Biophilic Design – So bauen Sie lebendige Tiny Houses

Biophilic Design ist ein Konzept, das auf der Verbindung des Menschen zur Natur aufbaut. Diese naturnahe Bauweise kann unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden steigern. Das lässt sich natürlich auch auf Tiny Houses übertragen, wie das Minihaus von Walker and Heather aus Portland zeigt.

Der Ursprung von Biophilic Design

Biophilic Design entwickelte sich aus der Biophilie-Hypothese des Soziobiologen Edward O. Wilson. Biophilie beschreibt die Vorstellung, dass Menschen ein natürliches Bedürfnis nach Verbindung mit der Natur haben. Biophilic Design nutzt deshalb viele natürliche Elemente wie Pflanzen, natürliches Licht, und Naturmaterialen, oder organische Formen und Muster. Die visuelle Verbindung zur Natur, etwa durch große Fenster oder grüne Dächer ist ebenfalls Teil des Biophilic Design. Dass uns Biophilic Design guttut, haben bereits einige Studien bestätigt. Biophilic Design hat auch viele Überschneidungen mit Permakultur Design.

Übrigens sollte Biophilie nicht mit Biomimicry verwechelt werden! Auch hier geht es um die Verbindung zur Natur, aber eben verstärkt aus Sicht der Nützlichkeit: bei Biomimicry macht der Designer sich Lösungen und „Technologie“ aus der Natur zunutze. Die Stiftung des Schauspielers Leonardo di Caprio hat übrigens in Kooperation mit Biomimicry Instititute diesen Dokumentarfilm zum Thema Biomimicry produziert:

Biophilic Design und Tiny Houses

Wie man Tiny Houses bauen und Biophilic Design einbinden kann, zeigt das Minihaus von Walker and Heather aus Portland in Oregon. Es verbindet Biophilic Design und das Bauen mit Naturmaterialien für ein gesundes Wohnklima. Seine Erbauer orientierten sich zudem an den Prinzipien der Living Building Challenge: Jedes Gebäude soll sich demnach wie eine Blume verhalten – nur Regenwasser und Sonnenlicht nutzen, für ein schönes und gesundes Umfeld sorgen und nur aus natürlichen und ungefährlichen Materialien bestehen.

Das Tiny House von Walker and Heather integriert viele dieser Ideen. Die Fassade besteht aus wiederverwertetem Holz, die Fenster aus recyceltem Glas. Eine riesige Eingangstür, eine Dachluke und die großen Fenster lassen viel Tageslicht ins Innere und geben den Blick nach draußen frei. Dadurch veschwimmen die Grenzen zwischen drinnen und draußen.Biophilic Design – So bauen Sie lebendige Tiny HousesBiophilic Design – So bauen Sie lebendige Tiny Houses

Bilder via: Living Big Tiny House

Von außen begeistert das Haus mit seiner natürlich geschwungenen Dachlinie, und diese organische Form setzt sich im Inneren fort. Die Decke ist mit Upcycling-Eichenholz verkleidet, das einst ein Fußboden war. Licht, Holz und helle Farben dominieren, und wo immer man hinblickt, man schaut direkt ins Grüne. Ein wirklich tolles Feature ist eine Fliesenwand im Bad, bei der grau-blaue Fliesen in ihrer Anordnung die Form von Espenstämmen und den Blick in einen Espenwald imitieren. Eine Fußreflexzonen-Massage gibt es bei jedem Gang ins Bad dazu, denn in den Fußboden sind kleine Natursteine eingelassen.

Einladung zum bewussteren Leben

Wie viele nachhaltige Tiny Houses hat auch dieses eine Komposttoilette, die den Urin getrennt sammelt. Dieser wird aufbereitet, und alles andere kommt auf den Kompost. In Arbeit ist ein lebendiges, begrüntes Dach, das gerade erst neu gesät wurde. In diesem Haus zu wohnen, bedeutet für Walker and Heather auch, bewusst und nachhaltig zu leben, bewusst zu konsumieren und sich somit auf das Wesentliche zu konzentrieren.


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