Bei den Dagaras im Nordwesten Ghanas ist Bier brauen auch heute noch reine Frauensache.
Damals wurde stehengelassener Brotteig mit Wasser angesetzt und zum vergären gebracht. Als Würzstoffe dienten Kräuter und Wurzeln, so dass das Bier durchaus verschiedene Geschmacksrichtungen bekam.
Diese frühzeitige Braukunst wurde ausschließlich von den Frauen ausgeübt. Frauen, die die Braukunst beherrschten und gutes Bier brauen konnten, wurden übernatürliche Kräfte zugeschrieben. Und auch heute noch brauen in grossen Teilen Afrikas oder Mittelamerikas ausschliesslich Frauen das Bier!
In Ecuador zum Beispiel "brauen" auch heute noch ausschliesslich die Frauen der Quechua Indianer ihr Spezialbier: Das Chicha. Das soll ein recht anregendes und vor allem bekömmliches Getränk sein, hat aber eine für uns Europäer gewöhnungsbedürftige Zubereitungsweise:
Da werden zerstossene und mit kochendem Wasser zu einer Maische gestampfte Yucca Wurzeln dadurch zur Gärung gebracht, dass die Frauen Teile der Maische zerkauen und in den Trog zurückspucken. Die Bakterien im Speichel bringen die Fermentation in Gang.
Und schon früher gelang ein gutes Bier noch lange nicht jeder Frau. Jene Frauen jedoch, die diese Fähigkeit beherrschten, hüteten dieses Geheimnis. Rezept und Brauart wurden unter dem Siegel der Verschwiegenheit von der Mutter an die Tochter weitergegeben.
Tja und wie geriet das Rezept nun in Männerhände - darüber habe ich nichts gefunden?! ;o)