Billiges Essen viel zu teuer

Billiges Essen viel zu teuer
Wenn Vierbeiner nicht in einigen Ländern als Delikatesse gelten würden, könnte man sagen: Das ist ein dicker Hund. Unter der Überschrift "Dekadenz: Vom Teller in die Tonne" hat die Frankfurter Rundschau folgende unglaubliche Weis- und Wahrheit aufgetan: "Die Hälfte unserer Nahrung wandert in den Müll. Täglich verhungern auf der ganzen Welt 20.000 Menschen, während allein das täglich in Wien weggeworfene Brot 250.000 Menschen sättigen könnte." Wir vom Weight Watchers-Board PPQ unterstützen natürlich dieses ideologische, langweilig-altbekannte und faktenverzerrende Lamento von ganzem Herzen, möchten aber trotzdem denjenigen, die solcherart wohlfeile Kapitalismus-Kritik normalerweise nicht mit dem Essstäbchen anfassen würden, auf einige besondere Höhepunkte der Argumentation hinweisen.
So ist es zum ersten herrlich demagogisch, über verschwendete Lebensmittel in Europa zu wehklagen, ohne mit einem Wort die EU-Agrar-Subventionen zu erwähnen.
Zum zweiten gefällt uns ein Satz wie "Nur knappe und teure Produkte stellen für den Menschen einen Wert dar" außerordentlich gut, da er nahtlos an die immer aktuelle Hartz IV-Armut-Debatte nahtlos anknüpft.
Und zum dritten brilliert der Text mit einer logischen Inkonsistenz, wie sie so wunderbar sonst nur von uns selbst fabriziert wird. Das Essen wandert nämlich in die Tonne, weil es so billig ist, was aber wiederum den Verbraucher finanziell deutlich belastet: "Nach Untersuchungen der Universität Wien werden zehn Prozent der gekauften Lebensmittel weggeworfen ... Eine kostspielige Lösung. Dieser sorglose Umgang kostet nach Berechnungen der Wissenschaftler den österreichischen Verbraucher fast 400 Euro im Jahr."


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