Binärer Christmas Cube: Adventkalender für faule Nerds

Von Doxidox

Und wieder steht Weihnachten vor der Tür! Über die letzten Jahre habe ich es geschafft, den ganzen obligatorischen Kitsch aus meiner Wohnung zu verbannen. Kein Adventskranz, keine goldbehaarten Engerl mehr. Selbst der Weihnachtsbaum wird bei meinen Eltern aufgeputzt und bleibt auch dort 🙂 . Warum? Weil ich ein pragmatisch veranlagter Mensch bin. Der Deko-Wahnsinn muss übers restliche Jahr ja irgendwo verstaut werden und ich habe dafür einfach keinen Platz.

Was ich in meiner Wohnung aber definitiv nicht missen will ist ein Adventskalender. Das Aufmachen der Türchen ist einfach so ein schönes Ritual und beschert mir schon im Dezember jeden Tag eine kleine Überraschung.

Adventskalender, um faule Nerds für Sport zu motivieren

Heuer wird etwas ganz Besonderes meine Adventslaune heben: Ein binärer Christmas-Cube!

Was zur Hölle ist das? Eine berechtigte Frage. Mein Freund ist ein Nerd. So einer, der Mathematik und Informatik studiert hat, Star Wars und Comics mag und sich in seiner Freizeit Programmiersprachen reinzieht. Ganz grundsätzlich tickt er etwas anders als der Rest der Welt, aber genau das mag ich so gerne an ihm. Sport steht leider nicht so weit oben auf seiner Prioritäten-Liste, was dazu geführt hat, dass er mittlerweile immer wieder Rückenprobleme hat.

Er ist mit einer Fitness Trainerin zusammen sagt ihr jetzt wahrscheinlich, da wird ein Trainingsplan ja wohl kein Problem sein. Könnte es, wenn ihm in der Praxis nicht immer die Motivation abhanden kommen würde, ihn auch tatsächlich durchzuführen. Damit die zuckerintensive Vorweihnachtszeit nicht schon wieder zur Trägheitsfalle wird, werde ich heuer ein wenig in die Trickkiste greifen.

Binärer Christmas Cube - Rätsel erzeugen Lust auf Naschen und Workout

Der Binäre Christmas Cube ist ein stylisches Artefakt. Schlicht, schwarz und undurchschaubar gleicht er einem Borg-Raumschiff oder einem mysteriösen Monolithen. Wie in dem Würfel 24 separate Fächer mit Inhalt Platz haben, ist von außen nicht ersichtlich. Will man das richtige Türchen öffnen, muss man zudem erst den binären Zahlencode entschlüsseln - die Nummern 1-24 sind in rot-weißen Punktesymbolen dargestellt.

Hat man diese für Geeks hochmotivierenden Rätsel durchschaut, offenbart der Cube zudem feinstes Schoko-Konfekt (in meinem Fall ist es eine 24er-Packung „Biofekt" von Zotter), dessen Verzehr dann aber an eine tägliche Fitness-Übung geknüpft ist.

Ich sage euch, die binären Zahlen haben mich meinen letzten logisch-analytischen Grips gekostet! 🙂 Bin daher ziemlich stolz auf mein neuestes DIY-Projekt.

Wie ihr den binären Christmas Cube nachbasteln könnt

Ihr braucht dafür 2 Bögen schwarzen A3-Fotokarton. Daraus schneidet ihr 24 gleiche Schachtelvorlagen aus und klebt die Papierschnitte einzeln zu pyramidenförmigen Schachteln zusammen. Danach klebt ihr die 24 Schachteln zu einem Würfel zusammen. Die komplette Schritt-für-Schritt Anleitung für den Würfel inklusive Schnittvorlage für die Schachteln findet ihr auf crazypatterns (Downloadpreis 1€). Oder ihr besorgt euch das Bastelbuch von ???, da findet ihr die Anleitung für diesen und viele andere ausgefallene Adventskalender.

Danach werden die Binärzahlen aufgemalt. Ihr braucht dafür 2 Glitter-Deco-Stifte in unterschiedlichen Farben (meine sind von Tesa, bekommt man in jedem Papierwaren-Geschäft, oder auch bei Müller), mit denen ihr Punkte auf die Schachteldeckel tupft. Ich habe mich für rot und silber entschieden.

