“Kein passendes Stelleninserat? Reichen Sie Ihre Spontanbewerbung ein!” Solche und ähnliche Aufforderungen findet man immer mehr auf Firmenwebseiten und bei Personalvermittlern. So eine spontane Bewerbung ist gar nicht so eine schlechte Idee, denn schätzungsweise 15 % und 20 % Prozent aller Stellen werden auf diese Weise vergeben. Es werden längst nicht immeralle offenen Stellen öffentlich gemacht. Mit einer Initiativbewerbung besteht die Chance einen solchen “versteckten” Job zu ergattern. Die Blindbewerbung, wie sie auch genannt wird, unterscheidet sich jedoch von einer Bewerbung auf ein spezifisches Stelleninserat.
Wo möchte ich arbeiten?
Da Sie nicht auf ein Jobinserat antworten, welches Ihnen die offene Stelle verrät, sollten Sie sich als erste klar darüber werden, wo und in welcher Position Sie arbeiten möchten. Fragen Sie sich, welche Firma am besten zu Ihren Wünschen passen würde. In welcher Position habe zuletzt gearbeitet? Welche Stelle möchte ich nun? Wo können meine Fähigkeiten und Kompetenzen hervorragend gebraucht werden? Wie viel Verantwortung möchte ich übernehmen? Um eine Spontanbewerbung zu verfassen, brauchen Sie ganz konkrete Vorstellungen und Erwartungen an die Stelle, an das Unternehmen und an sich selbst.
Selbstmarketing zählt doppelt
Selbstmarketing ist bei einer Spontanbewerbung doppelt so wichtig. Denn sie möchten die Personalbeauftragten schliesslich davon überzeugen, dass Sie der Firma Vorteile bringen, obwohl nicht nach Ihnen gesucht wurde. Dass es nicht einfach ist, sich selbst zu vermarkten, mag den meisten bekannt sein. Deshalb sollten Sie sich dafür genug Zeit nehmen.
Überlegen Sie sich, wo Ihre Stärken liegen und formulieren Sie diese so, dass sie auch wirklich als Stärken erkannt werden. Bekunden Sie Interesse am Unternehmen und dessen Produkte und erklären Sie im Motivationsschreiben, warum Sie für die Firma unverzichtbar sind. Dazu müssen Sie natürlich im Vorfeld einiges über Ihr Wunschunternehmen herausfinden.
Weniger ist mehr
Bei einer Initiativbewerbung empfiehlt es sich nicht die ganzen Unterlagen mitzusenden. Am wichtigsten ist das Motivationsschreiben. Wie schon erwähnt, müssen Sie darin Ihre Stärken verkaufen. Auch der Lebenslauf mit den für das Unternehmen relevanten Details darf nicht fehlen. Ob Sie Zeugnisse und Diplome mitsenden, hängt davon ab, wie massgebend diese für die Stelle sind. In der Regel sollten die Personalchefs bei einer spontanen Bewerbung nicht ein dickes Bündel Papier in den Händen halten müssen.
Wohin sende ich die Bewerbung?
Sie wissen, welche Firma sie anschreiben wollen und haben Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu einer perfekten Selbstvermarktung zusammengefasst? Dann ab auf die Post mit dem Dossier. Aber halt! An wen ist Ihre Bewerbung gerichtet? An eine bestimmte Person? Gut. Dann ab in den Briefkasten. An die sehr geehrten Damen und Herren? Das wird kaum erfolgreich sein. Recherchieren Sie, wer zuständig ist für die Personaleinstellung. Je nach dem können Sie Ihre Bewerbung auch direkt an die Abteilung senden, in der Sie gerne arbeiten möchten. Aber auch hier braucht es eine konkrete Ansprechperson. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Ihr Dossier vergessen geht oder abgelehnt wird.
Dran bleiben
Erhalten Sie nach einem Monat weder positives noch negatives Feedback, rufen Sie beim Unternehmen an und verlangen Sie gleich die adressierte Person. Nachfragen, gar nachhaken, zeigt, dass Ihnen die Bewerbung wirklich wichtig ist. Falls Sie am Telefon eine Absage erhalten, ist dies auch weniger schlimm als bei einer “normalen” Bewerbung. Wahrscheinlich gibt es schlicht keine freie Position. Bitten Sie den Personaler Ihre Bewerbung aufzuheben und Sie zu kontaktieren, falls eine entsprechende Stelle frei wird.