Bilder im Kopf

Von Helge

Bilder im Kopf? Auch Sie haben Bilder im Kopf! Wir brauchen Bilder im Kopf. Sie helfen uns, die komplizierte Welt zu verstehen. Bilder im Kopf! Wie fest sind sie? Wie leicht lassen sie sich verändern? Diese Ausstellung empfiehlt den Perspektivwechsel. Deshalb wurden die Besucher bei der Eröffnung von Riesinnen begrüßt. Manchmal genügt schon eine Papiertüte oder eine Stofftasche auf dem Kopf, um den Blickwinkel, die Perspektive, die Sichtweise zu verändern.


SchülerInnen der IGS Vahrenheide haben den Perspektivwechsel - den Wandel der Bilder im Kopf - mit Theater und Tanz in Szene gesetzt.


Die Ausstellung "Bilder im Kopf", die am 6. Januar im Neuen Rathaus in Hannover eröffnet wurde und noch bis zum 28. Januar besucht werden kann, ist eine Mitmach-Ausstellung im doppelten Sinne: Viele Menschen, vor allem junge Menschen, haben bei der Gestaltung mitgemacht - und die Besucher, möglichst viele junge Menschen sollen zum Mitmachen angeregt werden. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Ausstellungen wird hier Anfassen und Mitmachen groß geschrieben! "Die Exponate laden dazu ein", heißt es in der Einladung, "herauszufinden, was in ihnen steckt, sich einzubringen und somit selbst zum Teil der Ausstellung zu werden. So kann man zum/zur GedankenweberIn werden, einen neuen Kopf erhalten oder sein Gehör testen."

Dieses Kind hatte die Einladung zum Mitmachen rasch begriffen und noch vor dem offiziellen Einlass einen ganzen Kontinent zusammengesetzt.


Der Verein Freundeskreis Tambacounda, der in Hannover seit 1992 die Verbindung zwischen Deutschland und dem Senegal pflegt, hat die Ausstellung initiiert und gefördert - Ansprechpartner und Gastgeber während der Eröffnung war Abdou Karim Sané. Der Botschafter der Republik Senegal in Berlin, S.E. Henri Antoine Turpin, war extra gekommen, um eine Eröffnungsrede zu halten; Bürgermeisterin Ingrid Lange und weitere Redner schlossen sich an - die jungen Besucher mussten sich eine ganze Weile gedulden. Die künstlerische Beratung und Umsetzung hatte die Hannoveraner Künstlerin Anja Steckling übernommen. An der Ideenbildung und praktischen Arbeit waren über ein ganzes Jahr hinweg zahllose Schüler aus insgesamt zehn Schulen beteiligt - eine respektable Leistung!

Die Ausstellung ist viel zu vielfältig, um hier Einzelheiten zu beschreiben. "Lass mich die Welt durch deine Augen sehen, denn meine Welt wird mir zu klein" hatte eine Klasse ihre MitschülerInnen aufgefordert, und jede/r hatte ein Stück aus der Heimat beigetragen - diese Präsentation hatte mir besonders gut gefallen. 


Die Ausstellung kann später beim Verein ausgeliehen werden und wird damit durch ganz Deutschland reisen.

Alles in allem hat mich die Ausstellung sehr beeindruckt, auch und vor allem als Gemeinschaftsleistung mit jungen Menschen. Sie konnte die Bilder in meinem Kopf in Bewegung bringen. Den Besuch empfehle ich sehr, am besten mit der ganzen Familie.

Noch ein Blick in die Ausstellung aus ungewöhnlicher Perspektive:


(C) Text und Fotos: Dr. Helge Mücke, Hannover