Nee, jetzt kommt nicht der übliche hirnrissige Quark, Papa wacht aus seinem EM-Traum(a) auf und bemerkt, wie groß die Kinder inzwischen geworden sind. Hier kommt die Familienbilanz des fußballerischen Großereignisses in 5 Punkten:
- Unsere Kinder neigen zu Lebensmittelimportboykott desjenigen Landes, das eine bevorzugte Mannschaft gerade aus dem Wettbewerb geworfen hat. Piratenkapitän (8 Jahre) nach der Niederlage der Spanier gegen die Italiener: „Ich esse nie wieder Pizza!“ Und angesichts der heutigen durchschnittlichen Lebenserwartung ist das wirklich ein großes Opfer.
- Die Serie, dass der WM- oder EM-Pokal in unsere binationalen deutsch-spanischen Familie … so oder so in der Familie bleibt, ist leider gerissen. Es ging so schon los, damals vor 8 Jahren. Mit dem spanischen EM-Erfolg und der Geburt unseres Großen.
- Die Kinder haben gelernt, in großräumigen, geographischen Zusammenhängen denken. Eltern zu Nachwuchs: „Also, wenn jetzt Portugal gewinnt, ist das fast wie ein Sieg von Spanien, wisst ihr, die iberische Halbinsel….“ Wir haben noch in der Nacht den (Eltern der) portugiesischen Zwillinge(n) im Kindergarten umgehend gratuliert.
- Boateng ist der bleibende Held des Nachwuchses, so wie er den Ball noch auf der Torlinie rausgepfückt hat. Boateng (und etc.) haben allerdings auch dazu beigetragen, dass unsere Kinder nicht mehr so genau den Unterschied zwischen Hand- und Fußball verstehen…
- Mein Arbeitskollege auf französischer Seite schrieb mir: „Ihren Kindern mein herzliches Beileid für die Niederlage der deutschen Mannschaft gestern. Was ich mir gewünscht habe, nämlich dass „der Beste gewinnt“, ist leider nicht in Erfüllung gegangen…“ Ich nenne ihn jetzt Prophet.
Möge der wohlverdiente Urlaub beginnen.