Bibi neue Frontsängerin der Vocaloids – Hatsune Miku verliert an Charme

Von Sebastian Gaebelein @Japaniac
Ja, auch bei uns bleibst du nicht vor Bibis neuem Song „How it is" verschont. Denn der rekordverdächtige Hit der deutschen YouTuberin bedient sich am japanischen Software-Synthesizer Vocaloid, der durch die gleichnamige virtuelle Band bekannt wurde.

Hatsune Miku ist die berühmteste Vertreterin, die ihre Stimme komplett der Software Vocaloid zu verdanken hat. Entwickelt wurde die Software von Yamaha Corporation. Mithilfe dieser kann jeder Nutzer eigene Stimmen kreieren und Songs komponieren. Die japanische Sprache mit ihrem Silbengesang ist dafür perfekt geeignet und wird deshalb auch gerne adaptiert.

Nun hat jedoch die deutsche YouTuberin in Zusammenarbeit mit Warner Music Germany auf diesen Zug aufspringen wollen, um so den ersten Hit von Bianca „Bibi" Heinicke zu produzieren. Aus dem Dilemma heraus, dass Bibis Gesangsstimme nicht den Geschmack des Mainstreams trifft (s. Video unten), wandten sich Warner Music und Bibi an den Hersteller der Vocaloid-Software, um eine bessere Version ihrer selbst zu erschaffen. Die Produktion der künstlichen Bibi-Stimme hat ganze drei Stunden gedauert und das kann man auch hören.

Obwohl für gewöhnlich die Stimmversionen im Handel zur Verfügung stehen, wie auch Hatsune Miku und ihre virtuellen Kollegen vom Hause Crypton Future Media, hat Warner Music dieser Tradition eine Absage erteilt. Laut Pressesprecher wollte das Unternehmen aus Respekt und Rücksicht auf die Allgemeinheit von diesem Schritt absehen.

Japanische Fans der Vocaloids-Band haben in der Zwischenzeit auch eine Petition gestartet ( mehr dazu), um die virtuelle Bibi-Version zur neuen Front-Sängerin von Vocaloid zu ernennen. Hatsune Miku wäre jedoch noch immer in derselben Band, nur eben als Backgroundsängerin. Der Zickenkrieg ist wohl bald bei TMZ zu lesen.

Vocaloid-Synthesizer und die englische Sprache

Das einzige Problem der Bibi-Stimme ist das generelle Problem der Vocaloid-Software mit der englischen Sprache. Das Programm ist prädestiniert für japanischen Silbengesang, sodass sich ein Song im Englischen mit Betonung auf einzelnen Buchstaben oder ganzen Wörtern hölzern und holperig anhört, wie auch beim aktuellen Bibi-Song. Die Entwickler haben deshalb wohl noch keine Lösung für den nun als Bibi-Bug bekannten Synthesizer-Fehler gefunden.

Dennoch dürften Bibi-Fans auf der ganzen Welt bald versuchen ihre ganz eigene Bibi-Version zu kreieren. Eine erste Fan-Version mit wahrscheinlich selbst gestalteter Bibi-Stimme haben wir bereits auf Facebook gefunden. Diese ist zwar nicht perfekt, aber gibt einem eine Ahnung davon, was möglich ist.

Werfen wir einen Blick auf Hatsune Mikus Erfolgsgeschichte, können wir sehen, dass über 100.000 Miku-Songs virtuell erstellt und hochgeladen wurden. Mal sehen, wann Bibi die 100k-Marke knackt. Fans werden sich sicherlich auf all die Bibi-Songs freuen.

P.S.: Ja, dieser Text war reine Satire!

Ehemals studierte ich Japanologie und Sinologie in Frankfurt. Mittlerweile bin ich im (Online-)Marketing international aktiv und leite den Japan-Bereich der EpicCon (epiccon.de). Japaniac startete als Hobby, um meine Zuneigung zur japanischen Kultur auszuleben. Dabei werde ich von Gleichgesinnten unterstützt!