Bilder von Gudrun-Sophie Frommhage: female trouble im Kunstverein Burgwedel bei Hannover im Kulturkaffee Rautenkranz, noch bis 1.9.2013
"Female trouble": Schwierigkeiten mit und durch Frauen oder Schwierigkeiten der Frauen? Die Künstlerin lässt es offen, sie spielt mit den Worten, Gudrun-Sophie Frommhage stellt mehr Fragen, als dass sie Antworten gibt. Einerseits - andererseits legt sie sich auch fest, jedenfalls in der hier gezeigten Auswahl: auf einen bestimmten kräftigen Stil (in den Farben, Formen, Linien), auf einen bestimmten "kraftvollen" Frauentypus. Innerhalb eines solchen selbst gesetzten Rahmens so viel Offenheit und schmunzelnde Freiheit zu erreichen, das ist schon eine besondere Kunst, die sich der Zuschauerin, dem Zuschauer im wundervollen Ambiente des Kulturkaffees Rautenkranz in Isernhagen nicht so leicht erschließt. Sie hatte mich neugierig gemacht, die Einladung zur Vernissage am 21. Juli.
Am besten erschließen sich die Bilder, wenn mensch sich beim Rundgang auf den ersten Eindruck einlässt. Die Bilder sprechen nämlich, sie fordern zum Gespräch auf - so hat es Antje Langner in ihrer aufschlussreichen Eröffnungsrede geschildert. "Fast alle Figuren ihrer Bilder schauen uns Betrachter direkt an und rücken uns mit einer Unmittelbarkeit auf den Leib, die uns in das Geschehen der Bilder hineinkatapultiert oder – wie in meinem Fall – sofort ein Zwiegespräch im Kopf auslöst…"
Einen weiteren wirksamen Schlüssel zum Verständis der Bilder liefert uns die Dozentin Antje Langner durch den Hinweis auf den Humor, der sich nicht zuletzt in den Titeln ausdrückt: "dieser als verbaler Fingerzeig aufblitzende Humor", so hat sie es in ihrer Rede formuliert. Ich greife das Beispiel des Bildes mit dem Titel „Lieber die drei als keine andere“ heraus - auf dem Bild sind nur zwei Personen zu sehen, sodass sich sofort die Frage stellt, wer denn wohl die dritte ist? Oder ein zweites Beispiel, Antje Langner wörtlich zitiert: "Sogar das Ausstellungsthema selbst – female trouble – reißt Gudrun-Sophie Frommhage schmunzelnd vom Sockel, … dort drüben hängt es, das Bild mit dem Verballhornungstitel 'Femaler Trubel' – Das englische „Trouble“, Sorge, klanglich zwar verwandt mit dem deutschen Trubel, von der Bedeutung her aber Gegenteiliges bezeichnend."
Gudrun-Sophie Frommhage, die seit 2002 das Museum Wilhelm-Busch-Geburtshaus in Wiedensahl leitet, wurde 1967 in Hannover geboren und hat an der Universität Hildesheim Malerei, Druckgrafik und Bildhauerei studiert. Mehr über diese Künstlerin lässt sich auf ihrer Netzseite erfahren.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Neugier auf diese Ausstellung wecken - sie lohnt einen Besuch, am besten in Verbindung mit genießerischen Momenten im gastfreundlichen Kulturkaffee Rautenkranz im Isernhagenhof in Isernhagen FB.