Schauen wir mal, was ich so auf meinem Kindle Fire an Apps finde, wenn ich "Zen" oder "Buddhismus" eingebe. Die Lustigste ist "Zen and Satori", die den User zu Vogelgezwitscher und Grillengezirpe auffordert, eine vorgegebene, wählbare Anzahl von Sekunden im Geiste mitzuzählen und nach deren Ablauf einen Button zu drücken. Liegt man daneben, gibt es Haue mit dem Kyosaku vom zornesroten Meister! Sehr aktiv sind die englischsprachigen "Bhutan News", die sich aus verschiedenen Quellen speisen und ihre Sache ernst nehmen, was man bei Meldungen wie der vom 9.8. - "Trashigang (sic!) police nabs woman for abondoning her newborn child" zunächst übersehen könnte, ob der exotischen Orts- und Personennamen. Schon 68 Selbstmorde dieses Jahr im Lande des Bruttosozialglückes, lese ich da, oder vom Boom des Naturheilmittels Cordiceps. Am meisten interessieren mich jedoch das Ausmaß der Verbrechen (gibt es) und Lehrtätigkeiten. Beispielhaft greife ich mal einen interessanten Vortrag von Dilgo Khyentse Yangsi Rinpoche heraus, von dem am 21.8. berichtet wurde. "Buddhismus ist Leben, nicht Religion", war er übertitelt. Dilgo kritisiert hier die Vermarktung des Buddhismus zu Profitzwecken und stellt Buddhas Lehre dagegen als "Antibiotikum, das den Geist aufräumt". Das Studium des Buddhismus würde die eigene Mentalität neu konstruieren, ebenso wie die Lebensweise und die Art, wie man Dinge anpacke. Man solle den Buddhismus studieren und praktizieren, statt religiöse Texte zu horten. Der Dilgo meint jedoch auch, die Wissenschaft habe viele buddhistische Lehren bestätigt [doch wie viele hat sie widerlegt?] und der Buddhismus sei die Antwort auf all unsere Fragen [???]. Der Geist sei "sehr gefährlich, die tödlichste Waffe im Universum", es seien "nicht die Phänomene, sondern der Geist, der den Schaden anrichte". [Ich stelle mir gerade vor, wie der Dilgo versucht, ein Ebola- oder Grippevirus davon zu überzeugen.] Auch der Dilgo verweist auf die Selbstmordrate in Bhutan und darauf, dass Tiere so etwas nicht täten [dies wurde jüngst von Delfinexperten widerlegt, im gewissen Sinne spricht auch die "Darwinian extinction", der evolutionäre Selbstmord gegen diese These] und "wir nirgendwo Leben kaufen können" [diverse gekaufte Leihmutterschaften in Thailand gingen gerade auch durch die deutsche Presse, der reiche, junge Japaner, der hier ein Dutzend Kinder austragen ließ, wurde u.a. verdächtigt, diese womöglich für Organ-Experimente in Japan heranzuziehen]. Wenn der Dilgo seinen Geist anschaue, sagt er, dann käme ihm manchmal das Kotzen. Ich denke, das können wir nun nachvollziehen. Vor allem, wenn wir vom Programm der "ethnischen Homogenisierung" Bhutans erfahren, dass ein Sechstel der Bevölkerung des Landes verwies.
Nach Bhutan werde ich wohl nie reisen, denn was der Dilgo kritisiert, die Kommerzialisierung des Buddhismus, hat sich seine Regierung zur Grundlage ihres Bruttosozialglückes gemacht: eine handverlesene Auswahl von Touristen, von denen die Ausgabe eines stattlichen Mindestbudgets erwartet wird. Dazu kommt also noch die Vertreibung von ethnischen Minderheiten. Bei so viel Hohn auf die Buddhalehre vergeht mir die Reiselust.
Ein korruptes und psychisch tief verstörtes Land, das anders mit Besuchern umgeht, ist Kambodscha. Dort bekommt man ein Jahresvisum, indem man schon bei der Einreise ein Businessvisum für einen Monat beantragt (kostet 5 Dollar mehr als das für Touristen) und dazu irgendeine Geschäftsidee angibt; nach Ablauf desselbigen kann man die Umwandlung in ein Jahresvisum vornehmen (ca. 280 USD). Ich habe hier schon einige Kritik an politischen Maßnahmen und geistig-moralischer Tieffliegerei diverser Entscheider und Hilfsorganisationen in Kambodscha geübt. Was aber den Charme dieses Landes ausmacht, hat Marco Santi, ein talentierter Filmemacher, in folgendem Kurzfilm eingefangen.
Falls Ihr selbst interessante Apps mit Buddhismusbezug gefunden habt, könnt Ihr Eure Tipps im Kommentarbereich hinterlassen.
Nach Bhutan werde ich wohl nie reisen, denn was der Dilgo kritisiert, die Kommerzialisierung des Buddhismus, hat sich seine Regierung zur Grundlage ihres Bruttosozialglückes gemacht: eine handverlesene Auswahl von Touristen, von denen die Ausgabe eines stattlichen Mindestbudgets erwartet wird. Dazu kommt also noch die Vertreibung von ethnischen Minderheiten. Bei so viel Hohn auf die Buddhalehre vergeht mir die Reiselust.
Ein korruptes und psychisch tief verstörtes Land, das anders mit Besuchern umgeht, ist Kambodscha. Dort bekommt man ein Jahresvisum, indem man schon bei der Einreise ein Businessvisum für einen Monat beantragt (kostet 5 Dollar mehr als das für Touristen) und dazu irgendeine Geschäftsidee angibt; nach Ablauf desselbigen kann man die Umwandlung in ein Jahresvisum vornehmen (ca. 280 USD). Ich habe hier schon einige Kritik an politischen Maßnahmen und geistig-moralischer Tieffliegerei diverser Entscheider und Hilfsorganisationen in Kambodscha geübt. Was aber den Charme dieses Landes ausmacht, hat Marco Santi, ein talentierter Filmemacher, in folgendem Kurzfilm eingefangen.
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