Der Umstand, in den Geschäften nun jeden Tag Birnen, wo das nur Auge hinsieht, zu entdecken, passt mir eigentlich nicht so. Ausser der Birnen selber wegen.
Als ich am 1. Oktober Wien für eine 4- Tagesreise Richtung Paris verliess ( Und ja, es ist übrigens wahr, die Lichtverhältnisse im Herbst lassen Paris wie ein einziges überdimensionales, prachtvolles Bühnenbild erscheinen!), war es um 5 Uhr in der Früh noch so lau wie an einem Spätsommer-Morgen, die Vögeln zwitscherten munter und niemand ahnte oder wollte es ahnen, dass es ein war Tage später fast Winter sein würde.
Der Sommer-Sommerkleid-Sonnenbrille-Sonnenbaden-Eis Ess-Italien-Feeling- Freak in mir kann es einfach noch nicht fassen, dass nun all das ein Ende hat.
Und ich die nächsten sechs Monate Hosen, lange Hosen, wollene gar, in dunklen Farben und sogar eine Strumpfhose darunter tragen werde. Eventuell gar so etwas Hässliches wie eine Haube (nur bei Waldspaziergängen– ich bitte Euch!) tragen werde.
Wein. Heul. Schluchz.
(Ja, ich weiss, ich schreib das alle Jahre…Das Thema ist halt sehr emotional! )
Nun habe ich aber sonst Birnen irrsinnig gern.
Ich gestehe sogar, manchmal diese schönen, wie von Farbe und Pinsel gefärbten Exemplare, die mit Flugzeugen aus Chile oder Südafrika zu uns gereist kommen, zu kaufen, ein oder zwei Stück, zum sofortigen Verzehr.
Damit mich ja niemand beim Exotenkaufen ‘ertappt’. Diese Birnen sind immer sehr gut, aber halt von weit weg.
Jetzt, da wir endlich welche aus der Heimat bekommen können, lautet die Devise: Macht Birnenkuchen!
In meinem kleinen Privat-Kochbüchlein stöberte ich vor ein paar Tagen wieder folgendes Rezept auf, ein Birnen-Kokos-Kuchen, von mir hiermit in Birnen-Kokos-Wandl umbenannt, weil er am besten in einem Wandl (österr. für Kastenform oder auch Königskuchenform) gebacken wird.
Ich nehme dazu 2 Mini-Wandl (ich liiiiebe Kinderbackformen), so kann man einen davon verschenken, futtert nur die halbe Menge auf und ausserdem schaut’s schöner aus (N’oubliez jamais: Das Auge isst mit!)!
Kokos-Streusel obenauf – die süss-saftigen Birnen in grossen Schnitten im buttrigen Sandteig versenkt, eine Köstlichkeit!
Zutaten:
Streusel:
- 80 gr Butter
- 60 gr Zucker
- 50 gr Kokosstreusel
- 30 gr Mehl
- 1 Vanillezucker
Teig:
- 100 gr Mehl
- 30 gr Stärkemehl (Maizena, Kartoffelstärke)
- 1 Tl Backpulver
- 100 gr Butter
- 70 gr Zucker
- 2 Eier
- 2 El Rum
- Schale einer unbehandelten Zitrone
- 2 grosse Birnen
Zubereitung:
Streusel zubereiten; Zitronenschale abreiben, die Kokosette mit dem Zucker und dem Mehl vermischen, mit der Butter verbröseln (zu einem krümeligen Teig verarbeiten).
In den Tiefkühler geben.
Ofen auf 160°C vorheizen.
Wandl-Formen mit Backpapier auslegen.
Sandteig: Weiche Butter sehr flaumig rühren.
Eier einzeln mit dem Zucker einschlagen, es muss eine homogene schaumige Masse werden. (Das ist der wichtigste Punkt für das gelingen den Sandteigs! Besser länger als kürzer schlagen!)
Das Mehl mit Stärkemehl und Backpulver versieben, den Rum und eventuell noch Saft von der Zitrone einrühren.
Nur mehr ganz kurz mixen, wenn das Mehl mal drinnen ist!
Die geschälten Birnen in Zitronensaft wälzen, längs schneiden, zwei Streifen in die Form schlichten. Darauf die Hälfte der Sandmasse geben, ein paar Streusel (wenig) darüber verteilen, noch eine Schicht Birnen und den Rest der Sandmasse.
Obenauf den Streusel verteilen.
Man kann noch ein wenig Exotik-Mix daraufverteilen… (siehe Foto).
Bei 160°C 20 Minuten backen, dann raufschalten auf 180°C und weiter 20 Minuten backen. Man kann, wenn der Kuchen zu stark bräunt, ein Blatt Alufolie drauflegen.
Etwas erkaltet stürzen und eventuell leicht bezuckern.