Bilanzbuchhalter

Von Chriselmshorn @fachwirtblog

Bilanzbuchhalter sind die gefragten Spezialisten und können in nahezu allen Wirtschaftsbereichen eingesetzt werden. Die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter eignet sich für Mitarbeiter im Bereich des Rechnungswesen, die Ihre Kenntnisse vertiefen und damit einen Grundstein für die Karriere legen wollen. Die Bilanzbuchhalter verantworten im Unternehmen die Geschäftsbuchhaltung und die Bilanzierung. Sie legen den Aufbau der Buchführung fest und beraten Fachabteilungen anhand der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen in betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Weiterhin erstellen die Bilanzbuchhalter die Monats-, Quartals-, Halbjahres- und Jahresabschlüsse und übernehmen schwierige Kontierungsfälle

Aufgaben Bilanzbuchhalter im Detail

  • Festlegung der Organisation in der Buchhaltung
    - Erarbeitung des Aufbaus der Buchführung und dem Kontenplan
    - Aufstellung eines Buchführungssystems
    - Entwicklung von Richtlinien für die Aufgabenerfüllung der Buchhaltung
  • Bearbeitung von schwierigen Kontierungsfällen im Sachkontenbereich
    - Buchen von Zugängen, Abgängen und Wertberichtigungen im Anlagevermögen
    - Buchen von Wechsel, Dividenden und Zinsen aus festverzinslichen Wertpapieren
    - Buchen von Beteiligungserträgen
    - Buchen von Devisengeschäften
    - Buchen von Renten und Vermögensabgaben
    - Durchführen der Buchungen im Kommissionsgeschäft
    - Bearbeitung von Kontierungsfällen im Kontokorrentbereich
  • Erstellen von Bilanzen und Abschlüsse (Monat-, Quartal-, Halbjahr- und Jahresabschluss)
    - Festlegung von Inventurrichtlinien und Inventurterminen
    - Klären der Bewertungsmethoden und Bewertungsansätze
    - Durchführen der vorbereitenden Abschlussbuchungen
    - Erstellen der Gewinn- und- Verlustrechnung
    - Erstellen der vorläufigen und endgültigen Abschlüsse
    - Teilnahme an Besprechungen mit Wirtschaftsprüfern
    - Information über den Abschluss an die Geschäftsleitung
    - Analyse und kritische Bewertung der Jahresabschlüsse
  • Steuerung und Überwachung der Finanzmittel zur Sicherung der Liquidität im Unternehmen
    - Erarbeitung von Vorschlägen zur Finanzpolitik
    - Erstellung der kurzfristigen Finanzplanung
    - Erstellung der Kapitalflussrechnung
    - Überwachung der Einnahmen- und Ausgabenentwicklung
    - Erarbeitung von Maßnahmen bei Liquiditätsengpässen
    - Geschäftsleitung über die Maßnahmen zur Liquiditätssicherung beraten
    - Abwicklung des Zahlungsverkehrs
    - Betreuung der Kassenführung
    - Bearbeitung von Vorgängen im Mahnwesen und Inkassobereich
  • Erstellen der Steuererklärung, Klärung steuerlicher Fragen
    - Information und Beratung der Geschäftsleitung über Änderungen und den Auswirkungen von steuerlichen Vorschriften
    - Ermittlung des steuerlichen Einkommens für das jeweilige Geschäftsjahr
    - Anfertigung der Jahressteuererklärung
    - Prüfen der Steuerbescheide und gegebenenfalls Rechtsmittel einlegen
    - Überwachung der Fristen für die Steuerzahlung
    - Bearbeitung von Steuerstreitigkeiten, Vertretung des Unternehmens vor Finanzgerichten
    - Erstellen der Steuerbilanz
  • Durchführung der Betriebsabrechnung und der betrieblichen Erfolgsrechnung
    - Erfassung und Gliederung der Kosten in der Kostenartenrechnung
    - Umlage der Gemeinkosten auf die einzelnen Betriebsbereiche
    - Führung und Überwachung der Kostenstellenkonten
    - Erstellung der Betriebsabrechnungsbögen, durchführen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung
    - Durchführen der Kostenträgerrechnung
    - Erstellen der Stufen- und Zuschlagskalkulation
    - Durchführung der Deckungsbeitrags-, Plankosten- und Kostenkontrollrechnung
    - Erstellung der Anlagen- und Mengenberechnung

Zulassungsvoraussetzungen

Finanzen © Jakub Krechowicz – Fotolia.com

Um nach der Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter zur Prüfung vor der zuständigen Kammer zugelassen zu werden sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen.

