaffee kochen. Die Schokolade darin schmelzen. Beiseite stellen und etwas abkühlen lassen. Butter mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Die Eier einzeln unterrühren. Mehl mit dem Kakao, Salz, Backpulver mischen.
Die Birnen waschen und von unten das Kerngehäuse mit einem spitzen Messer etwas aushöhlen. Die Stiele kann man abmachen, ich fand sie aber so hübsch und hab sie deshalb drangelassen.
Die Creme Fraiche zum Kaffee geben und gut verrühren. Nun abwechselnd Kaffee-Creme Fraiche und Mehl zur Butter-Ei-Masse geben und unterheben, bis alles aufgebraucht ist. In die Kastenform füllen, die Birnen in gleichmäßigen Abständen in den Teig drücken und für ca. eine Stunde backen. Stäbchentest machen!