Ich darf endlich mal wieder was an kaufmännischen Fachausdrücken benutzen. Mein erster Gedanke war: Was war das nochmal im Sinne der Buchhaltung? Ich hatte für die Erinnerung am Freitag einen Text zum Thema Vorsätze rausgesucht und ich hätte nicht gedacht, dass ich 2014 so besessen vom Abnehmen war. Ich hatte gedacht, dass der Text prinzipiell um meine Vorsätze und Pläne bemühen würde. Aber nein. Ich hab’s nur sprachlich umgesetzt, was man sonst mit der Computermaus macht, in diesen Programmen zur Bearbeitung machen kann. Ich weiß leider nicht wie sie heißen, aber ihr wisst doch was ich meine. Ein Mausklick zwischen fett und magersüchtig, und dann wieder fett. Ich wünschte immer noch in der Wirklichkeit würde es genauso schnell gehen. Mir würde schon allein reichen, wenn es nur so lang dauern würde, wie man einen Schokoriegel isst. Wobei manchmal ist es auch so, dass es ähnlich lange dauert wie der Mausklick.
Mittlerweile konnte ich Erfolge einfahren. Und dann habe ich die Erfolge wieder zunichte gemacht. In der letzten Zeit war es sehr stressig und angesichts der Tatsache, dass jetzt, hier im Moment, ich und Sport zum ersten Mal in einem Satz genannt werden, ist es wenig überraschend das dieser kaum stattfand für mich. Dafür war ich viel unterwegs und habe mich dementsprechend ernährt. So als ob ich nicht ‚viel‘ unterwegs, sondern ‚fast‘ unterwegs wäre. Und bei diesen Rahmenbedingungen bin ich doch sehr überrascht, wie wenig die Kleider kneifen. Ich nehme auf welchen Wegen auch immer, gerne Glückwünsche entgegen. Es ist, bezugnehmend auf den Text von 2014, die 46 die kneifen will. Ungeachtet des Protokolls wird nicht erwähnt, dass es schon eine 44 war, mit Aussicht auf 42. Fazit: Stress scheint zu helfen. Ich hätte nicht gedacht, angesichts meiner gesunden-lebensweisen-Entwicklung, dass es nur so wenig ist, was ich dazu gewinne. Und ich preise Stress wirklich nicht als Abnehmmethode an. Der macht nur Falten und die kriegt man wiederum nicht weg, egal wie wenig man essen mag.
Vielleicht habe ich in der letzten Zeit auch viel mehr dazu gewonnen, als den ein oder anderen Zentimeter, oder das ein oder andere Kilo. Die Erkenntnis, dass man weiß wofür man es tut. Und dann wird’s legitim. Vielleicht angesichts der Umstände auch unwichtig. Kenn ihr das? Wenn plötzlich alles anders ist. Wenn das was einem vorher wichtig war, plötzlich noch nicht mal eine Randnotiz wert ist. Und es gab 2016 für mich so viele wichtigere Dinge als mein Körpergewicht. Und wenn ich genau an mir herunterschaue, klar Modellmaße habe ich jetzt nicht, aber brauche ich sie? Braucht sie sonst irgendeiner? Naja, vielleicht die Leute die damit ihr Geld verdienen, aber sogar da ist es auffällig, dass aalglatt und perfekt noch nie in Mode war. Sprechen sie mich, wenn sie im Fernsehen über Modells sprechen, über die, die Muttermale haben, Zahnlücken, Mangel an Bauchnabeln, ich würde halt mehr Platz einnehmen auf einem Foto. Bei den Umständen, dass man sowieso, dass man Menschen und Umgebung schwer fotografieren kann, ist das doch ein Vorteil. Und bei aller Bescheidenheit, dafür kennt man mich, kann ich sagen, es ist ein verdammt (das mit dem Fluchen konnte ich anscheinend immer noch nicht einstellen, aber es ist halt Prozess wie alles andere auch) gut genutzter Platz. Auf die Gefahr hin und in knapp fünf Jahren besteht die Gefahr, dass ich mich wiederhole, es ist nicht wichtig, was man hat, oder wie viel davon, sondern wie man es einsetzt.
(Foto: Rike / pixelio.de)