Wie man binäre Zahlen richtig liest

Das Zahlensystem ist an jenes von Binär-Uhren angelehnt. Die rechte Vertikalreihe mit 4 Punkten zeigt Einerstellen von 0-9, die linke Vertikalreihe mit 2 Punkten zeigt die Zehnerstellen 10 und 20. Daraus errechnet ihr dann die jeweilige Zahl.

In meinem Fall signalisiert ein roter Punkt das „Aufleuchten", also gelten eines Punktes, silber ist das „Nichtleuchten" eines Punktes, also das nicht-gelten. Die Punkte der rechten Vertikalreihe entsprechen den Zahlen 1, 2 ,4 und 8. Wollt ihr also die Zahl 1 schreiben, lasst ihr nur den untersten Punkt mit dem Wert 1 rot „aufleuchten". Wollt ihr die Zahl 2, leuchtet nur der Punkt darüber. Für 3 müsst ihr nun zusammenzählen beginnen. In dem Fall leuchtet der unterste und der zweite Punkt (1+2 ergibt den Wert 3).

Für die Zahl 4 gibt es einen eigenen neuen Punkt, der dritte in der Reihe leuchtet dann rot. Fünf ist wieder die Summe aus 4 und 1 (der erste und dritte Punkt der Reihe leuchten). Sechs die Summe aus 4 und 2. Für 7 leuchten dann schon die untersten 3 Punkte (4+2+1). 8 hat wieder einen eigenen Punkt, den vierten und letzten in der rechten Reihe. 9 ergibt sich aus dem Punkt für 8 plus dem für 1. Ihr seht also, die Nummern 1-9 ergeben sich immer aus einer gewissen Summe an leuchtenden Punkten, man muss also immer die Werte der einzelnen leuchtenden Punkte zusammenzählen.

Für die Zahl 10 gibt es nun die linke Spalte (die nur aus 2 Punkten besteht). Für 10 leuchtet nur der unterste Punkt der linken Reihe. Für 11 geht das Spiel in der rechten Reihe nun wieder von vorne los. Es leuchtet links die 10 plus rechts die 1. Für zwölf leuchtet links die 10 und rechts die 2. Und so weiter, bis ihr wieder bei 19 angekommen seid. Für 20 leuchtet nun der zweite Punkt der linken Reihe. Bis 24 zählt ihr nun wieder rechts hoch.

Das System mit den getrennten Einer- und Zehnerstellen habe ich gewählt, weil mir 2 Zahlenreihen optisch besser auf den Schachteldeckeln gefallen haben. Man kann aber auch nur mit einer Zahlenreihe arbeiten, die 5 Punkte hat. Der 5. Punkt entspricht dann dem Wert 16 und man kann bis 24 alle Zahlen mit den 5 Punkten errechnen (z.B. 24=16+8, 23=16+4+2+1 usw.). Im Nachhinein erscheint mir diese Variante eigentlich logischer, jetzt kann ich es aber nicht mehr ändern. Sieht aber auch so hübsch und mysteriös aus. 😉

Jeden Tag ein kleines Workout zum Schokostück

Zuletzt braucht ihr eigentlich nur mehr 24 Stück gute Schokolade oder sonstige Lieblings-Süßigkeiten, wickelt sie in Seidenpapier und verstaut sie mit jeweils einer ausgedruckten, ausgeschnittenen Fitnessübung in den 24 Schachteln.

-> Ich habe die Übungs-Zettel einfach in zufälliger Reihenfolge in die Boxen gelegt.
-> Die Übungen sind lediglich Vorschläge. Du kannst selbstverständlich auch viele andere Übungen verwenden!

Sei streng mit deinem Nerd

Mein Freund war jedenfalls entzückt von dem Teil! Damit er nicht nur die Schoko futtert, darf er das Türchen jedoch nur aufmachen, wenn ich dabei bin und sehe, dass der die Übung wirklich macht. Oder er schickt mir einen Handy-Video-Beweis. Ja, so gnadenlos bin ich diesmal, denn der innere Schweinehund von meinem Liebsten besitzt große, dunkle Macht... 🙂

Was haltet ihr von der Christmas Cube-Idee? Schreibt doch eure Meinung in die Kommentare! Und natürlich freue ich mich auch über Fotos von euren Cubes.

Ich lasse mir wirklich oft kreative Dinge einfallen, um meinen Freund zu Sport zu bewegen. Was sind eure Tricks? Welche sportlichen Geschenke habt ihr schon mal verschenkt?

Alles Liebe und ich wünsche euch eine gesunde, besinnliche Weihnachtszeit!

Bernadette