Bienensterben – Lisa O’Donnell

Von Eve_2800 @eve_2800

Lavendel wächst schnell und riecht stark …

Kurzbeschreibung:
Heiligabend in Glasgow: Die fünfzehnjährige Marnie und ihre kleine Schwester Nelly haben gerade ihre toten Eltern im Garten vergraben. Niemand sonst weiß, dass sie da liegen und wie sie dahin gekommen sind. Und die Geschwister werden es niemandem sagen. Irgendwie müssen sie jetzt allein über die Runden kommen, doch allzu viel Geld verdient Marnie als Gelegenheits-Dealerin nicht. So ist es ihnen ganz recht, als ihr alter Nachbar Lennie, stadtbekannter (vermeintlicher) Perversling, sich plötzlich für sie interessiert. Lennie merkt bald, dass die Mädchen seine Hilfe brauchen. Er nimmt sich ihrer an und gibt ihnen so etwas wie ein Zuhause. Als die Leute jedoch beginnen, Fragen zu stellen, zeigen sich erste Risse in Marnies und Nellys Lügengebäude, und es kommen erschütternde Details aus ihrem Familienleben zum Vorschein, was ihre Lage nur noch komplizierter macht.

Broschiert: 320 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag; (08.10. 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3832197281
ISBN-13: 978-3832197285
Originaltitel: The Death of Bees

Über die Autorin:
Lisa O’Donnell wurde mit dem Orange Screenwriting Prize für ihr Drehbuch ›The Wedding Gift‹ ausgezeichnet. Sie lebt mit ihren zwei Kindern in Los Angeles. ›Bienensterben‹ ist ihr erster Roman.

Dieses Buch wurde mir vom Verlag empfohlen und diese Empfehlung kann ich jetzt, nachdem ich es gelesen habe, mit bestem Gewissen weitergeben.

Dieses Buch ist mit so viel Inhalt, Liebe, Missbrauch und Menschlichkeit gefüllt, dass man sich fragt, wie diese Wucht an Worten, Sätzen und Gefühlen auf diese kleinen 340 Seiten passen.

Lisa O‘Donnell hat es geschafft, zwei kleine starke Persönlichkeiten in die Buchwelt zu entlassen.

Wir laufen weiter, bis wir all unsere Trauer und Geheimnisse zu einem Bündel geschnürt und tief im Meer versenkt haben.

Marnie – gerade 15 Jahre alt geworden steht vor der großen Aufgabe, sich und die kleine Schwester durch den trostlosen dreckigen Glasgower Alltag zu manövrieren. Ihre Eltern sind Tod und liegen im Garten begraben. Marnie ist unverwechselbar durch ihren rauen Umgangston. Sie ist gezeichnet von Misshandlungen und der Tatsache, dass ihre Eltern eigentlich keine Eltern waren.

Nelly – die Gutgläubige, die Unbekümmerte. Zumindest auf den ersten Blick. Sie drückt sich gewählt aus, will nicht anecken. Doch durch ihre Verhaltensweisen wird sie als Freak abgestempelt.

Lennie – der schwule Alte mit dem Eintrag im Sexualstrafregister. Doch wenn man mal hinter die Gardine aus Netzgewebe schaut, merkt man, wie liebenswürdig und hilfsbereit er ist. Auch Marine und Nelly erkennen dies recht schnell.

Lieber Gott, komm und behüte
Käfer, Biene, Maus und Spinne
und erhör mit deiner Güte
kleine Wesen ohne Stimme.

Die Geschichte spielt aus drei Perspektiven. In kurzen kleinen Passagen erleben wir 4 Jahreszeiten aus Marnies, Nellys und Lennies Sichtweise. Man erlebt die Gewissenskonflikte der beiden Kinder, wie sie mit dem Geheimnis ihrer toten Eltern leben und umgehen. Man spürt die Schuld, die auf Lennies Schultern liegt und wie sehr er sich über die Gesellschaft der beiden kleinen Mädchen freut.

Der Schreibstil von Lisa O‘Donnell ist trotz des eigentlich dunklen Themas sehr erfrischend und angenehm. Sie hat jeder Charaktere eine eigene detailreiche Persönlichkeit gegeben, die man in jeder einzelnen Zeile spüren kann.

Ich bin gespannt, was wir von dieser Autorin noch erwarten dürfen.

Dieses Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und ich bin froh, dass ich “Bienensterben” am 23.04.2014, am Welttag des Buches, hier auf meinem Blog an jemanden verlosen darf.

Eure

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