Bigotte bibelfeste Hähnchenfresser wettern gegen Homo Ehe und machen damit Kasse

Erstellt am 2. August 2012 von Humanicum

Das ist kein Witz. Für Diskriminierung und Volksverhetzung gegen Minderheiten würde es in Deutschland wahrscheinlich saftige Strafanzeigen hageln, und der Ruf wäre völlig ruiniert. In den USA fällt so etwas unter Redefreiheit und wird auch noch von einem Großteil der Bevölkerung öffentlich unterstützt. Der Chef einer Hähnchen Fast-Food-Kette hatte öffentlich gegen die Homo-Ehe gewettert.

Und die Republikaner Huckabee und Santorum haben sich im Rahmen des Wahlkampfes kräftig mit echoffiert. Daraufhin stürmten Tausende die Filialen der Hähnchenbraterei und lieferten sich eine wahre Schlacht um gute amerikanische Familienwerte. Schwulenehe; das ist für einen konservativen bibeltreuen Amerikaner nicht tolerierbar. Dan Cathy, Chef des bekannten Chick-fil-A, mobilisierte Tausende. Sie waren gekommen, um Cathy und seiner Anti Schwulen Aktion mit ihrer Essenbestellung symbolisch den Rücken zu stärken.

Zeitgleich demonstrierten Befürworter der gleichgeschlechtlichen Ehe vor vielen der rund 1600 Restaurants, die vor allem im Süden der USA zu finden sind. Seine Firma sei schon immer nach “der biblischen Definition der Familie” ausgerichtet gewesen, hatte Cathy einer christlichen Nachrichtenagentur gesagt. “Ich glaube, dass wir Gott dazu einladen, über uns zu richten, wenn wir unsere Faust ihm gegenüber schütteln und sagen ‘Wir wissen besser als du, was eine Ehe ausmacht’.”

Diese Äußerungen hatten einen Aufschrei verursacht. Die Bürgermeister von San Francisco, Boston und Chicago kritisierten Chick-Fil-A öffentlich und deuteten an, die Kette an der Öffnung neuer Filialen in ihren Territorien hindern zu wollen. Auch im Internet wurde Protest laut und hitzig diskutiert. Die Spaltung der amerikanischen Geselslchaft in ultra konservativen bigotten Bibel – Fundamentalisten und aufgeklärterten Demokraten vertieft sich zusehens.

Der frühere republikanische Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, hatte für den Mittwoch zu einem “Chick-fil-A-Unterstützungsstag” aufgerufen. Viele Amerikaner folgten dem und verschafften etlichen Filialen Rekordumsätze.

“Ich glaube nicht an die Homo-Ehe”, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters eine Kundin namens Patricia Shelton in North Carolina. “Es ist einfach falsch. Und wir müssen uns dagegen wehren.” Ähnlich äußerte sich Bethany Hill in Pennsylvania. “Wir sind bibeltreue Christen”, sagte sie. “Wir sind dankbar, dass sich endlich mal jemand zur Wehr setzt.”

Inwiefern sich Intolleranz und Diskriminierung mit der Botschaft des Evangeliums vereinbaren lässt, lies die bibelfeste Frau offen.  Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass sie, wie so viele Gläubige, die Botschaft des Friedens und Menschlichkeit in die unversöhnlicher Bigotterie und Menschenfeindlichkeit fehlinterpretiert hat. Für mich ein weiterer Grund dem Christentum und seiner Kirche den Rücken zuzukehren. Noch nie in der Zivilisationsgeschichte der Menschheit wurde durch eine dogmatische Glaubensideologie soviel Unheil, unrecht, Tot und Elend verursacht wie durch die abrahamitischen Religionen. Es reicht nicht aus, ein Buch mit guten Vorsätzen sein eigen zu nennen. Wenn man gleichzeitig gegen dessen Regeln permanent zu verstoßt, ergibt sich keine moralische Autorität, der man mit gutem Gewissen folgen könnte.

Eine ethische Ontologie, die sich im alltäglichen Leben durch positive Rede und Tat legetimiert, ist mir persönlich lieber und menschengerechter als eine 2000 Jahre andauernde Dogmatie versteckter Gewalt und Machtgier.

liebe Grüße

René B. – humanicum