Für den Prüfungsteil A:

  • eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung in einem kaufmännischen oder verwaltenden Beruf mit anschließender dreijähriger Berufspraxis
  • oder ein erfolgreich abgelegtes wirtschaftswissenschaftliches Studium an einer Hochschule oder einer Berufsakademie mit anschließender zweijähriger Berufspraxis
  • oder eine mindestens sechsjährige Berufspraxis

Inhalte der Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter

  • Kosten- und Leistungsrechnung
    - Kalkulationsmethoden zur Verrechnung der Kosten auf betriebliche Funktionsbereiche, auf Leistungen oder einzelne Leistungseinheiten
    - Methoden der kurzfristigen betrieblichen Erfolgsrechnung für betriebliche Steuerungszwecke
    - Methoden der Entscheidungsfindung und zur Lösung unterschiedlicher Problemstellungen
    - Grundzüge des Kostencontrolling und des Kostenmangements
  • Finanzwirtschaftliches Management
    - Feststellen des Investitionsbedarfs, Ermittlung der optimalen Investition mit Hilfe der Investitionsberechnung
    - Finanz- und Liquiditätsplanung mit anschließender Finanzkontrolle
    - Kredit- und Kreditsicherungsmöglichkeiten unter Einbeziehung von Kreditwürdigkeitsprüfungen und Tilgungsfähigkeitsberechnung
    - Ziele und Instrumente des Finanzmanagements einschließlich der Absicherungsmöglichkeiten
  • Erstellen von Zwischen- und Jahresabschlüssen und Lageberichten
    - Grundzüge der Buchführung, Bilanzierung und Bewertung
    - Bestandteile des Jahresabschlusses, Inhalt und Aussagen von Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang
    - Erstellen eines Lageberichts
    - Bilanzierung und Jahresabschluss unter Berücksichtigung der entsprechenden steuerlichen Erfordernisse
    - Grundzüge des bürgerlichen Rechts und des Handels- und Gesellschaftsrechts
  • Abschlüsse nach internationalen Standards
    - Beurteilen von Abschlüssen nach internationalen Standards und Unterschiede zu Jahresabschlüssen nach deutschem Handelsrecht
    - Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und die Auswirkungen auf die unterschiedlichen Posten der Bilanz nach dem International Financial Reporting Standards
    - Inhalte der Rechnungslegungsstandards nach den International Financial Reporting Standards und International Accounting Standards
    - Gewinn- und Verlustrechnung nach verschiedenen Verfahren
  • Steuerrecht
    - Beherrschung der umsatzsteuerlichen Vorschriften hinsichtlich Prüfung der Steuerbarkeit, Steuerberfreiung und Steuerpflicht
    - Zusammenhänge zwischen Handelsrecht, Körperschaftssteuerrecht und Einkommenssteuerrecht und die Anwendung der entsprechenden Vorschriften
    - Auslegen der Vorschriften zum Steuerverfahrensrecht und Anwenden der entsprechenden verfahrensrechtlichen Problemstellungen
  • Berichterstattung, Auswertung und Interpretation des Zahlenwerkes für Managemententscheidungen
    - Analyse eines Jahresabschlusses mit Hilfe der Kennzahlen
    - Vergleichende Analyse der Jahresabschlüsse
    - Erkennen der Inhalte und Ziele der aktuellen Eigenkapitalrichtlinien für Banken und Auswertung ihrer Auswirkungen bezüglich des Ratings für Unternehmen
    - Betriebs- und volkswirtschaftliche Zusammenhänge und deren Wirkungen

Dauer und Kosten der Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter

Die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter kann in Vollzeit-, Teilzeit-, als Fernstudium oder als E-Learning-Kurs absolviert werden. Je nach Weiterbildungsform und Anbieter erstreckt sich die Weiterbildung zwischen 3 Monaten und 2,5 Jahren. Angeboten wird die Weiterbildung bei privaten Anbietern oder auch den Bildungsträgern der Industrie- und Handelskammer. Die Kosten erfragen Sie bitte direkt bei den Anbietern. Die Kosten für die Weiterbildung können über das Meister-Bafög gefördert werden. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten finden Sie hier.