Wer hatte schon je von einem afrikanischen Philosoph gehört? fragt da jemand. das ist die Überheblichkeit der europäischen (= rein denkbasierten [= philosophischen]) Kultur, die damit aber aufhört, Kultur zu sein, sich in Un-Kultur verwandelt. Die Un-Kultur ist immer blind; sie erkennt die Leistungen der divergenten Kulturen nicht.
Sicher lag die europäische Kultur goldrichtig mit ihrem va banque-Spiel auf die Karte der cogitiven Überlebenstechnik. Sicher können ihr in der Sache Philosophie keine andere Kultur das Wasser reichen. Nicht mal die asiatischen Hochkulturen (Indien, China, Japan), haben da was zu bestellen. Sie sind zwar selbst äusserst cogitiv ausgerichtet, allerdings war ihr Cogito introspektiv, nicht so aggressiv praktisch wie in der europäischen, und das war ihr Handicap.
Was aber an dieser extrem einseitigen Kultur des Denkens weniger vorteilhaft war: sie führte zum Konkurrenzdenken, womit das Gefühl nach und nach aus der Kultur verschwand. Im Konkurrenzkampf ist das Gefühl mehr so hinderlich. Alle Theoretiker des Erfolgsdenkens sind sich einig, dass man aus dem Denken jegliches Gefühl verbannen muss, will man vorwärts kommen.
Die Kultur Afrikas ist da ganz anders. Da die Kultur ausschliesslich in der Familie/Sippe praktiziert wird, so kennt man sich gegenseitig gut, was einerseits die Machtpraxis ausschliesst, anderseits aber Vertrauen und Verantwortungsgefühl schafft.
Darum könnte Afrika keine Philosophie herausbilden: die Gefühle lassen sich bekanntlich nicht rationalisieren.
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