In einer Homeweek von Bibelgruppen an zwei Kantonsschulen tauchte die Idee auf, das Ende der Wohnwoche für einmal nicht mit dem üblichen DVD-Marathon abzuschliessen, sondern mit einem Bibelmarathon. Warum nicht mal Gott zwei Stunden das Wort geben? Der Schülerberater der VBG war bereit, die Leiterinnen und Leiter der beiden Gruppen darin anzuleiten, sofern sie dieses Experiment wagen wollten. Voraussetzung zur Teilnahme war ein Ja zum ganzen Weg. – Hier der Bericht des Schülerberaters:
Wir wollten gemeinsam das Markusevangelium lesen. 14 Jugendliche liessen sich auf das Experiment ein, gleich viele Männer wie Frauen. Für das ganze Evangelium brauchten wir 2 Stunden 20 Minuten, wobei wir uns in der Gestaltung an die Vorgaben hielten (s. hier).
Wir lasen aus der Basisbibel, wobei wir diese jeweils weiter reichten. Dies war gut, ausser bei jenen Kapiteln (jedes 7.), bei dem immer eine andere Person je nur einen Vers liest. Das Weitergeben der Bibel verlangsamte den Lesefluss störend. Das nächste Mal würde ich immer zwei Verse lesen lassen. Die Jugendlichen erlebten das Stehen beim Vorlesen als eindrücklich. Die meisten hörten einfach zu und lasen nicht mit.
Auffallend war, dass nicht alle gerne und gut laut vorlesen. Dies mag die eine oder andere Person von einer Teilnahme abhalten. Für ein nächstes Mal werde ich mir überlegen, wie ich dies im Vorfeld aufgreife. Ebenso würde ich den Jugendlichen im Vorfeld noch etwas differenziertere Hinweise geben, wie sie mit der Textfülle umgehen sollten. Sie sind sich gewohnt, Bibeltext in kurzen Abschnitten zu lesen und diese dann zu vertiefen. Mit der gleichen Erwartung kann man nicht an einen Marathon heran.
Am Schluss waren wir zufrieden und ein bisschen stolz über die gemeinsame Leistung. Es kam die Idee auf, vielleicht einmal einen Psalmmarathon durchzuführen…?
Stimmen aus der Runde nach dem Marathon
- „Mir ist bewusst geworden, wie viel Jesus mit den Pharisäern im Gespräch war.“
- „Welche Erzählung aufeinander folgten, war mir gar nicht so bewusst. Da wurde ich auch überrascht.“
- „Beim Hören des Evangeliums habe ich Geschichten gehört, welche mir bekannt waren und andere, welche ich anscheinend noch nie so bewusst wahrgenommen habe.“
Rico Bossard, Schülerberater der VBG
