“Aber glaubt mir, die italienischen Seen sind nicht das unbedeutendste im Lande. Schöneres habe ich noch nie gesehen.” schrieb der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy bereits 1832
Bellagio, als die Perle des Comer See, zählt zu den drei schönsten Ferienorten – nicht nur in Italien, sondern weltweit. Grund genug für mich als Reiseblogger sich das mal genauer anzusehen, denn das Jahr 2015 steht im Zeichen des Stiefels. Nach Venedig im Frühjahr folgen heuer noch Sardinien und Malta.
Über einen Anbieter im Internet hatten wir eine schicke, kleine und vor allem günstige Ferienwohnung im verschlafenen Lezzeno gebucht. Vier Tage waren für den malerisch gelegenen oberitalienischen See eingeplant und gleich der der erste Tagesausflug führte uns früh morgens mit dem Linienbus aus unserem Ferienort gen Norden. Wir hatten bereits im Vorfeld gelesen, dass man nur sehr schwer Parkplätze in all den Ortschaften rund um den See bekommt und waren daher auch in der ganzen Zeit nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.
Die Kirche in Lezzeno am Comer See bei Sonnenaufgang.
Als erste Lektion lernten wir sehr schnell, dass man die Fahrkarten für die Busse rund um den Comer See auf keinen Fall beim mürrischen Busfahrer bekommt, der das Gefährt geschickt über die engen Straßen lenkt. Auch im Postamt oder am Rathaus erhält man keine Fahrkarte und einen Automaten sucht man vergeblich. Dies passiert immer in kleinen Geschäften, wie etwa dem Mini-Modeladen nahe des Rathauses von Lezzeno oder einer kleinen, unscheinbaren Bar am Busbahnhof in Bellagio. Die Tickets sind günstig und eine gute Alternative zum eigenen Auto oder dem Schiff, wenn man einen robusten Magen hat.
Ob dieser Ort wirklich das oben erwähnte Prädikat verdient? Macht Euch doch am Besten selbst einen Eindruck davon. Gut bezahlen lässt man sich die Auszeichnung in den Restaurants und Cafes auf jeden Fall, wie wir auf unserer Wanderung durch den kleinen Ort schnell bemerkten…
Das Grand Hotel Villa Serbelloni in Bellagio am Comer See
zählt laut Conde Nast Traveler zu den Top 50 Hotels in Italien.
Herrlich: Der hoteleigene Pool mit Ausblick.
Etwas weiter oben steht die sehenswerte Basilica di San Giacomo…
…mit ihrem wunderschönen Altar…
…und den herrlichen Mosaiken an den Decken.
Nach einem Cappuccino auf dem Vorplatz der Kirche spazierten wir weiter zur Salita Serbelloni, vorbei an vielen kleinen Eisdielen, Souvenirläden und Modegeschäften. Im Angebot sind neben bestem italienischem Gelati vor allem Andenken aus Olivenholz, Seide in jeglicher Form, sowie Handtaschen und Schuhe namhafter Hersteller.
Der Ausblick vom “Parco Martiri Della Liberta” in Bellagio auf den Comer See.
Etwas unterhalb des Parks eine günstige Möglichkeit für eine kleine Stärkung.
Der ehemalige Raddampfer Milano unterwegs auf dem Comer See.
Wir gingen weiter zur Villa Melzi, einem prachtvollen Anwesen am Ortseingang von Bellagio.
Es kostet zwar ein paar Euro Eintritt den gepflegten Garten zu bewundern…
…aber das ist es wirklich wert.
Obwohl auf einem Schild am Eingang die bösen Worte “Fotografieren verboten!” stehen,
wurde es auf Rückfrage beim Personal erlaubt.
Die lange Allee entlang des Comer See zur Villa Melzi…
Der Brunnen mit Seerosen vor der Villa.
Eine Grabstätte in der kleinen Kapelle auf dem Gelände der Villa Melzi.
Die Villa Melzi an sich ist eher unscheinbar und für die zahlreichen Besucher nicht zugänglich.
Jedoch ist der riesige und gut gepflegte Garten rund um die Villa einmalig schön.
Auf dem Gelände trafen wir übrigens auch eine große amerikanische Reisegruppe von National Geographics Expeditions mit professioneller Führung. Es war sehr interessant denen ein wenig zuzuhören, diese Touren sind wohl auch ziemlich teuer.
Zwischendurch immer wieder ein Blick auf den Comer See.
Zum Abschied von der Villa Melzi ein letzter Blick auf einen kleinen Teich mit Brücke…
Auf dem Weg zurück nach Bellagio raste dann der “Servizio Rapido”
mit seinem Tragflächenboot VOLOIRE auf dem Comer See an uns vorbei…
Den musste ich auf unserem Trip unbedingt auch noch ausprobieren!
Entlang der Uferpromenade in Bellagio standen einige moderne Kunstwerke.
Etwas verspätet gab es dann endlich Mittagessen in Bellagio und zwar Pasta
in der typisch italienischen Primi Piatto Menge und ein Gläschen Hauswein dazu.
Das schmeckt einfach nirgendwo so gut wie in Bella Italia!
Für uns ging es mit der normalen Fähre weiter ans Ostufer des Comer See, nach Varenna.
Nach dem Ablegen erkennt man erst wirklich wie schön dieser Ort liegt.
Das Grand Hotel Villa Serbelloni in Bellagio vom Comer See aus gesehen.
Mein Fazit: Wer am Comer See in der norditalienischen Lombardei zu unterwegs ist, darf das schöne Bellagio als Hauptattraktion auf keinen Fall verpassen. Die Anreise erfolgt am einfachsten mit der Fähre oder dem Bus, wobei die kurvige Uferstraße auch mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Fahrrad gut erreichbar ist. Letzteres verlangt jedoch viel Konzentration und Geduld. Ein offenes Fenster beim Fahren ist Pflicht, denn nur dann hört man das Hupen des eventuell überbreiten Gegenverkehrs…
Disclaimer: Die komplette Reise an den Comer See und nach Bellagio wurde selbstständig geplant und bezahlt. Interessante Tipps für Ausflüge rund um den See stammen aus dem POLYGLOTT on tour Reiseführer Lago Maggiore, Luganer und Comer See: Mit großer Faltkarte, 80 Stickern und individueller App. Vielen Dank dafür an den Verlag.