bilder aus blatt und blüte

bilder aus blatt und blüteWer nach dem vorigen Buchtipp so richtig Lust bekommen hat, mehr mit gepressten Naturschönheiten zu arbeiten, bekommt heute frische Anregungen: In „Bilder aus Blatt und Blüte“ belebt Jennie Ashmore die traditionelle Kunst der Pflanzenbilder neu und zeigt mit reizvollen Eigenkompositionen, wie man mit Symmetrien und Farben spielen kann.

„Ich hatte das große Glück, eine Technik zu entdecken, mit der ich als Künstlerin meine Liebe zur Natur ins Bild setzen und die Schönheit von alltäglichen Pflanzen wie Brennnesseln und Gänseblümchen zum Ausdruck zu bringen“, schreibt Jennie Ashmore in der Einleitung. Ihre Materialien findet die Autorin in Gärten oder bei botanischen Spaziergängen.

Beim Sammeln und Verarbeiten entstehen immer neue Blickwinkel auf die Natur – mit ihren innovativen Pflanzenbildern will die Naturliebhaberin auch dazu anregen, die Flora heimischer Umgebung genauer zu betrachten, die Einzigartigkeit jeder Pflanze, der Jahreszeiten sowie die Verletzlichkeit der Natur zu entdecken.

Schon beim Pressen der Blüten und Blätter entsteht Vorfreude aufs fertige Bild, das Komponieren der Collagen kann meditativ-entspannende Wirkung entfalten. Trotzdem hat der gesamte Prozess eine Menge Überraschungen parat: schon beim Pressen verändern viele Pflanzen ihren Farbton und natürlich verblasst beim fertigen Bild auch das satteste Grün irgendwann.

Hier zeigt die Brennessel eine unbekannte Stärke: als Unkraut verschrien, wird sie derzeit als gesundes Wildkraut wiederentdeckt und in Sachen Pflanzenbild punkten die Blätter der haarigen Wald-, Wiesen-, Garten- und Brachenbewohnerin mit erstaunlich langlebigem Grün. Doch auch verblasste Bider behalten ihren Reiz und erinnern an historische Stoffe.

„Mit der Zeit gewinnt man mehr Sicherheit und lernt einzuschätzen, wie das Ergebnis ausfallen wird“, verspricht Jennie Ashmore und ermuntert gleichzeitig, auch beschädigte Blätter zu verarbeiten: nicht nur Blattrippen und Farbmuster machen eine Collage interessant, Fraßspuren von Insekten und andere Verletzungen am Blatt ergeben interessante Texturen.

Und so manche Pflanze, die zuerst nicht besonders hübsch erscheint, entpuppt sich nach dem Pressen als echte Schönheiten. Weitere Tipps zum Sammeln, Pressen und Aufbewahren gibt Jennie Ashmore im Kapitel „Erste Schritte“ und ergänzt das Grundlagenwissen mit einer kleinen Farblehre der Natur. Dann gehts Schritt für Schritt an die Bildkomposition.

Das Lieblingslaub dekorativ in einer Reihe tanzen zu lassen, ist ein guter Einstieg. Für komplexere geometrische Muster wird mit Schablonen gearbeitet, sprich: Blätter werden in Formen geschnitten. Schon mit einfachen Dreiecken oder Quadraten entstehen unzählige Kombinationen im Patchwork-Design.

Auch ohne Schablone entstehen zauberhafte Bilder und spannende Muster auf schwarzem oder weißem Karton. Selbst Flechten und Algen kommmen – entsprechend angeordnet – hinreißend zur Geltung.

Einfache Musterrapporte, geometrischer Aufbau, kreisförmige Designs, Umrandungen und Streifen, mit Beeren gefärbte Untergründe – Jennie Ashmore zeigt zahlreiche Beispiele, um Blüten und Blätter individuell in Szene zu setzen. Wer mag, kann seinen Werken mit Gouache und Aquarellfarbe den passenden Hintergrund und ein faszinierendes Finish verleihen.

Ein Kapitel über Ausstellungs- und Auftragsarbeiten der Autorin sowie Pflanzenlisten mit gepressten Ergebnissen runden das großzügig und ästhetisch gestaltete Arbeits- und Inspirations-Buch ab. Jennie Ashmore studierte Malerei und Druckgrafik, unterrichtete mehrere Jahre lang Kunst. Sie lebt in Schottland, wo sie im Umweltschutz und als Gärtnerin arbeitet und Workshops leitet.

Jennie Ashmore „Bilder aus Blatt und Blüte. Pflanzen sammeln, pressen und komponieren“, 144 Seiten, durchgehend farbige Fotografien, 25 x 25 cm, Klappenbroschur, 24 Euro 90, Haupt Verlag


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