Die syrischen Rebellen haben gegenüber dem AP-Reporterin Dale Gavlak offiziell zugegeben, Schuld an den Giftgastoten in Ghouta, einem Vorort von Damaskus, zu sein. Die Vorwürfe des Einsatzes von chemischen Kampfstoffen durch die syrische Armee sind damit haltlos.
Wie das US-Nachrichtenportal "MintPress News" in einem Artikel von Dale Gavlak und Yahya Abaneh mitteilte, soll die Freisetzung durch eine unsachgemäße Handhabung des Kampfstoffes verursacht worden sein.
Persönliche Vorort-Recherchen
Die Reporterin, welche schon seit 20 Jahren im Nahen Osten unterwegs ist, hat hierbei Ärzte, Nachbarn und diverse Rebellenvertreter befragt. Alle antworteten ihr unisono, dass ein Unfall für diese Tragödie verantwortlich war. Geliefert wurden die Kampfstoffe dem Report nach von Saudi-Arabien. Empfänger war die radikalislamische Al-Nusra-Front.
Beim Transport der Behälter kam es nach Angaben der Rebellenvertreter in einem der von den Rebellen genutzten unterirdischen Tunnel zu einer Explosion, die in der nachfolgenden tödlichen Katastrophe mündete. Anscheinend wussten nur die Führungskader der Rebellen, dass es sich dabei um Giftgasbehälter handelt. So lässt es sich auch erklären, dass man zuerst von einem Giftgasangriff durch die syrische Armee ausging.
Wie auch immer: Alleine schon die Tatsache, dass die (sunnitischen, von Saudi-Arabien unterstützten) radikalislamischen Rebellen für die vielen Toten verantwortlich sind, sollte den Kriegstreibern und Befürwortern eines Militärschlags gegen Assad zu denken geben. Vor allem der Umstand, dass diese ebenfalls chemische Waffen besitzen, welche offensichtlich im Auftrag von Prinz Bandar (Geheimdienstchef in Saudi-Arabien) nach Syrien gebracht wurden, wirft weitere Fragen auf. Insbesondere jene, warum die NATO gerade diese Kräfte in Syrien unterstützt, welche sie andernorts (Irak, Afghanistan, Jemen…) doch so massiv bekämpft.
Artikelbild: Thorben Wengert / pixelio.de