Bikepark Winterberg

Von Sportprediger @Sportprediger

Anfahrt

Zu aller Erst: Die Anfahrt könnte bequemer sein.
Wer über die Autobahn anreist, fährt nach der letzten Ausfahrt noch ein ganzes Stück weiter über Bundesstraßen, die sich endlos durchs Sauerland schlängeln – hier ist ein Navi oder erfahrener Co-Pilot unerlässlich.
Wählt man hingegen den Nahverkehr als vermeidlich entspannte Alternative, kann es teilweise vorkommen, dass sämtliche Fahrradplätze in der Regionalbahn belegt sind. Vor allem mit voller Ausrüstung im Schlepptau sorgt das für peinliches Gedränge. Aber letztendlich ist der Weg nicht das Ziel und nach kurzer Busfahrt vom Hauptbahnhof Winterberg findet man sich dann vorm Eingang des Bikeparks wieder.

Preise

Nach überstandener Anreise gilt es, sich am Kassenhäuschen eine Liftkarte zu besorgen, denn ohne eine Solche sind die Möglichkeiten wahrlich beschränkt.
Die Preise decken sich überwiegend mit denen der Skilifte in der Wintersaison. Ob Bike oder Ski: es ist und bleibt schließlich der gleiche Service. Es gibt Tages- und Halbtageskarten zu jeweils knapp 30 und 20 Euro. Der günstigere halbe Tag reicht hierbei aber völlig, denn nach spätestens 3 Stunden sind die Meisten sowieso am Ende ihrer Kräfte.
Wirklich kostspielig wird es jedoch erst, möchte man sich für den Tag ein Mountainbike leihen. Downhillbikes schlagen mit 40 Euro für den halben Tag zu Buche, Freeridemodelle kosten 10 Euro weniger. Man muss den Jungs aus dem Fahrradverleih jedoch anrechnen, dass sie für den Preis jede Saison ordentliche Bikes auf Lager haben.

Ausstattung

Erfreulicherweise ist das Angebot des Parks breit gefächert.
So gibt es dort zum Beispiel eine eigene Übungsstrecke, welche auch ohne Liftkarte befahren werden darf – hier und im gesamten Park herrscht übrigens Helm- und Protektorenpflicht. Die Strecke ist im wesentlichen ein großer Dirtpark, angereichert mit Steilkurven und Holzaufbauten. Also bestens geeignet, um sich aufzuwärmen und mit einem Leihfahrrad vertraut zu machen.
Zusätzlich findet man im Herzen des Parks eine weitläufige Funbox inklusive Poolbowl, welche als Slopestyle Parcours angelegt wurde und mit vielen Kickern, Drops und Wall Rides daher kommt.
Für BMXler die dritte und letzte Möglichkeit sich auszutoben, stellt die 4 Cross Strecke dar. Diese Rennstrecke ist nicht lang, bereitet aber dennoch eine Menge Spaß, tritt man gegen seine Freunde oder Fremde an.

Für alle, die hingegen ein waschechtes Mountain- oder Dirtbike ihr Eigen nennen, geht es danach erst richtig los.
Denn solche haben die Wahl zwischen 6 verschiedenen Freeride- und Downhillstrecken. Von Anfängerkursen bis zu Profitracks ist alles vertreten. Obwohl alle Abfahren nahe beieinander liegen und sich teilweise überschneiden, hat man nur selten das Gefühl einen Abschnitt doppelt zu fahren.
Die Strecken selbst bieten keinen Grund zur Kritik. Sie sind schön gestaltet, stets in gutem Zustand und lassen sich mit einem unglaublichen Flow fahren. Vom Start bis zum Ende vergeht gefühlt nicht einmal eine Sekunde.
Einen echten Favoriten zu bestimmen fällt daher schwer, denn jeder Track fährt sich komplett anders. Während einer das nötige Geschick erfordert, nicht von den Holzbrücken und Wippen zu kippen, lassen sich andere mit wahnwitziger Geschwindigkeit bezwingen. Trotzdem sollte man immer daran denken: Safety First. Einige Strecken sehen vielleicht leicht aus, haben es aber dennoch in sich.

Fazit

Von der hakeligen Anreise und den Preisen einmal abgesehen bietet der Bikepark in Winterberg kaum Spielraum für Kritik.
Vor allem für Mountainbiker gibt es viel zu sehen und zu befahren. Dass an den Strecken echte Profis zugange sind, merkt man schon nach der ersten Abfahrt. Schließlich findet hier nicht umsonst jedes Jahr der iXs-Cup statt. Zwar hat man schon nach kurzer Zeit jede Strecke befahren, aber schwer fällt es einem trotzdem nicht, sich den ganzen Tag auf den Pisten zu beschäftigen. Vor allem für Einsteiger und Interessierte lohnt sich ein Besuch des Parks, denn schon nach wenigen Versuchen stellen sich erste Verbesserungen der eigenen Fahrkünste ein.
Dennoch ist der Park auch Fortgeschrittenen sehr zu empfehlen.