Während Lykke Li, in Anlehnung an ihren no.1 Hit, noch immer dem Strom der Massen folgt, hat sich Grimes deren vorheriger Stellung angenommen: als eine Popmusikerin außerhalb der typischen Popstrukturen, jedoch mit deren Ohrwurmqualitäten. Claire Boucher, die ebenso wie The Weeknd aus Montreal kommt und sich mit ihm sowohl veritable Bloghypes als auch ein Faible für musikalische Düsternis teilt, hat nun einen der eingängigsten Songs ihres sehr guten Debütalbums „Visions“, “Genesis”, als Single ausgekopplet und dazu auch ein Video in Selbstregie gedreht. Und so wie man bei „Visions“ gar nicht weiß, auf welchen musikalischen Einfall man zuerst hören soll, weiß man in dem Video nicht, auf was man zuerst achten soll. Die an 90er Jahre Fight-Videospiele wie Mortal Kombat oder japanische K-Pop-Videos erinnernde Garderobe, oder doch eher die Accesoires aus der Fantasykiste? Ein bißchen HipHop-Lifestyle in Form eines SUVs, einer “Pussy”-Cap und einer Python darf auch nicht fehlen. Früher hieß das MTV-Ästhetik und wurde von grauen Feuilletonisten als der Untergang der Kultur verteufelt. Heutzutage ist es irgendwas mit Intertext, Pop, Mash-Up und 90s-Retroismen. Über Geschmack streiten war gestern, heute wird einfach durchgezogen!
Genesis von Grimes© Grimes-Videos bei Clipfish
Genesis als legaler Download
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Autor: Johannes Hertwig
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