Bienchen, du fehlst mir so sehr…

Von Meinerasselbande

Biene, nach langer Krankheit hast du uns am späten Dienstagabend verlassen und irgendwie kann ich es immer noch nicht realisieren, der Kampf bis zu dieser Nacht und der endgültigen Entscheidung war so lang – für dich und für mich…

Du hast so gekämpft, hast dich nicht fügen wollen, hast noch gefressen wo andere schon längst aufgegeben hätten. Ich habe versucht alles zu tun um dir die letzte Zeit so angenehm wie möglich zu machen, habe dich verwöhnt wo es nur ging. Aber genau dein Kampfgeist war es auch der mir die Entscheidung so wahnsinnig schwer gemacht hat…

Bereits seit Anfang Februar vergangenen Jahres hattest du Probleme beim Fressen, im Juli kam dann die endgültige Diagnose… Krebs am Unterkiefer. Ein Schock für mich. Ich ließ mir immer was Neues einfallen, was du noch fressen konntest. Erlaubt war ab diesem Zeitpunkt alles… geräucherte Forelle, Hühnchenfilet und Putenbrust (eigentlich gedacht für uns Zweibeiner). Das alles klein geschnitten und du hast es genossen – Schlaraffenland pur. In den letzten Wochen musste alles unter den Pürierstab und du brauchtest sehr sehr lange um deinen Hunger zu stillen. Mir kamen Zweifel und die Frage nach der Lebensqualität. Du wurdest ruhiger, dein lautes Geschwätz fehlte bereits. Ich nahm Urlaub um dich noch einmal rund um die Uhr verwöhnen zu können und wusste, eine nötige Entscheidung kam immer näher und der Gedanke quälte mich. Als ich dann am Dienstagmorgen eine dicke Blase unter deiner Zunge entdeckte, wusste ich, es ist soweit…

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz lieb bei Katrin (Frau Dr. Steinheuer) bedanken, unserer Haustierärztin, die in solchen Situationen immer mit Rat und Tat zur Seite stand und so auch am Dienstag. Spät am Abend kam sie noch und wir begleiteten Bienchen gemeinsam in ihre Erlösung…

Seelenbahnen

Ich war so frei, dich geh’n zu lassen,
doch Erinnerung, die bleibt.
Ich fühle mich zurückgelassen
im Wandel deiner Zeit.

Seelenbahnen zeichnen mein Gesicht,
seh’ die Spuren tief vergraben.
Ich trau’ mich nicht, sie zu verwischen –
sie tragen deine Zeit.

Seelenbahnen zeichnen mein Gesicht,
ich trau’ mich nicht, sie zu verwischen.
Sie tragen deine Zeit,
das ist alles, was mir von dir noch bleibt.

(aus dem Song “Seelenbahnen” von Roland Kaiser)

Du wurdest fast 17 Jahre alt und hast mich über 15 Jahre lang begleitet. Du warst eine liebenswerte kleine Zicke, warst sehr gesprächig, hingst an mir. Mit so schlechten “Menschen-Erfahrungen” kamst du im Februar 2000 zu mir und du lerntest schnell, dass nicht alle Menschen so sind wie du sie kennen gelernt hast. Das Haus ist jetzt auf einmal so ruhig ohne dich und das macht es noch schwerer. Aber für dich war der Dienstagabend eine Erlösung, erst nachdem du schliefst konnten wir sehen wie weit fortgeschritten der Tumor bereits war…

Bienchen, ich vermisse dich so sehr und werde dich nie vergessen ♥

In Erinnerung an unbeschwerte Zeiten ♥